Blog – Jocelyne Lopez

Andreas Kreiter soll seine sinnlose Forschung an Affen einstellen und eine moderne, tierversuchsfreie Forschung in Bremen aufbauen

Ich verweise auf meinen Eintrag Rechtsmäßigkeit der Affenversuche des Andreas Kreiter: Ansprache an die Bremer Bürgerschaft

Andreas Kreiter hat in 17 Jahren Versuche an Makaken nichts herausgefunden, was als sinnvoll für Mensch oder Tier angesehen werden kann, genauso wenig wie sein Doktorvater Wolf Singer in 40 Jahren gleiche Forschung in Frankfurt. Nichts seit 40-50 Jahren in den  8 Forschungsstandorten in Deutschland, die Hirnforschung  an Affen betreiben  (Frankfurt, Bremen, Berlin, München, Bochum, Tübingen, Magdeburg, Göttingen). Nichts, rein gar nichts ist dabei herausgekommen, außer einer Flut von Publikationen … über die Hirnfunktionen von Affen! Drei Forschungsstandorte haben auch diese Forschung abgeschlossen und eingestellt, da die Hirnfunktionen von Affen jetzt nun mal hinreichend erforscht wurden und keine neuen Erkenntnisse darüber zu erwarten sind (Berlin, München, Bochum).

Nichts Sinnvolles ist bei dieser Forschung bundesweit und weltweit für Mensch und Tier herausgekommen. Und zwar aus dem guten Grund, weil man am falschen Organismus forscht: Affen sind keine Menschen, ihr Gehirn unterscheidet sich wesentlich vom Gehirn des Menschen.

Zur Information darüber von der größten Organisation Deutschlands gegen Tierversuche, die seit 30 Jahren Aufklärung über die Tierversuche betreibt: Ärzte gegen Tierversuche e.V.  – Man muss aber es auch lesen und sich aufklären lassen wollen…

Hirnforschung an Affen – Grausam und sinnlos

Kein kleines Menschenhirn

Es heißt, die Hirnforschung diene angeblich dazu, das menschliche Gehirn besser zu verstehen, um eines fernen Tages Therapien gegen Alzheimer und Parkinson entwickeln zu können. Affen sind von allen Tieren dem Menschen am ähnlichsten, aber wie groß ist die Ähnlichkeit wirklich? Aysha Akhtar, M.D., M.P.H. (1), Neurologin aus Washington, USA, hat einige neuroanatomische und neuro-physiologische Unterschiede zusammengetragen:

• Die Hauptentwicklungsphase des Affenhirns dauert 136 Tage, die des menschlichen Gehirns 470 Tage (2).

• Die menschliche Hirnrinde hat eine 10-mal größere Oberfläche als die des Affen (3).

• Der V1-Bereich (ein Teil der Sehrinde) macht beim Affen 10 % der gesamten Hirnrinde aus, beim Menschen nur 3 % (4).

• Identische Bereiche in der Sehrinde haben bei Affe und Mensch ganz unterschiedliche Funktionen (5,6).

• Ein menschliches Neuron hat 7.000 bis 10.000 Synapsen (Verbindungen zu anderen Neuronen), beim Rhesusaffen sind es nur 2.000 bis 6.000 (2).

• Menschen haben zur Verarbeitung von visuellen Reizen Hirnbereiche, die es beim Affen gar nicht gibt (7).

• Das menschliche Gehirn hat Areale, die es beim Affen nicht gibt: für Sprache, Lesen, Singen, Gedichte schreiben, Rechnen, Sport, abstraktes Denken (8).

• Eine Schädigung eines bestimmten Bereichs des motorischen Systems verursacht beim Menschen Akinesie, einen kompletten Ausfall von Sprache und Muskel-bewegungen. Beim Affen hingegen gibt es nur eine geringe Beeinträchtigung (9).

• Eine Schädigung des Scheitellappens, eines Abschnitts des Großhirns, ruft beim Menschen Apraxie hervor, eine Störung von Bewegungsabläufen und die Unfähigkeit bei erhaltener Bewegungsfähigkeit Gegenstände sinnvoll zu verwenden. Die gleiche Schädigung beim Affen verursacht lediglich geringfügige Muskelstörungen (9)

Forschung an Affenhirnen erlaubt Aussagen über die Funktion des Affenhirns – mehr nicht. Will man etwas über das menschliche Gehirn erfahren, muss das »Zielhirn« untersucht werden und nicht das einer anderen Tierart. Ethisch vertretbare Forschung am Zielorgan, dem menschlichen Gehirn, ist möglich. Die heutigen Technologien erlauben den Forschern das Gehirn bis ins kleinste Detail zu untersuchen – ohne Löcher in den Schädel zu bohren. Mit modernen bildgebenden Verfahren wie Magnetresonanz- oder Positronenemissions-Tomographie kann die Verarbeitung von Nervenreizen im Gehirn von Freiwilligen untersucht werden. Diese Art der Forschung liefert relevante Daten, die menschlichen Patienten, die an Alzheimer, Parkinson oder anderen neurologischen Erkrankungen leiden, tatsächlich helfen können.

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Nichts außer einer Flut von Publikationen über die Hirnfunktionen  von Makaken ist in 40-50 Jahren Forschung an den Hirnen von Makaken herausgekommen, und es würde auch in weiteren 40-50 Jahren nichts herausgefunden werden, weil man am falschen Organismus forscht. Menschen sind keine Makaken.

Dabei ist eine sinnvolle und erfolgsversprechende moderne, tierversuchsfreie Forschung möglich – man muss es aber auch lesen und sich aufklären lassen wollen…

Hirnforschung mit Sinn und Verstand – ohne Affen

Parkinsonsforschung ohne Tierleid

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Andreas Kreiter soll seine sinnlose Forschung an Affen einstellen und am Standort Bremen eine moderne und zukunftsorientierte tierversuchsfreie Hirnforschung aufbauen. Wir brauchen wissenschaftliche Forschung, auch am Standort Bremen.

Motto des diesjährigen Internationalen Tags zur Abschaffung der Tierversuche am 26. April 2014: Forschung ja – Tierversuche nein!

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Siehe auch:

Anzeige „Kreiter macht eiskalt weiter“: Unberechtigte Kritik der Uni Bremen

Wie Andreas Kreiter eine Verletzung seiner Menschenwürde konstruiert

Andreas Kreiter, sehen Sie sich “diese Leute” an.

Ich erwarte eine Entschuldigung von Andreas Kreiter wegen seine Bezeichnung „diese Leute“ gegenüber Radio Bremen

Rechtsmäßigkeit der Affenversuche des Andreas Kreiter: Ansprache an die Bremer Bürgerschaft

Tierversuche: Erschreckender ethischer Zerfall und Verhöhnung der Verfassung – Beispiel Tierexperimentator Wolf Singer

Wie kam der berüchtigte Tierexperimentator Wolf Singer zu einem Bundesverdienstkreuz?

Tierversuche: Wir werden belogen – auch im Fall Andreas Kreiter in Bremen

Übertragbarkeit der Ergebnisse der Tierversuche auf Menschen: Wir werden belogen – auch im Fall Andreas Kreiter

Über eine Million Euro Steuergelder für die Affenversuche des Andreas Kreiter

Andreas Kreiter, “diese Leute” sind die Mehrheit!

Beschwerde an die Ministerpräsidentin Hannelore Kraft wegen Missachtung von Gesetzen im Land NRW

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© Bild Norbert Fenske – Photografically