Blog – Jocelyne Lopez

Dienstaufsichtsbeschwerde über Prof. Stefan Treue: Das niedersächsische Wissenschaftsministerium fördert gerne weiter Forschungsmüll.

Am 27.03.2017 haben wir eine Dienstaufsichtsbeschwerde über  Prof. Stefan Treue, Leiter des Primatenzentrums Göttingen / Leibniz-Institut für Primatenforschung bei seinen Vorgesetzten eingereicht, um Transparenz über die Affenversuche in der Hirnforschung  zu verlangen, in dem er bitte Fragen beantwortet, die ihm seit 2 Jahren im Rahmen einer Online-Petition von mittlerweile fast 30.000 Bürgern gestellt wurden:

20 Fragen über den wissenschaftlichen Wert der Affenhirnforschung

62 Fragen über  die barbarische Behandlung der Tiere am MPI Tübingen, die Prof. Stefan Treue in der Presse als „vorbildlich“ dargestellt und als „normale Zustände“ im Rahmen eines Gefälligkeitsgutachtens für seinen Kollegen Nikos Logothetis 2015 begutachtet hat.

8 Vorwürfe der Gesetzwidrigkeit der Versuche am MPI Tübingen, die im Rahmen von Strafanzeigen erhoben wurden.

Keine einzige dieser Fragen wurde bis jetzt mit auch nur einem einzigen Wort von Prof. Stefan Treue geantwortet, trotz mehrfachen E-Mail-Mahnungen, keine einzige.

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Und was macht der gute Ministerialdirigent Rüdiger Eichel vom Niedersächsischen Wissenschaftsministerium als Dienstaufsicht von Prof. Stefan Treue zur „sorgfältigen Prüfung“ unserer Dienstaufsichtsbeschwerde? Man hält es nicht aus. Es ist ganz einfach: Er fragt kurzerhand Prof. Stefan Treue selbst, ob er die Fragen der Bürger beantwortet hat und der gute Prof. Stefan Treue antwortet mit einer glatten Lüge, ja natürlich, alle Fragen der interessierten Bürger habe ich ausführlich beantwortet:

27.04.2017 – Zitat Ministerialdirigent Rüdiger Eichel – Niedersächsisches Wissenschaftsministerium:

[…] „Herr Prof. Treue trägt in eigener Entscheidungskompetenz zur Information der Öffentlichkeit bei, etwa als Sprecher der Steuerungsgruppe der Initiative  „Tierversuche verstehen“, durch Interviews, Zeitungsartikel, Fortbildungs-veranstaltungen, Filmbeiträge etc. Mit Blick auf Ihr Anliegen hat mir Herr Prof. Treue dargelegt, dass er  Auskunftsbitten, die via E-Mail an ihn gerichtet werden, durch Übersendung von umfangreichem Informationsmaterial beantwortet und so auch in Zukunft verfahren wird – sofern ein erkennbares und nachvollziehbares Informationsinteresse zum Thema Tierversuche vorliegt.“ […]

Das Wissenschaftsministerium Niedersachsen wird sich also zukünftig nach „sorgfältiger Prüfung“ unserer Dienstaufsichtsbeschwerde weiterhin von der mächtigen Lobby der Tierversuchsindustrie sehr gerne weiter belügen lassen, sowie auch sehr gerne die Bürger und Steuerzahler weiterhin an der Nase herumführen.

Die Antworte auf unsere Fragen findet man nämlich nirgendwo im Glanzpapier standardisierten   „Informationsmaterial“ und man sucht sie auch vergeblich in den „Interviews, Zeitungsartikeln, Fortbildungsveranstaltungen, Filmbeiträgen etc.“ womit die Tierversuchslobby, wohlgemerkt ebenfalls mit unserem Steuergeld, die Öffentlichkeit massiv belabert und seit Jahrzehnten massiv benebelt und betrügt.

Unsere Fragen sind nämlich hoch unangenehm für die Tierversuchslobby und sie kann sie nicht beantworten ohne sich selbst als Hochstapler der Wissenschaft zu entlarven. Unsere Fragen zeigen nämlich, dass die Affenhirnforschung  absolut keinen wissenschaftlichen Wert hat, dass es sich bei dieser Forschung lediglich um Beschäftigungstherapie für die Forscher sowie um die Förderung ihrer privaten Karriere durch Publikationswut, um sich Jahr für Jahr seit Jahrzehnten die Millionen und Milliarden von öffentlichen Fördergeldern zu sichern. Weiter nicht. Die Tierversuche fallen eklatant in der Kategorie „Forschungsmüll„, die leider in der Wissenschaft extrem verbreitet ist, wie folgende Studie aus einem Artikel im SPIEGEL-Online vom 08.01.2014 es dokumentiert:

Systemkritik – Wissenschaftselite beklagt zu viel Forschungsmüll

[…] „Die Anreizsysteme von Forschungseinrichtungen und Instituten seien oft unsinnig, Geld werde verschleudert, Patienten geschädigt.“ […]

Das passt 100 %-ig für die Tierversuchsindustrie. Der gute Ministerialdirigent Rüdiger Eichel vom Niedersächsischen Wissenschaftsministerium hätte sich bei der „sorgfältigen Prüfung“ unserer Dienstaufsichtsbeschwerde gewissenhaft über diese Forschung und ihre Kritik erkundigen müssen, anstatt unser Steuergeld weiterhin blind an die Forscher zu verschleudern, die Forschungsmüll produzieren.

 

Bild: © Atelier Kunstwerk Fabula, Dortmund
Das beigefügte Bild „Was in der Arche übrig bleibt…“ der Künstlerin Olivia Rost bildet auf der linken Seite die Affenhirnforscher Prof. Hans-Peter Thier und Prof. Stefan Treue ab, sowie auch auf der rechten Seite die Frau Wissenschaftsministerin in Baden-Württemberg, Theresia Bauer, die als „unstreitig“ erklärt, dass man auf Experimente an Affen nicht verzichten kann.

 

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