Blog – Jocelyne Lopez

Wie die Relativitätstheorie die Würste von den Haken fallen lässt

Ich mache auf die Diskussion Scheinbares? Garagenparadoxon — reloaded and exploded  im MAHAG-Forum aufmerksam und wiedergebe nachstehend einige Austausche:

 

10.04.09 – Zitat Dietmar

[..] PS: Diese Paradoxien bringen tatsächlich nichts. Die Lorentztransformation ist ausschließlich dazu da, Koordinaten von Ereignissen zu transformieren – die dahinter liegende objektive Realität des Stattfindens der Ereignisse wird dadurch nicht angetastet – nur deren Einbettung in Raum und Zeit. Man kann damit weder neue Ereignisse hinzufügen noch welche zum Verschwinden bringen. Wenn das Signal in einem IS an einem bestimmten Ort auf einem Objekt einschlägt, tut es das auch in allen anderen IS.

 

10.04.09 – Zitat Hannes:

Endlich eine vernünftige Antwort !
Solche Paradoxien machen doch die SRT lächerlich.
Und da gibt es noch einen ganzen Haufen davon.

 

 10.04.09 – Zitat Jocelyne Lopez:

Ja, es gibt einen ganzen Haufen davon, aber da hilft nichts: Das Wort „Paradoxon“ soll eben nur die Widersprüche und die Logikbrüche der Relativitätstheorie „dezent“ formulieren: Sie stehen verschleiert für „Theoriefehler„. Man will aber nicht offen sagen, dass die RT widersprüchlich und unlogisch ist, sonst würde man eben zugeben, dass sie fehlerhaft und nicht annehmbar ist, und dass sie die physikalische Realität nicht darstellt. Man sagt also einfach, dass es „Paradoxien“ gibt, die aber mit der RT gelöst werden können. Sie können aber mit der RT eben nicht gelöst werden… Sie sind und bleiben Paradoxien, also Theoriefehler.

 

10.04.09 – Zitat Harald Maurer: 

[…] (womit Jocelyne außerdem nicht Unrecht hat, denn die Lösungen der SRT-Paradoxa werden durch ein anderes Paradoxon erkauft – nämlich durch eine Gleichzeitigkeit, die nicht gleichzeitig ist !)

 

10.04.09 – Zitat Contravariant

[..] Die Forderung nach absoluter Gleichzeitigkeit ist is etwas so sinvoll wie die Forderung, dass sich zwei Objekt, die sich für einen Beobachter hintereinander befinden, auch für alle anderen Beobachter (unabhängig von deren Position und Blickwinkel) hintereinander befinden sollen.

 

10.04.09 – Zitat rmw

Sie sind ja auch für alle Beobachter hinter einander, nur dass man sie nicht von jedem Blickwinkel hinter einander sieht, das sollte man auseinander halten können.

Drei Punkte in einer Reihe sind ja auch für alle Beobachter in einer Reihe auch wenn man das durchaus nicht aus jedem Blickwinkel erkennen kann.

 

10.04.09 – Zitat Harald Maurer:

Ganz untauglicher Vergleich! Du schreibst hier über geometrische Perspektive. Die Relativität der Gleichzeitigkeit ist aber kein perspektivisches Phänomen, sondern eine von vornherein kontradiktorische Konstruktion („ungleichzeitige Gleichzeitigkeit„), ohne welche das Postulat von der invarianten LG nicht aufrecht bliebe.

Aber die Paradoxa, nur scheinbar auflösbar mit der RdG, sind logisch niemals aufgelöst, weil das Resultat stets ein neues Paradoxon bildet, wie beispielsweise unterschiedlich alternde Zwillingsbrüder. Um dergleichen als „logisch“ darzustellen, nimmt man nicht nur veränderten Uhrengang – abhängig vom Bezugssystem – sondern auch bezugssystemabhängige Längenmessungen in Kauf, was dazu führt, dass beim Wechsel eines Bezugssystems augenblicklich eine Uhr plötzlich vorgeht und sich in einer anderen Entfernung befindet, weil andernfalls der Effekt der ZD nicht symmetrisch wäre. Dass man derartige Zauberkünststücke nicht als paradox empfindet, ist weniger ein physikalisches denn ein psychologisches Phänomen.

Am schönsten wird die Entstehung eines neuen Paradoxons bei der Lösung eines typischen SRT-Paradoxons im wunderbaren Gartenzaunexperiment von P.Ripota sichtbar, das uns Dietmar SRT-konsistent aufgelöst und vorgerechnet hat und zu ganz wunderlichen Ergebnissen führt.

Hier führt die ungleichzeitige Gleichzeitigkeit dazu, dass eine unrunde Kugel entsteht – also wiederum eine Kontradiktion. Unrund muss die Kugel sein, um sich auch aus Sicht des anderen Bezugssystem durch die Gartenzaunlücke zu schlängeln. Ich zitiere aus Dietmars Erklärung:

„Da sich der Zug in positiver x-Richtung bewegt, wird zuerst die linke Seite der Kugel in Bewegung gesetzt und aufgrund der RdG einen räumlichen Vorspung 8.1 cm gegenüber der rechten Seite haben. Tja, die „Kugel“ sieht jetzt sehr seltsam aus. Die linke Seite ist um ca 4cm nach vor gerückt und liegt nur noch 0,5 hinter dem vorderen Ende der Kugel, wogegen die rechte Seite (relativ zur Mitte) um 4cm nach hinten gerückt ist, und die Mitte der Kugel selbst ist an der breitesten Stelle (in y-Richtung) von 9 auf 8,6cm kontrahiert.“

Dergleichen muss mit der Kugel geschehen, um das Gartenzaunparadoxon einer Lösung zuzuführen und offenbar nimmt man in Kauf, dass diese Kugel nun alles andere als eine Kugel ist. Auf Fragen, wie denn das Material einer z.B. Glaskugel dieses Martyrium überstehen könnte, antwortet man halt:

So weit ich weiß, handelt es sich hier ja um keine mechanische Verformung. Alle in der Kugel befindlichen Kräfte werden ebenso entsprechend transformiert – d.h. das wäre sozusagen der „Normalzustand“ in der angegebenen relativistischen Bewegung.“

Keine mechanische Verformung sondern bloß eine Koordinaten-Transformation führt demnach beispielsweise auch zum Wunder, dass eine 20 m lange Leiter in eine 10 m kurze Garage passt, und dass dergleichen Humbug nicht als paradox erkannt wird, ist wiederum nur ein psychologisches Phänomen für mich (http://www.mahag.com/srt/lorentz.php).

Gleichermaßen nimmt man hin, dass sich Panzer gummiartig verbiegen, wenn es die RdG verlangt und der Einwand, was habe Gravitation in der SRT zu suchen, ist ein sehr schwacher, denn alle bestätigenden Experimente der SRT sind ja samt und sonders unter dem Einfluss der Erdgravitation zustande gekommen und es ist daher legitim, die Gravitation in die Konstruktion von SRT-Paradoxa einzubeziehen. Damit wird auch das rätselhafte Phänomen erklärbar, weshalb rund um CERN in sämtlichen Fleischereien immer wieder die Würste von den Haken fallen müssten, was mir ein Relativist in völliger Konsistenz mit der SRT auf folgende Weise erklärte:

„Gesehen aus dem Bezugssystem der mit relativistischer Geschwindigkeit bewegten Teilchen in den Beschleunigern von CERN nimmt die Masse der Würste in den Fleischereien gewaltig zu. Aber wegen der Lorentzkontraktion werden die Schnüre, auf welchen die Würste hängen, immer dünner – und die Tragfähigkeit dieser Schnüre hängt ja von ihrem Querschnitt ab. Es ist also klar, dass sie die vergrößerte Wurstmasse nicht mehr tragen können und zerreissen.“

Das verstehe ich jetzt nicht„, sagte ich, „da müssten die Würste doch nur aus Sicht der Teilchen herunter fallen.“

Jaja„, sagte der Relativist, „so ist es ja auch. Oder hast Du rund um CERN jemals Würste von den Haken fallen gesehen?

Jedes Paradoxon einschließlich seiner ebenso paradoxen „Auflösung“ ist eine Bankrott-Erklärung für die SRT. Einstein selbst wusste das. „Ich möchte auch nicht, dass plötzlich mein Haus einstürzt, weil alles relativ ist.“ (A. E.)

Ein Glück für uns, dass die SRT auf unserem Planeten offenbar nicht funktioniert!

 

(Jocelyne Lopez)