Blog – Jocelyne Lopez

Das Ehrenfest-Paradoxon – für Physiklaien erläutert von Dr. Joachim Schulz – Teil 2

Ich komme auf meinem Eintrag Das Ehrenfest-Paradoxon – für Physiklaien erläutert von Dr. Joachim Schulz – Teil 1 zurück über die widersprüchlichen Aussagen von Dr. Joachim Schulz, der 2009 der Meinung war, dass das Ehrenfest-Paradoxon mit der Speziellen Relativitätstheorie nicht gelöst sein kann (eine Zahnradbahn könne bei relativistischen Geschwindigkeiten nicht funktionieren), jedoch 2011 daran gar kein Paradoxon erkennen kann. Es bleibt spannend. Hier sei jedoch zu vermerken, daß
Dr. Joachim Schulz sich frühzeitig wortlos aus der Diskussion verabschiedet hat, dass aber zum Glück der Teilnehmer contravariant aus seinem Forum Alpha Centauri eingesprungen ist:

 

08.02.11 – Zitat von Harald Maurer:

Hat nicht jede Zahnradbahn eine relativistische Geschwindigkeit, wenn sie aus einem relativ dazu bewegten Bezugssystem betrachtet wird, das eine relativistische Geschwindigkeit hat?

 

08.02.11 – Zitat von Dr. Joachim Schulz:

Nein, es geht ja um die Relativbewegung zur Schiene oder genauer um die Rotationsgeschwindigkeit des Rades. Wenn das Rad so schnell dreht, dass die Zahnkränze relativ zur Nabe relativistisch schnell sind, dann ergibt das nach Speziellen Relativitätstheorie eine messbare Verspannung des Radmaterials. Selbst wenn das Material nun elastisch genug ist, diese Verspannung auszuhalten, wird sich das Rad nicht ausreichend verformen können, um noch in die relativistisch verkürzte Schiene zu passen. 

Betrachtet man das ganze Zahnradbahn-Schienen-System nur aus einem anderen Koordinatensystem, so ändert sich nichts. Es scheint nur alles gleichmäßig in Bewegungsrichtung verkürzt. Aber das Relativitätsprinzip lässt es durchaus zu, dass Phänomene von der Relativgeschwindigkeit der beteiligten Objekte abhängen. Dass also ein Prinzip bei moderaten Relativgeschwindigkeiten funktioniert, bei hohen aber nicht mehr.

 

08.02.11 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Sie vertreten also die Ansicht, dass eine Zahnradbahn bei relativistischen Geschwindig-keiten nicht funktionieren kann, dagegen eine Zahnradbahn bei gewöhnlichen Geschwindigkeiten ohne relativistische Effekte gut funktioniert – wofür allerdings wir keine Spezielle Relativitätstheorie brauchen, die Newton-Physik und die auf ihr basierende Technologie beweisen es uns ja tagtäglich.

Es ist also daraus festzuhalten:

1) dass die Speziellen Relativitätstheorie keine gültigen physikalischen Gesetze bei relativistischen Geschwindigkeiten beschreibt.

Oder noch einmal meine unbeantwortete Frage: Ab welche Geschwindigkeit sollte die Speziellen Relativitätstheorie gültige physikalischen Gesetze beschreiben bzw. ab welche Geschwindigkeit nicht? Hat Albert Einstein hier einen Grenzwert für „relativistische Geschwindigkeiten“ angegeben, wo er doch immer selbst mit Zügen und Bahnhöfen seine Theorie erläutert hat? Welchen Wert für eine Geschwindigkeit sollte man in den mathematischen Formeln der Speziellen Relativitätstheorie eingeben, damit man sicher ist, dass das Ergebnis einen „funktionierenden“ physikalischen Vorgang aus der Natur beschreibt?

2) dass Sie auf den Widerspruch damit nicht eingehen, den ich schon mit meiner Frage weiter oben in der Diskussion angesprochen habe, die sie übrigens auch nicht beantwortet haben:

Zitat von Jocelyne Lopez:
Ich erinnere, dass in der Speziellen Relativitätstheorie keine realen, materiellen Verformungen der bewegten Objekten stattfinden.
Ich sehe nicht, dass das rote drehende Rad in der relativistischen Darstellung noch ein Rad sein soll, die Verformungen sind ja unübersehbar…

Okay, diese Verformungen existieren zwar virtuell in der Speziellen Relativitätstheorie (als Meßeffekt), was jedoch bedeutet, dass das Rad in der physikalischen Realität doch ein rundes Rad bleibt, wie in der klassischen Physik. Welche Relevanz hat also die Darstellung von virtuellen, nicht existierenden Verformungen? Wo ist der Sinn der Sache bei den Bemühungen, diese virtuellen Meßeffekte der Speziellen Relativitäts-theorie darzustellen?

Das kommt mir so vor, als ob man sich zum Beispiel um die genaue Beschreibung und Ermittlung der Abmessungen der Halluzination eines Halbverdursteten in der Wüste bemühen würde, der eine Oase mit 4 Palmen sieht. Wozu soll es gut sein?

Aus Ihrer Aussage „Weil eine Zahnradbahn bei relativistischen Geschwindigkeiten nicht funktioniert“ kann also geschlossen werden, dass die Speziellen Relativitäts-theorie weder bei relativistischen noch bei gewöhnlichen Geschwindigkeiten reale physikalische Vorgänge beschreibt, wonach die Welt „funktioniert„. Die relativistische Beschreibung von Phänomenen basiert also einzig auf einem künstlich von Einstein kreierten Problem aufgrund eines irreführenden Meßverfahrens, das falsche bzw. nur virtuelle Ergebnisse liefert, die keinen Einfluß in der Natur auf den Lauf der physika-lischen Vorgängen haben. Wozu soll also die Speziellen Relativitätstheorie gut sein, wenn die reale physikalische Welt nicht so „funktioniert„, wie sie es beschreibt aber dabei einen Anspruch auf universelle Gültigkeit erhebt?

 

09.02.11 – Zitat von contravariant:

Zitat von Jocelyne Lopez:
Sie vertreten also die Ansicht, dass eine Zahnradbahn bei relativistischen Geschwindigkeiten nicht funktionieren kann, dagegen eine Zahnradbahn bei gewöhnlichen Geschwindigkeiten ohne relativistische Effekte gut funktioniert – wofür allerdings wir keine Spezielle Relativitätstheorie brauchen, die Newton-Physik und die auf ihr basierende Technologie beweisen es uns ja tagtäglich.

Es ist also daraus festzuhalten:

1) dass die Spezielle Relativitätstheorie keine gültigen physikalischen Gesetze bei relativistischen Geschwindigkeiten beschreibt.

Woher weisst du, dass eine Zahnrad bei relativistischen Geschindigkeiten funktioniert? Schonmal eine mit solchem Tempo gesehen? – Das was du da machst ist also mal wieder Sekrtärinnenphysik. Du weisst was rauskommen soll „Spezielle Relativitäts-theorie ist falsch“ und dann bastelst du dir deine Argument so hin, dass es passt.

 

09.02.11 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Ich weiß es nicht, ob eine Zahnradbahn bei relativistischen Geschwindigkeiten funktioniert: Wir hinterfragen eben gemeinsam die Speziellen Relativitätstheorie seit Jahren im MAHAG-Forum und versuchen gemeinsam seit Jahren herauszufinden, ob die Spezielle Relativitätstheorie die physikalischen Gesetze in der Natur richtig beschreibt oder nicht, ob bei relativistischen oder bei gewöhnlichen Geschwindigkeiten, wobei diese Theorie ja beansprucht, universelle Gesetze richtig zu beschreiben.

Eins steht jedoch fest: Wenn die relativistischen Effekte sich schon gar nicht bei gewöhnlichen Geschwindigkeiten bemerkbar machen und nicht beobachtet werden können, dann können sie noch weniger bei relativistischen Geschwindigkeiten beobachtet werden… Ich habe in der Tat nie eine Zahnradbahn – oder Bahnhöfe und Züge, wie Einstein sie zur Erläuterung seiner Theorie bemüht – bei relativistischen Geschwindigkeiten beobachtet, Einstein allerdings auch nicht…

Fest steht auch, dass Dr. Joachim Schulz, der ein Experte der Speziellen Relativitäts-theorie ist, ausgesagt hat, dass eine Zahnradbahn bei relativistischen Geschwindigkeiten nicht funktionieren solle. Das extrapoliere ich auf die Bewegung von allen anderen physikalischen Objekten im Universum, was ja logisch zulässig ist (zumal sich im Universum alles dreht, Geradlinigkeit ist sozusagen nur eine lokale optische Täuschung): Die Welt würde nicht „funktionieren“ wie wir beobachten, dass sie funktioniert, wenn die Bewegung der Objekte im Universum ein relativistisches Tempo drauf hätten. Die Theorie kann also weder bei gewöhnlichen noch bei relativistischen Geschwindigkeiten den Anspruch erheben, die physikalische Welt richtig zu beschreiben.

Außerdem verstehe ich nicht die Ausführungen von Dr. Joachim Schulz weiter oben:

Zitat Dr. Joachim Schulz:
Nein, es geht ja um die Relativbewegung zur Schiene oder genauer um die Rotationsgeschwindigkeit des Rades. Wenn das Rad so schnell dreht, dass die Zahnkränze relativ zur Nabe relativistisch schnell sind, dann ergibt das nach Speziellen Relativitätstheorie eine messbare Verspannung des Radmaterials. Selbst wenn das Material nun elastisch genug ist, diese Verspannung auszuhalten, wird sich das Rad nicht ausreichend verformen können, um noch in die relativistisch verkürzte Schiene zu passen. [Hervorhebungen durch Lopez]

Was haben Erläuterungen „nach der Speziellen Relativitätstheorie“ über „messbare Verspannung des Radmaterials“ und „Verformungen“ zu suchen??? Solche Erläute-rungen haben in der Speziellen Relativitätstheorie nichts verloren:

  1. Die Spezielle Relativitätstheorie ist eine reine kinematische Betrachtung von Bewegungen, was impliziert, dass Verspannungen oder Verformungen von Materialen als dynamische Phänomen hier nicht Bestandteil der Theorie sind.
  2. Es gibt in der Speziellen Relativitätstheorie keine materiellen Verformungen von Objekten (siehe Dr. Markus Pössel)
  3. Was sollte auch in der Speziellen Relativitätstheorie die Ursache von Verspannungen oder Verformungen von Materialen sein? Etwa die Messung und die Beobachtung selbst? Die Spezielle Relativitätstheorie erklärt ja die Längenkon-traktion mit der Relativität der Gleichzeitigkeit, und die Relativität der Gleich-zeitigkeit kann ja nicht Verformungen und Verspannungen von Materialen bewirken, das steht schon fest. Dr. Joachim Schulz beschreibt also damit nicht die Speziellen Relativitätstheorie, sondern die Lorentztheorie, eine Verwechselung, die von einem Experten der Relativitätstheorie nur perplex stimmen kann, einschließlich naturwissenschaftlich interessierten Sekretärinnen, natürlich.

 

——————————————
Fazit von Jocelyne Lopez:

In diesem Diskussionsabschnitt ist aus meiner Sicht festzuhalten, dass Dr. Joachim Schulz als Experte der Speziellen Relativitätstheorie für das paradoxe Nicht-Funktionieren einer Zahnradbahn bei relativistischen Geschwindigkeiten Begründungen vorbringt, die nicht zur Speziellen Relativitätstheorie gehören. Ob dieses Paradoxon innerhalb des Paradoxons gelöst werden kann, werden wir vielleicht in der Fortsetzung der Diskussion erfahren, vielleicht…

Fortsetzung folgt…



Comments

  1. Februar 13th, 2011 | 14:07

    […] Relativitäts-theorie noch mit der Allgemeinen Relativitätstheorie richtig zu beschreiben sei. Im Teil 2 konnten wir leider nicht direkt klären, warum Dr. Joachim Schulz für das Scheitern der beiden […]

  2. Februar 13th, 2011 | 14:11

    […] Fortsetzung folgt… […]