Blog – Jocelyne Lopez

Ärztevereinigung verurteilt die Bremer Affenversuche als Verstoß gegen das Grundgesetz

Eine aktuelle Mitteilung von Ärtze gegen Tierversuche bei Facebook:

 

20.05.10 – Ärzte gegen Tierversuche: Gerichtsverhandlung über Bremer Affenversuche – Ärztevereinigung verurteilt die Versuche als Verstoß gegen das Grundgesetz

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Für den 28. Mai hat das Bremer Verwaltungsgericht die Verhandlung im Fall der Versuche von Prof. Kreiter am Hirn von Makaken angesetzt. Es soll entschieden werden, ob der Experimentator seine Forschung an Affen weiter betreiben darf. In einem Gerichtstermin am 22. April wurde das Thema zwischen den Beteiligten diskutiert. Nach Aussage der bundesweiten Ärztevereinigung ist der Ausstieg aus diesen Versuchen überfällig, da nachweislich kein medizinischer Nutzen in Sicht ist.

Neben der wissenschaftlichen Unsinnigkeit der Affenhirnforschung nennen die Ärzte gegen Tierversuche die Qual, die für die Tiere mit diesen Experimenten einhergeht. „Ein Tier stundenlang bewegungsunfähig zu fixieren und unter Durstqualen zur Kooperation zu zwingen ist unwürdig und mit dem Tierschutzgesetz und dem Staatsziel Tierschutz nicht zu vereinbaren“, so die klare Botschaft der Ärztevereinigung an die verantwortlichen Richter. Hinzu komme die erwiesene medizinische Nutzlosigkeit der Tierversuche, da auch nach über 15 Jahren keine Rettung der Menschheit vor Alzheimer oder Epilepsie in Sicht sei.

Auch das für die Genehmigung der Bremer Versuche zuständige Gesundheitsressort hält die Versuche ethisch und medizinisch für untragbar und bestätigte im August 2009 die Ablehnung. Nun ist nach Ansicht der Ärzte gegen Tierversuche das Verwaltungsgericht an der Reihe, den klaren Fakten endlich rechtliche Konsequenzen folgen zu lassen, was zwangsläufig in einem Verbot der Hirnversuche münden müsse.

Weiter hält es der Ärzteverein für unverantwortlich, kranke Menschen Hoffnungen auszusetzen. Denn durch Tierversuche ließen sich menschliche Krankheiten nicht heilen, vielmehr würden die Heilungschancen sogar blockiert werden, da am falschen Hirn geforscht werde. „Affe und Mensch haben zwar gemeinsam, Freude, Schmerz oder Angst empfinden zu können, das Hirn ist aber vollkommen anders organisiert“, erläutert Diplombiologin Silke Bitz von der Ärztevereinigung. „Das Affenhirn hat keine Bereiche für Sprache, Lesen oder Musik, das Menschenhirn hat zur Verarbeitung von visuellen Reizen bestimmte Hirnbereiche, die beim Affen fehlen. Eine zuverlässige Übertragung von Erkenntnissen aus der Affenforschung auf den Menschen ist schlicht nicht möglich“, folgert die Biologin.
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Weitere Information über Affenversuche:

Der Fall Bremen >>

Hirnforschung an Affen – grausam und sinnlos >>

 

 

Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche e.V. besteht seit 1979 und ist ein Zusammenschluss aus mehreren Hundert Ärzten, Tierärzten und Naturwissenschaftlern, die Tierversuche aus ethischen und wissenschaftlichen Gründen ablehnen. Der Verein engagiert sich für eine moderne, humane Forschung und Wissenschaft ohne Tierversuche, die sich am Menschen orientiert und bei der Ursachenforschung und Vorbeugung von Krankheiten im Vordergrund stehen.