Blog – Jocelyne Lopez

Tierversuche sind überflüssig!

Ich verweise auf meinen Eintrag Wie abgebrüht Tierexperimentatoren sind und gebe nachstehend weitere Auszüge aus der Rede von Dr. rer. nat. Bernhard Rambeck wieder, seit 20 Jahren im Vorstand von „Ärtze gegen Tierversuche e.V.“  anläßlich des Internationaler Tag zur Abschaffung der Tierversuche in Bremen am 28.04.2012:

 

Zitate Dr. Bernhard Rambeck

Der zweite Punkt: Tierversuche sind überflüssig!

Wir haben in unserer Internet-Datenbank mehr als 4000 Tierversuche aufgelistet, welche in den letzten Jahren in deutschen Laboratorien durchgeführt wurden. Mit Affen, Hunden, Katzen, Schafen, Schweinen – und vor allem mit Mäusen und Ratten.   

Unsere wissenschaftlichen Mitarbeiter von der ÄGT und ich haben alle Experimente in den Original-Publikationen der Experimentatoren gelesen, übersetzt und für den Laien verständlich aufbereitet ins Internet gestellt. Jeder kann dort unter www.datenbanktierversuche.de nachlesen, was heutzutage mit Tieren im Labor geschieht. Keine einzige Versuchs-Beschreibung mussten wir jemals auf Drängen von Rechtsanwälten der Experimentatoren ändern oder zurücknehmen. All diese Versuche basieren auf den Angaben der Forscher selbst – nichts ist erfunden, die beschriebenen Torturen sind keine Einzelfälle, sondern alltägliche Realität für Millionen Tiere in deutschen Labors.

In vielen Universitätslabors werden über Jahre immer wieder ähnliche Experimente durchgeführt, um Heerscharen von Doktoranden, Diplomanden und Assistenten zu beschäftigen.

Ein paar Beispiele: Studien am Gehirn von Affen werden immer wieder mit möglichen Erkenntnissen für die Epilepsieforschung begründet. Ich bin seit bald 37 Jahren im Bereich Epilepsieforschung tätig. Ich kenne wirklich keinen einzigen Affenversuch, der jemals einem epilepsiekranken Menschen geholfen hätte! Alles nur leere Versprechungen!

Hier in Bremen experimentiert Dr. Andreas Kreiter mit Kollegen am Institut für Hirnforschung der Universität Bremen mit Rhesusaffen.

Aus den Veröffentlichungen der Experimentatoren in Fachzeitschriften ist ersichtlich, was hier geschieht: Rhesusaffen erhalten unter Narkose einen Kopfhalter auf dem Schädel implantiert sowie eine Elektrodenkammer, die über einem Bohrloch im Schädelknochen angebracht wird. Außerhalb der folgenden Versuche erhalten die Tiere wenig zu Trinken, damit sie durch Durst gefügig werden. In einem Primatenstuhl sitzend wird der Kopf des Affen mit dem implantierten Kopfhalter unbeweglich an einem Gestell angeschraubt. Der Affe muss einen Punkt auf einem Bildschirm mit den Augen fixieren und einen Hebel drücken. Es erscheinen zwei Muster rechts und links von dem Punkt. Wenn ein bestimmtes Muster erscheint, muss der Affe den Hebel loslassen. Macht er es richtig, bekommt er etwas Fruchtsaft über einen Schlauch in den Mund. Bewegt der Affe den Blick von dem Punkt weg oder lässt er den Hebel zu früh oder zu spät los, bekommt er nichts zu Trinken.

Während der Affe die Aufgaben erledigt, werden mithilfe von Elektroden, die durch die Kammer und das Loch im Schädel in einen bestimmten Bereich der Sehrinde eingeführt sind, physiologische Nervenaktivitäten gemessen.

Für die Affen sind diese Versuche eine oft Jahre dauernde Tortur. Die Tiere werden durch Durst gezwungen, bei den Experimenten zu „kooperieren“, d.h., sie erhalten die Flüssigkeit nur tropfenweise und auch nur, wenn sie den Forscherwillen erfüllen.

Dabei geht es um die Erforschung der Verarbeitung von visuellen Sinnesreizen im Gehirn. Die so gewonnenen Erkenntnisse haben keinerlei Relevanz für den Menschen, da das Affenhirn anders als das Gehirn des Menschen aufgebaut ist. Aber auch der wissenschaftliche Output dieser Tierquälereien ist ausgesprochen mager, wie sich unschwer aus der sehr geringen Zahl von resultierenden Publikationen ersehen lässt.

[ Üblicherweise wird die Pseudo-Wissenschaft im Tierlabor mit an den Haaren herbeigezogenen Argumenten begründet, meist wird diffus auf irgendwelche Krankheiten wie Epilepsie, AIDS oder Krebs verwiesen, für die Heilmittel gefunden werden müssten. Eine wirkliche Erfolgskontrolle findet aber für diese gigantische Steuerverschwendung praktisch nicht statt. Was letztlich interessiert, ist schließlich die Bewilligung von Forschungsgeldern und die Verlängerung der Publikationslisten. ]

Es ist unvorstellbar, wie in den Forschungs-Laboratorien in stumpfsinniger Weise vor sich hin geforscht wird. Im Tierlabor wird mit Methoden gearbeitet, die man nur als mittelalterlich bezeichnen kann! 

Hier in Bremen wird an der International Jacobs University Fischen ein Stück Schwanz abgeschnitten und untersucht, unter welchen Bedingungen er wieder nachwächst. Konkret bedeutet das: Bei 22 aus Südamerika stammenden Braunen Messerfischen, die zu den schwach elektrischen Fischen zählen, wird ein 1 cm langes Stück des Schwanzes abgeschnitten. [Jeweils einige Fische werden bei 30°C oder 22°C Wassertemperatur gehalten. ] Sieben Tage lang wird täglich der elektrische Strom gemessen, den die Fische produzieren.

Die Autoren finden heraus, dass elektrische Fische verletztes Rückenmarksgewebe bei etwas erhöhten Temperaturen besser regenerieren können als bei Kälte. Die Autoren postulieren, dass die Suche nach den Faktoren, die die Regenerationsfähigkeit bei kaltblütigen Tieren verbessern, wichtig für die Entwicklung von Behandlungsstrategien bei Säugetieren sein könnte.

Es gibt viele Tierarten, die in der Lage sind, amputierte Körperteile nachwachsen zu lassen. Doch egal, wie viele Experimente man mit solchen Tieren anstellt, sie werden niemals dazu beitragen, dass Menschen diese Fähigkeit erlangen!

Hier weiterlesen…

 

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Siehe auch: Der Fall Bremen

 

 

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In Liebe und zärtlichem Gedenken der vergessenen Tiere,
in Stehsärgen ohne Nächte und Tage,
in den Forschungslaboratorien von Medizin und Wissenschaft,
denn sie sind die Opfer eines endlosen, irren Verbrechens.
(anonym)



Comments

  1. Juli 21st, 2012 | 11:01

    […] verweise auf meine Einträge Wie abgebrüht Tierexperimentatoren sind sowie Tierversuche sind überflüssig! und gebe nachstehend weitere Auszüge aus der Rede von Dr. rer. nat. Bernhard Rambeck wieder, seit […]

  2. August 13th, 2012 | 05:56

    […] abgebrüht Tierexperimentatoren sind Tierversuche sind überflüssig! Medizinischer Fortschritt ist wichtig. Tierversuche sind der falsche Weg! Dr. Bernhard Rambeck: […]

  3. Oktober 2nd, 2012 | 06:44

    […] Tierversuche sind überflüssig!   […]