Blog – Jocelyne Lopez

Affenversuche in Tübingen: Die Scharlatane der Max Planck Gesellschaft wollen weitermachen!

Gezielter Wirrwarr in der Presse mit Sensationsmeldungen zum  angeblichen Ende der Affenversuche am Max Planck Institut in Tübingen:
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02.05.2015 – Tagesblatt:
Hirnforscher Nikos Logothetis beendet seine Arbeit mit Affen – Max-Planck-Direktor will nur noch Versuche mit Nagetieren machen
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03.05.2015 – Süddeutsche Zeitung:
Tübinger Forscher wollen Versuche an Affen einstellen
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Diese Meldungen sind nur Verzerrungstaktik: Die Scharlatane der Max Planck Gesellschaft denken nicht an eine Einstellung der entsetzlichen und völlig nutzlosen Affenversuche, sondern wollen im Gegenteil weitermachen:

 

30.04.2015 – Stellungnahme der Max-Planck-Gesellschaft zur Entscheidung von Nikos Logothetis 

Nikos Logothetis hat die Scientific Community darüber informiert, dass er nach Abschluss der laufenden und bereits genehmigten Experimente an Primaten zukünftig ausschließlich an Nagetieren forschen wird. Die Max-Planck-Gesellschaft bedauert diese Entscheidung. […] Ungeachtet dessen wird es in der Max-Planck-Gesellschaft auch weiterhin tierexperimentelle Forschung an nicht-humanen Primaten geben. Dies ist nach wie vor der einzige Weg, um Behandlungsansätze zu entwickeln für neurologische Gehirnerkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson und psychiatrische wie Schizophrenie. Deshalb wird die Max-Planck-Gesellschaft innovative Forschungsansätze auf dem Gebiet der Primatenforschung auch zukünftig fördern.“

 

Es wurde also kein Ende der Primatenversuche angekündigt, sondern ganz klar die Vorbereitung einer Weiterführung der Versuche!

Es steht ebenfalls ganz klar im Tagesblatt-Artikel, dass lediglich die Tierhaltung neu konzipiert wird und die Tierställe neu gebaut werden:

„Die jetzt bereits genehmigten Affenexperimente der Abteilung von Nikos Logothetis in Tübingen werden bis mindestens Ende 2016 dauern. Ob und wie anschließend die Primatenforschung am Tübinger Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik weitergehen wird, daran wird derzeit konzeptionell gearbeitet. Die Tierställe, in denen gegenwärtig 45 Affen leben, werden derzeit saniert und teilweise neu gebaut“.

Das ist auch eine klare Botschaft: Wozu werden denn Tierställe „saniert und neu gebaut“, wenn man die Primatenforschung in Tübingen aufgeben will?

Eine neue Konzeption der Tierställe in Tübingen könnte übrigens als eine Reaktion auf die Strafanzeige von mehreren Tierschützern gegen die genehmigende Behörde Regierungspräsidium Tübingen im Dezember 2014 über die gesetzwidrige Haltung der Tiere in Käfigen gedeutet werden: Nach Tierschuztgesetz §§ 2 und 7 müssen die Tiere artgerecht gehalten werden, d.h. für Primaten in Gehegen. Die jetzige Haltung der Tiere in Käfigen in Tübingen erfüllt dementsprechend bis „mindestens Ende 2016“ weiterhin den Tatbestand der Tierquälerei und muss weiterhin auf dem rechtlichen Weg der Strafverfolgung geahndet werden!

Darüber hinaus wurde im Dezember nicht nur die Tierhaltung in Tübingen angezeigt, sondern auch andere, gravierende Verstöße gegen das Tierschutzgesetz: §§ 1, 7 und 8 wegen fehlendem Nachweis von brauchbaren Ergebnissen für die Humanmedizin, wodurch gemäß § 15 Tierschutzgesetz die Versuche ethisch unverträglich sind und und zu verbieten sind! Aus diesem Grund haben schon die genehmigenden Behörden in drei Forschungsstandorten der Hirnforschung mit Primaten diese Versuche nicht mehr genehmigt (Berlin, München, Bremen).

Der Guru der Hirnforscher, der berüchtigte Tierexperimentator Wolf Singer, der seit 40 Jahren solche Versuche am Max Planck Institut für Hirnforschung in Frankfurt durchführt, sagte noch 2005 über seine Forschungsergebnisse aus:

Zitat Wolf Singer:

Ich bin davon überzeugt, dass wir heute weniger wissen, wie das Gehirn funktioniert, als wir vor 20, 30 Jahren zu wissen glaubten.” (DIE ZEIT – 10.03.05 – Nr. 11).

Sein Schüler Andreas Kreiter, der die gleichen Versuche an der Uni Bremen seit 15 Jahren durchführt, antwortete 2014 auf die Frage, was er erreicht habe, wie folgt:

BILD: Was haben Sie bisher konkret erreicht?

Kreiter: „Wir haben verstanden, wie sich Zellgruppen mithilfe bestimmter Rhythmen je nach Bedarf zusammenschalten. Dass so Informationen verarbeitet werden, wusste bis vor Kurzem keiner. Und wir haben eine Vorstellung davon, wie Aufmerksamkeit im Gehirn funktioniert, die wir vor zehn bis 15 Jahren nicht hatten. Es ist die Kardinalvoraussetzung, zu wissen, wie ein Organ funktioniert, damit man Krankheiten verstehen und gezielt behandeln kann.“

Toll, Herr Kreiter, wir sind beeindruckt. Sind denn die Zellgruppen im Gehirn von Makaken die gleichen Zellgruppen wie im menschlichen Gehirn? Sind etwa Makaken Menschen? Was hat die Untersuchung der Hirnfunktionen von Affen mit der Behandlung von menschlichen Erkrankungen zu tun?  Waren etwa Ihre Makaken an Alzheimer, Epilepsie, Parkinson, Multiple Sklerose und Schizophrenie erkrankt? Der ganz tolle Andreas Kreiter sollte sich dringend darüber informieren, dass ein Affenhirn nicht ein Menschenhirn ist, zum Beispiel mit diesen wissenschaftlichen Studien:

Hirnforschung an Affen – Grausam und sinnlos – Kein kleines Menschenhirn

oder mit dieser wissenschaftlichen Studie, die auch moderne, tierversuchsfreie Forschungsmethoden in der Hirnforschung vorstellt:

Dr. André Ménache – The replacement of non human primates in brain Research

oder mit dieser Stellungnahme von Dr. Bernhard Rambeck, Leiter der Pharmakologischen Abteilung der Gesellschaft für Epilepsieforschung e.V., Bethel-Bielefeld:

Bleiben Sie bei der Wahrheit, Herr Kreiter

Im Forschungsstandort Bochum wurden diese Versuche übrigens nach 22 Jahren und blamablen Ergebnissen abgeschlossen und endgültig eingestellt, was nach Tierschutzgesetz bedeutet, dass keine neuen Erkenntnisse zu erwarten sind. Die Pseudowissenschaftler der Max Planck Gesellschaft erwarten jedoch trotzdem gegen alle Vernunft und gegen alle wissenschaftliche Erwägungen neue Erkenntnisse in Tübingen und wollen weiter hirnlos forschen.  Wie lange noch? Noch 40 Jahre? Noch  150 Jahre, seit der „Erfindung“ der Tierversuche durch den französischen Psychopaten Claude Bernard?

 

So geht es nicht weiter!
Wir fordern die Umsetzung der Bestimmungen des Tierschutzgesetzes!
Wir fordern die Durchsetzung der Rechte der Tiere und der Bürger!


 

Forschung ja, Tierversuche nein!
Forschung ja, Scharlatanerie nein!

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