Blog – Jocelyne Lopez

Der „Kick“ der Relativitätstheorie soll nicht aufgedeckt werden

Ich gebe Austausche aus einer Diskussion wieder, die zeitnah und parallel in zwei Internet-Plattformen geführt wird: Im Blog von Dr. Markus Pössel (Albert Einstein Institut) bei Spektrum der Wissenschaft: Einstein verstehen: Ein Blog-Experiment,
Teil I
 und in der Diskussion Bitte um Klärung an Dr. Markus Pössel im Forum MAHAG-Forum des Kritikers der Speziellen Relativitätstheorie Harald Maurer:

 

24.04.11 – Frage von Jocelyne Lopez im Blog von Dr. Markus Pössel:  

Nach der Lektüre Ihrer Aufklärung „Einstein verstehen, Teil I“ wurde meine Auffassung bestätigt, dass es keine Längen- bzw. Abstandsmessung ohne physischen Kontakt zwischen Maßstab und zu messendem Objekt gibt. Mich interessiert ja die eindeutige und unmissverständliche Klärung dieser wichtigen Hintergrundinformation, weil sie in Diskussionsforen strittig ist, jedoch nicht explizit in Ihren Texten herausgearbeitet wurde.
[…]
Wenn ich zum Beispiel die Länge eines Stabes mit einem materiellen Maßstab messe (zum Beispiel mit einem Zollstock), lege ich den Maßstab an das Objekt an und bringe einen physischen Kontakt mit der Oberfläche des Stabes und mit den beiden Endpunkten A und B zustande.

Wenn ich die Länge eines Stabes mit dem Licht messe, peile ich auch die materiellen Endpunkte A und B an und bringe dadurch eine Wechselwirkung des Strahles (einen physischen Zusammenstoß) mit der Materie des zumessenden Objekts zustande.

Bei der visuellen Beobachtung eines Himmelskörpers erfolgt auch immer ein Kontakt zwischen dem Licht, das vom visuell angepeilten materiellen Punkt A auf dem Himmelkörper reflektiert wird und einem materiellen Punkt B auf dem Meßinstrument (Lichtdetektor): Bei reiner visueller Beobachtung erfolgt der Kontakt des Lichts mit der Materie unserer Netzhaut (Reiz auf unseren biologischen Photozellen), bei Beobachtung mit einem künstlichen Lichtdetektor erfolgt der Kontakt mit den Photozellen des Detektors. In beiden Fällen erfolgt eine Wechselwirkung zwischen einem materiellen Punkt A (auf der Oberfläche des Himmelkörpers) und einem materiellen Punkt B (auf einer Photozelle beim Empfänger). Eine Messung ist ja immer ein physikalisches „Ereignis“.

Visuelle Beobachtungen und Messungen mit künstlichen Lichtdetektoren gehören also sehr wohl zu den Kontaktmessungen zwischen zwei materiellen Punkten A und B, sie sind auch physikalische Ereignisse. Wenn man nämlich das zugrundeliegende Prinzip aller Längen- und Abstandsmessung tiefgehender analysiert, stellt man meiner Meinung nach fest, dass überhaupt keine Längen- bzw. Abstandsmessung ohne materielle Wechselwirkung zwischen zwei materiellen Punkten A und B möglich ist.

Sehen Sie es anders? Wenn ja, welche Längen- bzw. Abstandsmessungen erfolgen Ihrer Meinung nach ohne materielle Wechselwirkung zwischen Meßinstrument und zu messendem Objekt?

 

24.04.11 – Antwort von Harald Maurer im MAHAG-Forum:

Eine Länge ist immer materieller Natur. Entweder definiert sie sich durch die Ausmessung eines materiellen Objekts, oder durch den Abstand materieller Objekte zueinander. Die Messung einer Länge ist nie nichtmateriell, da auch bei Messung mit Signallaufzeiten eine Wechselwirkung mit den zu messenden Objekten (egal ob Ausdehnung oder Abstände zueinander) erfolgt (z.B.Reflexion). Auch wenn ich die die Länge nur mit der Daumenpeil-Methode „messe“, benutze ich dazu das Licht, das vom materiellen Objekt abgestrahlt wird und in meinem materiellem Auge wirkt. Also wird auch hier materielles mit materiellem gemessen. Wieso darüber keine Klarheit herrschen soll, ist mir ein Rätsel. 

 

24.04.11 – Frage von Jocelyne Lopez im MAHAG-Forum:  

Eine persönliche Bitte an Dich, Harald: 

Dein obiger Beitrag beschreibt in knappen, für mich völlig verständlichen Worten meine eigene Auffassung über diese seit Monaten auch bei MAHAG behandelte Frage.

Da offensichtlich Dr. Pössel Probleme mit dem Verständnis meiner Formulierungen hat, könntest Du diesen Eintrag, der meiner Auffassung 100%ig entspricht, direkt in der Diskussion im Blog von Dr. Pössel stellen? Vielleicht hat Dr. Pössel mit Deinen Formulierungen nicht solche Schwierigkeiten wie mit meinen und es wäre sehr hilfreich für eine konstruktive Weiterführung der Austausche bei Spektrum der Wissenschaft. Es wäre auf jeden Fall ein Versuch wert. Würdest Du es tun?

 

25.04.11 – Antwort von Harald Maurer im MAHAG-Forum:

Ich habe ja schon öfter betont, dass die Aussage von Dr. Pössel völlig konsistent mit der Speziellen Relativitätstheorie ist. Dass die Längenkontraktion der Speziellen Relativitätstheorie nichts mit einem materiellen Vorgang eines Objektes zu tun hat, sondern es sich um eine Messung handelt, die aufgrund der Relativität der Gleichzeitigkeit eben je nach Bezugssystem unterschiedlich ausfällt, ist ja unter Fachleuten längst geklärt. […]

 

25.04.11 – Antwort  von Jocelyne Lopez im Mahag-Forum:

Dass es unter Fachleuten längst geklärt sei, dass die Objekte nicht physisch schrumpfen trifft nicht zu – zumindest nach außen nicht, stillschweigend könnte es anders sein: Es kursieren seit 100 Jahren widersprüchliche Vorstellungen darüber in der fachlichen Literatur der Relativistik. Auch wird im Bildungssystem und in der breiten Öffentlichkeit im Gegenteil tradiert, dass die relativistischen Effekte keine Meßeffekte sind, sondern Ereignisse, die sich in der Natur physisch realisieren und auswirken. Diese irrige Vorstellung wird vor allem durch das Glaube an eine physische Auswirkung der Messung der Zeit bei der Länge eines Objektes massiv gepflegt, die zwar in strenger meßtechnischer und mathematischer Abhängigkeit mit der Messung der Länge steht, jedoch von Relativisten als einen sich physisch realisierenden Effekt massiv verbreitet wird, und zwar auch mit riesigem Erfolg: Wer glaubt nicht, dass sich die Zwillinge physisch nicht gleichaltrig wiedertreffen? Kein Mensch. Das ist eben der „Kick“ bei dieser Theorie, der sie so populär macht, dass ein der Zwillinge langsamer altert! Wenn man konform mit der Speziellen Relativitätstheorie tradieren würde, dass es sich um eine meßtechnische Gegebenheit handele und dass sich die Zwillinge physisch gleichaltrig wiedertreffen, würde sich ja kein Mensch für die Spezielle Relativitätstheorie interessieren, würde kein einziges Sachbuch verkauft werden können. Wieso sollte man sich für meßtechnische Angelegenheiten interessieren? Wo würde der „Kick“ bei dieser Theorie bleiben, wenn es sich nur um Meßeffekte handele? Wie langweilig. Meßeffekte sind was für Experimentatoren, doch nicht für die Masse. Die unglaubliche Popularität der Theorie seit 100 Jahren ist ein eklatanter Nachweis dafür, dass die Fachleuten die Effekte als physische Ereignisse nach außen verkaufen, und dass die Masse es glaubt. Einzig die Kritiker erklären unermüdlich, dass es sich um Meßeffekte handele, die sich nicht materiell und physisch in der Natur realisieren. Aber die Kritiker sind nun mal aus dem Bildungssystem völlig ausgeschlossen, genauso wie aus den Massenmedien. Nichts ist also „längst geklärt“…



Comments

  1. Mai 3rd, 2011 | 07:46

    […] verweise auf meinen Eintrag Der Kick der Relativitätstheorie soll nicht aufgedeckt  werden und gebe weitere Austausche aus einer Diskussion wieder, die zeitnah und parallel in zwei […]