Blog – Jocelyne Lopez

Relativitätstheorie: Die „diplomatischen“ Antworten der etablierten Relativisten

Ich verweise auf meinen Blog-Eintrag Relativitätstheorie: Kultur des Verschweigens und der Verschleierung über den Einsatz der Sprache zur „Aufklärung“ der Relativitätstheorie und gebe weitere Austausche aus dem MAHAG-Forum wieder:

 

02.12.2013 – Zitat von McDaniel-77:

[…] Blaue Einhörner und Feuer speiende Drachen existieren auch nicht, nur weil man diese Wörter niederschreiben kann, zeugt das nicht von der Existenz dieser Phantasiegebilde. Man muss die materielle Existenz nicht extra erwähnen, da reale Objekte immer materiell sind. […]

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02.12.2013 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Das ist hier ein Sachverhalt, wo man eine hartnäckige Verwirrungsmethode der Relativisten beobachten kann, und zwar die künstliche Verwirrung zwischen den Worten „real“ und „materiell„.

Wenn ich zum Beispiel einen Baum auf einer Wiese sehe, weiß ich ohne mir Gedanken darüber zu machen, dass dieses Objekt real ist: Ich brauche seine materielle Existenz nicht extra zu erwähnen, weil wir eben per implizite Konvention als „real“ immer nur materielle Objekte meinen. Wenn ich an den Baum rankomme, kann ich ihn zum Beispiel berühren oder messen, sprich es könnte zur Wechselwirkung meiner Materie oder der Materie meines Meßinstruments mit der Materie des Baums kommen.

Wenn ich aber fast verdurstet in der Wüste einen Palmenbaum sehe, könnte ich Zweifel daran haben, dass dieser Baum real ist. Es könnte ja sein, dass dieser Baum nicht als Materie in der Wüste steht, sondern nur als Illusion in meinem Gehirn aufgrund von gestörten Neuronenschaltungen entstanden ist. Wenn ich an den Palmenbaum rankomme, könnte ich ihn nicht berühren oder messen, sprich es könnte zu keiner Wechselwirkung meiner Materie oder der Materie meines Meßinstruments mit der Materie des Baums kommen, weil dieser Baum nicht als Materie existiert: Wir sagen einfach dazu, dieser Baum ist nicht real.

Jeder versteht ohne Erklärung, dass im ersten Fall der Baum real ist (weil materiell) und im zweiten Fall der Baum nicht real ist (weil nicht materiell).

Die Relativisten bedienen sich aber einer sprachlichen Verwirrungsmethode mit den Worten „real“ und „materiell„, das habe ich hier im Forum jahrelang ausgiebig erlebt, und zum Beispiel auch mit dem Profi-Aufklärer Markus Pössel vom Albert Einstein Institut. Ich habe Relativisten öfter gefragt, ob die Längenkontraktion in der Speziellen Relativitätstheorie real, physikalisch, materiell sei, also mit drei Synonymen, um sicher zu sein, dass man meine Frage richtig versteht und um sicher zu sein, ob man bei diesem Ereignis in der Speziellen Relativitätstheorie eine Wechselwirkung zwischen materiellen Objekten voraussetzt.

Hier die Antwort von Markus Pössel vom 17.08.2008 über die Realität der Längenkontraktion in der Speziellen Relativitätstheorie:

Zitat Markus Pössel:

Zur Realitaet der Laengenkontraktion: Das Ergebnis einer Laengenmessung ist in der Speziellen Relativitaetstheorie keine intrinsische Eigenschaft eines Koerpers, sondern vom Bezugssystem abhaengig (denn, wie gesagt: Laenge ist relativ). Die Laengenkontraktion geht nicht mit materiellen Veraenderungen des Koerpers einher; die Verschiedenheit der Werte ergibt sich allein daraus, dass von unterschiedlichen Bezugssystemen aus gemessen wird – ganz analog dazu, wie sich die verschiedenen Werte fuer Relativgeschwindigkeiten ergeben. Die gemessenen Laengenwerte sind selbstverstaendlich real – so real wie die Messungen von Relativgeschwindigkeiten. Es handelt sich nicht um optische Taeuschungen oder dergleichen, sondern um die Ergebnisse konkreter Messungen.

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Bevor ich Dir meine eigene Interpretation bzw. Analyse dieser Antwort mitteile, würde ich gerne von Dir (oder auch zum Beispiel von All oder Jondalar) als neuer User im Forum Deine eigene Interpretation bzw. Deine Analyse dieser Antwort erfahren.

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02.12.2013 – Zitat von Jondalar:

[…] Grundsätzlich hat das der gute Herr P. schon korrekt ausgedrückt, er hat sich dabei nur der Sprache der Diplomatie bedient. […] Nochmal kurz gesagt: Ja, die Verkürzung ist nicht real, und ja, die Messung desgleichen ist real ; -)

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02.12.2013 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Ganz genau so habe ich es auch interpretiert.

Pössel hat sowohl meine Frage richtig verstanden, ob die Längenkontraktion in der Speziellen Relativitätstheorie materiell sei, als auch diese Frage klar und unmissverständlich beantwortet, obwohl er versucht hat, die klare Antwort in nicht relevanten Aussagen „diplomatisch“ zu verstecken:

Zitat Markus Pössel:

Zur Realitaet der Laengenkontraktion: Das Ergebnis einer Laengenmessung ist in der Speziellen Relativitaetstheorie keine intrinsische Eigenschaft eines Koerpers, sondern vom Bezugssystem abhaengig (denn, wie gesagt: Laenge ist relativ). Die Laengenkontraktion geht nicht mit materiellen Veraenderungen des Koerpers einher; die Verschiedenheit der Werte ergibt sich allein daraus, dass von unterschiedlichen Bezugssystemen aus gemessen wird – ganz analog dazu, wie sich die verschiedenen Werte fuer Relativgeschwindigkeiten ergeben. Die gemessenen Laengenwerte sind selbstverstaendlich real – so real wie die Messungen von Relativgeschwindigkeiten. Es handelt sich nicht um optische Taeuschungen oder dergleichen, sondern um die Ergebnisse konkreter Messungen. [Hervorhebung durch Lopez]
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Dieser einzige, klar ausgedrückte Satz hätte genügt, um meine Frage klar zu beantworten: Die bewegten Körper verändern sich nicht materiell.

Das ganze Drumherum gehört nicht zur Fragestellung und war nur da, um zu versuchen, die Botschaft sprachlich so viel wie möglich zu verklausulieren, zu verwässern und davon abzulenken. In Frankreich würden wir für dieses Verhalten die Redewendung verwenden: „il essaie de noyer le poisson“ (er versucht, den Fisch zu ertrinken…) – auch als Katz-und-Maus-Spiel zu verstehen.

Die klare Beantwortung dieser Frage ist nämlich eine schwere Prüfung für einen Relativisten wie Possel, der nicht da ist, um die Theorie zu erklären bzw. der wissenschaftlichen Wahrheitssuche zu dienen, sondern einzig um die Theorie vor Kritik zu schützen. Pössel ist nicht blöd, er hat ganz genau meine Frage verstanden und er wusste ganz genau worauf es ankommt bei einer klaren Beantwortung der Frage. Und er hatte auch gar keine Lust meine Frage zu beantworten, konnte aber nicht anders – die Umstände waren so, dass er eine Antwort geben musste. Er hat sie auch unmissverständlich gegeben: „Die Laengenkontraktion geht nicht mit materiellen Veraenderungen des Koerpers einher;“

Ein bewegter Stab verkürzt sich also nicht materiell in der Speziellen Relativitätstheorie. Das ist das, was ich unmissverständlich von ihm hören wollte, und Pössel wusste auch von vorneherein, dass ich das von ihm hören wollte. Das ist nämlich nicht nur meine persönliche Interpretation der Speziellen Relativitätstheorie, sondern die Interpretation aller Kritiker der Relativitätstheorie seit 100 Jahren. Und damit fällt die Spezielle Relativitätstheorie, egal wie er die Frage beantwortet:
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1. Verkürzt sich ein bewegtes Objekt nicht materiell, sind die relativistischen Effekte lediglich eine Illusion bzw. eine mathematische Fiktion, die keine Relevanz in der Natur hat. Sie gehört nicht zur Physik, sie ist bedeutungslos und überflüssig. Wie die Physiker Galeczki und Marquardt es in ihrem gemeinsamen Buch „Requiem für die Spezielle Relativität“ es formuliert haben: „Sie ist nicht einmal falsch.“ Es gäbe auch keine physikalische Kausalität für eine materielle Verkürzung bei einer Relativbewegung zwischen zwei Objekten, die sich nicht materiell berühren: keine Wechselwirkung von Materie, keine Kollision, keine Reibungskräfte, kein Druck, nichts. Spezielle Relativitätstheorie ad acta.
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2. Verkürzt sich ein bewegtes Objekt materiell, dann ist die Spezielle Relativitätstheorie auch im Eimer und die Äther-Theorie von Lorentz ist gültig, die eine materielle Verkürzung der bewegten Objekte in Bewegungsrichtung aufgrund des Widerstandes des Äthers postuliert. Spezielle Relativitätstheorie ad acta.

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Egal wie Pössel die Frage beantwortet hätte, wäre die Spezielle Relativitätstheorie im Eimer. Kein Wunder, dass er keine Lust hatte, die Frage zu beantworten. Auch bei dem Physiker Peter Ripota hat er zwei Jahre später versucht, die Frage schnell aus dem Weg zu gehen und gleich den Kontakt abgebrochen, siehe: Antwort von Dr. Markus Pössel an Peter Ripota. Seitdem hat sich Pössel meines Wissens nie wieder über die Spezielle Relativitätstheorie geäußert, auch nicht in seiner bei Peter Ripota angekündigten Blog-Reihe bei Spektrum der Wissenschaft „Einstein verstehen“, wo es unerwünscht ist, über Einstein und die Spezielle Relativitätstheorie zu sprechen und sich auszutauschen…

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