Aktuelle Mitteilung der Ärztevereinigung Ärzte gegen Tierversuche e.V.:
Ausstiegsplan aus dem Tierversuch
USA wollen bis 2035 Giftigkeits-Tierversuche beenden
12.09.2019
Die Niederlande machen es vor, nun ziehen die USA nach: bis 2035 sollen Giftigkeitstest an Säugetieren vollständig durch verlässliche tierfreie Methoden ersetzt werden. Der Vorsitzende der US-Umweltbehörde EPA, Andrew R. Wheeler, legte jetzt eine neue Richtlinie vor, die der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche e.V. sehr begrüßt.
Bereits in den vergangenen Jahren haben die USA verstärkt an neuen und tierfreien Methoden gearbeitet. Dies soll nun strategisch ausgeweitet werden: eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Experten im Bereich innovative, tierfreie Methoden, soll innerhalb der nächsten 6 Monate einen umfassenden Plan erarbeiten, wie dieses Ziel erreicht werden kann. Ab dem 01.01.2035 sollen Giftigkeitstests an Tieren verboten und nur noch in Ausnahmefällen möglich sein.
Sowohl die bereits bestehenden als auch die neuen Methoden können „in einem kürzeren Zeitfenster mit weniger Ressourcen zu einer gleichen oder besseren biologischen Vorhersage führen als die aktuell verwendeten Tiermodelle“, so heißt es in der Richtlinie (1). Dies erfolge selbstverständlich unter Einhaltung aller nötigen Sicherheitsniveaus für Mensch und Umwelt. Die EPA fördert die Erforschung tierfreier Methoden bei gleichzeitiger Verringerung der Finanzierung von Tierversuchen aus Steuergeldern ab 2025 um 30% bzw. kompletter Streichung ab 2035.
Bereits 2016 legten die Niederlande einen umfangreichen Plan vor, der den vollständigen Ersatz der regulatorischen Sicherheitstests für Chemikalien, Lebensmittelzusätze, Pestizide, Tier- und Humanmedizinprodukte bis 2025 vorsieht. (2)
Dass ausgerechnet die USA nun ebenfalls einen konkreten Ausstiegsplan erarbeiten, freut Dipl.-Biologin Julia Radzwill von Ärzte gegen Tierversuche: „Wenn ein Land wie die USA, aus dem so viele wissenschaftliche Innovationen stammen, einen Ausstiegsplan entwickelt, ist dies ein wichtiges Signal und misst den tierversuchsfreien Methoden endlich die Bedeutung zu, die sie – wissenschaftlich und ethisch – verdienen.“ […]
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