29. April 2014
Anzeige „Kreiter macht eiskalt weiter“: Die Uni Bremen strebt nach Zensur der Medien
Mit seinem offenen Brief vom 22.04.2014 in der Internet-Präsenz der Uni Bremen gegen die ganzseitige Anzeige „Kreiter macht eiskalt weiter“ des Vereins Tierversuchsgegner Bundesrepublik Deutschland e.V., sowie mit seinem Druck auf die Redaktionen von Zeitungen, hat aus meiner Sicht der Rektor Bernd Scholz-Reiter versucht, Zensur über die umstrittenen Affenversuche des Andreas Kreiter bei den Medien durchzusetzen. Die Anzeige wurde in der „Zeit“, der „Frankfurter Allgemeinen“, dem „Tagesspiegel“ sowie im „Weser-Kurier“ und in den „Bremer Nachrichten“ veröffentlicht
Darüber wird zum Beispiel im Spiegel online im Artikel vom 23.04.2014 Tierversuche: Empörung über Anzeigenkampagne gegen Hirnforscher berichtet:
Zitat:
[…]
Verlage rechtfertigen Veröffentlichung
Rektor Scholz-Reiter wirft den Verlagen in seinem offenen Brief nun einen Verstoß gegen den Pressekodex vor, zu dessen obersten Geboten die Wahrung der Menschenwürde gehöre. Die Verlage rechtfertigen dagegen ihr Vorgehen. „Wir haben für unsere Leser klar ersichtlich gemacht, dass es sich bei dem Inhalt der Anzeige nicht um die Meinung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung handelt“, erklärte Thomas Lindner, Sprecher der Geschäftsführung der „FAZ“. Zwar beinhalte die Anzeige eine „überaus kritische Sicht der Forschungsarbeiten von Professor Kreiter“. Die Anzeige aber „in einer Art Zensur“ zu verhindern, wäre „mit unserem Verständnis der freien Meinungsäußerung nicht zu vereinbaren gewesen“.
[…]
„Zeit“ und „Tagesspiegel“ erklärten dagegen unisono, vor Veröffentlichung der Anzeige mehrfach mit Gaertner über eine Änderung des Textes verhandelt zu haben. Gaertner aber habe sich am Ende aber mit Verweis auf die Meinungsfreiheit durchgesetzt. „Juristische Grenzen waren nach Ansicht unserer Justiziare durch die Anzeige nicht überschritten worden“, erklärt Iris Mainka, Chefin vom Dienst bei der „Zeit“.
Zitatende
Der Zensur-Druck der Uni Bremen hat auch bei der Redaktion von Tagesspiegel wohl sein Ziel erreich, Zitat: „Wir haben aus der Angelegenheit gelernt“, so Börner. „Noch einmal würden wir eine solche Anzeige vermutlich nicht abdrucken.“
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Darüber hinaus wurden Drohungen mit rechtlichen Folgen seitens der Uni ausgesprochen, mit der Begründung, die Menschenwürde von Andreas Kreiter sei durch ein Zitat des Neurologen Dr. med. Herbert Stiller, Gründer der bundesweiten Organisation Ärzte gegen Tierversuche e.V., in dieser Anzeige verletzt worden. Siehe zum Beispiel im Artikel von Radio Bremen vom 16.04.2014 Kampagne gegen Kreiter – Hirnforscher sieht Versuch „persönlicher Vernichtung“:
Zitat:
[…]
Mit dieser Anzeige werden Grenzen überschritten. Sie ist diffamierend und entmenschlicht eine Person“, so Reinhard Fischer von der Universität Bremen. „Wir werden sicherlich rechtlich prüfen, ob hier ein Tatbestand der Verleumdung vorliegen könnte.“, so Fischer im Interview mit dem radio-Bremen-Magazin „buten un binnen“.
Zitatende
Dieses Zitat von Dr. med. Herbert Stiller diente aus meiner Sicht für die Uni Bremen als Strohhalm, um eine künstliche Empörung in den Medien zu inszinieren und die gravierenden gesellschaftlichen und rechtlichen Missstände zu überspielen, die bei den seit Jahrzehnten stark umstrittenen Affenversuchen vorliegen, wie ich es auch als Betroffene in meiner Stellungnahme zu diesen Vorwürfen vom 25.04.2014 dargelegt habe:
Anzeige „Kreiter macht eiskalt weiter“: Unberechtigte Kritik der Uni Bremen
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Am 26.04.2014 habe ich auch die Pressestelle der Uni Bremen per E-Mail angesprochen und aufgrund meines Antwortrechts um die Veröffentlichung meiner Stellungnahme in der Webseite der Uni Bremen gebeten.
Am 28.04.2014 habe ich auch den Presseleiter der Uni Bremen, Eberhard Scholz, per E-Mail angesprochen und ihn gebeten, aufgrund meines Antwortrechts meine Stellungnahme zu den Vorwürfen im Nachrichtenportal IDW zu veröffentlichen, wo er auch die Kritik des Rektors Bernd Scholz-Reiter veröffentlicht lassen hatte: Universität Bremen kritisiert Anzeigenkampagne gegen den Hirnforscher Andreas Kreiter
Bis jetzt habe ich keine Antworte bekommen. Es bleibt abzuwarten, ob die Uni Bremen sich an den Pressekodex hält, den sie für sich beansprucht.
© R & D / BUAV
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In Liebe und zärtlichem Gedenken der vergessenen Tiere,
in Stehsärgen ohne Nächte und Tage,
in den Forschungslaboratorien von Medizin und Wissenschaft,
denn sie sind die Opfer eines endlosen, irren Verbrechens.
(anonym)
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