Blog – Jocelyne Lopez

Kritik der Relativitätstheorie: Das Huhnparadoxon

Der Teilnehmer Ernst im MAHAG-Forum hat sich ein Paradoxon ausgedacht, das die Unhaltbarkeit der „Relativität der Gleichzeitigkeit“ in der Speziellen Relativitätstheorie Einsteins veranschaulicht. Ich gebe nachstehen einige repräsentative Austausche aus dieser Diskussion wieder:

 

11.03.12 – Zitat von Ernst:

[…] Das eben ist die Schizophrenie. Derselbe Vorgang soll einmal gleichzeitig sein und einmal nicht. Der Vorgang ist dann gleichzeitig ungleichzeitig. Wer’s akzeptieren mag. Ich halte es für ganz und gar inakzeptabel.
Folge eines inakzeptablen Postulats.
[…]
Beispiel: Haralds Zug:
Im Bahnhofsystem trifft das Licht erst den hinteren Wagen und später den vorderen Wagen. Zwischenzeitlich kann ein Vogel ein Lied singen.
Im Zugsystem werden beide Wagenenden gleichzeitig getroffen. Das Vogelgezwitscher existiert gar nicht.
Also nicht quantitative Änderungen der Realität, sondern qualitative.

 

11.03.12 – Zitat von Harald Maurer:

 […] Nicht der Wahrheitsgehalt der Speziellen Relatvitätstheorie wäre daher zu untersuchen, sondern das soziologische Phänomen, dass diese eindeutig falsche Theorie immer noch zum heutigen Paradigma gehört.

 

12.03.12 – Zitat von Ernst

Die Paradoxa ansich sollten ausreichen, wenigstens über den Realitätsgehalt der Speziellen Relativitätstheorie nachzudenken.

Als Relativität der Gleichzeitigkeit Paradoxon nochmal Dein Zug. Mit einem Huhn darin:
Bahnhofswärter: Zwischen dem Eintreffen des Lichts an einem Zugende und dem Eintreffen des Lichts am anderen Ende legt ein Huhn im Zug ein Ei.
Schaffner: Gleichzeitifges Eintreffen an beiden Zugenden. Zeitdifferenz Null. Kein gelegtes Ei.

Der Bahnwärter hat sein Frühstücksei. Der Schaffner muß Marmelade essen.

Die Spezielle Relativitätstheorie verändert Abläufe! Contra?

 

12.03.12 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Nein, kein contra. Sehr anschauliche Überlegung, die in ihrer Einfachheit und Nachvollziehbarkeit die SRT ad absurdum führt, und zwar meiner Meinung nach besser als alle Paradoxa dieser unsäglichen Theorie.

 

12.03.12 – Zitat von contravariant:

[…] Konkret auf dein Prozess angewendet:
Gehen wir vom Inertialsystem Zug aus. Das Huhn beginnt sein Ei zu legen in dem Moment, wo der erste Blitz am Anfang des Zuges einschlägt, und ist fertig, wenn der zweite Blitz am Ende des Zuges einschlägt. Dann legt das zweit Punkte in der Raumzeit fest. Willst du nun wissen wann das Huhn im Inertialsystem  Bahnhof sein Ei legt, dann musst du diese beiden Punkt entsprechend transfomieren. Ohne jetzt konkret zu rechnen wage ich mal die Behauptung, dass das Huhn beim Einschlag der Blitze anfängt sein Ei zu legen und dann entsprechend später fertig wird. – Weiterhin kann zwischen dem Einschlag des Blitzes und dem Ei legen kein kausale Zusammenhang bestehen, weil das Huhn ja bereits das Ei legt, bevor es den Einschlag sieht. Es besteht also nachwievor keine Verletztung der Kausalität.

 

12.03.12 – Zitat von Ernst:

Das paßt nicht. Im Zugsystem schlägt der Blitz gleichzeitig an beiden Zugenden ein. Es existiert gar keine Zeit zum Eierlegen. Im Bahnhofsystem existiert eine Zeitdifferenz zwischen den Blitzeinschlägen an beiden Zugenden. Das Huhn kann in aller Seelenruhe sein Ei legen.
Es ist keine echte Kausalitätsverletzung. Aber eine initiale Änderung der Evolution. Nach den Ereignissen ist in der einen Welt ein Ei vorhanden und in der anderen keins. Was das für Folgen nach Ausbrüten des Eis haben kann, hatte ich ja erwähnt.

 

12.03.12 – Zitat von Trigemina:

Das Huhn befindet sich im Inerstialsystem  des Zugs. Deine Aufgabenstellung verhindert im voraus, dass das Huhn ein Ei legen könnte, da es dies in der Zeit Null tun müsste.

Willst Du dem Huhn irgendwelche Zeitbeschränkungen auferlegen, müssen diese auf das Inertialsystem des Zugs bezogen werden (in dem sich das Huhn ja befindet) und nicht auf ein anderes Inertialsystem (wie dasjenige des Bahnhofs).

Das Paradoxon kann also nicht der Speziellen Relativitätstheorie angelastet werden, sondern der unmöglichen Ausgangssituation des zeitlosen Eierlegens

[…]
Die Zugenden und das Huhn liegen an verschiedenen Orten. Folglich gibt es 4 Ereignisse an 4 verschiedenen Raumzeitpunkten:

– Licht trifft eines der Zugenden
– Huhn befindet sich irgendwo im Zug (in meinem Beispiel an der nicht in der Mitte stehenden Lichtquelle) und beginnt mit Eierlegen
– Licht trifft anderes Zugende
– Huhn hat das Ei fertig gelegt

Die Kausalität kann auch schon mit Newton verletzt werden, sogar innerhalb desselben IS, wenn zwei gleichzeitige Ereignisse A und B an verschiedenen Orten stattfinden und je nach Beobachterstandort der eine zuerst A vor B (weil er näher bei A steht) und der andere B vor A (weil er näher zu B steht) sieht.

 

13.03.12 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Den Ausdruck „Kausalitätsverletzung“ halte ich bei dieser Problematik für undeutlich bzw. irreführend, da es keine physikalische Kausalität zwischen Ausbreitung des Lichtsstrahles und Legen des Eis besteht: Ein Huhn legt ein Ei an beliebigten Orten wo es sich gerade befindet, wenn es ihm daran liegt und nicht wenn ein Lichtstrahl sich bewegt oder sonstige Ereignisse ausserhalb seines eigenen Organismus geschehen. Man könnte sagen, dass ein Huhn ein Ei absolut legt, in einer absoluten Zeit und in einem absoluten Raum. Es darf sich auch deswegen so viel Zeit beim Legen lassen, wie es ihm liegt, Newton erlaubt ihm es. : -) 

Das Problem besteht nur wenn man die Grundlagen der Speziellen Relativitätstheorie voraussetzt, wo die Zeit nicht absolut ist wie bei Newton, sondern relativ je nachdem wer das Huhn beobachtet:
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  • Wird das Huhn von Newton beobachtet, hat es Zeit in der Zeitspanne zwischen Eintreffen des Lichtsstrahles an beiden Enden des Zuges sein Ei zu legen, wie Ernst es in seinem Paradoxon vorgegeben hat. Das Ei existiert, Newton darf es essen.
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  • Wird das Huhn von Einstein beobachtet, hat das Huhn überhaupt keine Zeit in der vorgegebenen Zeitspanne zwischen Eintreffen des Lichtstrahles an beiden Enden des Zuges sein Ei zu legen, weil das Eintreffen gleichzeitig ist und die Zeitspanne 0 beträgt. Für Einstein existiert also kein Ei, wenn er in der Wirklichkeit seinem eigenen Prinzip der Relativität der Gleichzeitigkeit treu sein will, er darf nur zusehen, wie Newton das Ei isst.