Blog – Jocelyne Lopez

Am liebsten ignoriert die etablierte Physik die wesentlichen Fragen der Kritiker der Relativitätstheorie

Ich komme auf die Anfrage von Ekkehard Friebe vom 10.04.08 an die Deutsche Physikalische Gesellschaft über das Experiment Hafele/Keating und auf eine Diskussion im Forum Auf zur Wahrheit zurück und wiedergebe hier einen Austausch mit einem Teilnehmer über die Zeitdilatation und über eine Kernaussage der Kritik der Speziellen Relativitätstheorie: Unlösbare Widersprüche innerhalb der Theorie selbst:
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Zitat Chris_XY:
Egal, wie schnell oder wie langsam unsere Zeit gerade ist – wir erleben sie immer als unsere absolute, normale Zeit. Wenn du sagst, unsere Zellen altern langsamer, dann ist damit ja noch nicht alles gesagt: ALLE physikalischen Abläufe verlaufen dann genauso. Für uns läuft das aber doch aufs gleiche hinaus, ob unsere Zeit jetzt in Bezug auf ein Raumschiff auf fast-Lichtgeschwindigkeit langsamer geht oder nicht.

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Zitat Lopez:
Sorry, es läuft nach Einstein nicht „aufs gleiche hinaus„: Immerhin geht er davon aus, dass die in einer Schachtel als ruhend angenommen Käfer schon lange gestorben sind, wenn die in einer Schachtel als bewegt angenommen Käfer zurückkommen. Und tot zu sein ist nicht gleich als lebendig zu sein, oder?

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Zitat Chris_XY:
Ja. Was ich sagen will, insgesamt ist es doch egal, ob der ruhende Käfer den anderen langsam altern sieht oder der bewegte den anderen schnell.

Mit deinem Text [siehe hier] verstehe ich aber wenigstens auch, was du sagen willst. Das wäre aber auch einfacher gegangen. Habe ich das richtig verstanden, dass du sagen willst:

Das Raumschiff fliegt relativ zur restlichen Materie außenrum ganz schnell -> Zeit im Raumschiff verlangsamt sich.

Das Raumschiff steht und die Materie außenrum bewegt sich ganz schnell -> Zeit im „bewegten“ Raum um das Raumschiff verlangsamt sich.

=> Kann nicht beides gelten.

Sorry, aber deine verworrenen Gedanken sind (auch aufgrund der Wortwahl) oft nicht so toll nachvollziehbar.

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Zitat Lopez:
Hier bist Du eben auf einen fundamentalen inneren Widerspruch der SRT gestoßen und Du hast es mit Deinem Beispiel auch ganz gut veranschaulicht. Diese „verworrenen Gedanken“ sind aber nicht unsereverworrenen Gedanken„, sondern sind in der Tat Bestandteil und sogar Grundlage der SRT. 

Wenn man nämlich per Prinzip festsetzt, dass es kein bevorzugtes Bezugssystem existiert, und dass die physikalischen Zustände zwischen zwei relativ zueinander bewegten Objekten sich unabhängig davon ändern, welche der beiden Objekte man als „ruhend“ oder als „bewegt“ definiert, würden logischerweise beide Uhren gleichermaßen nachgehen, je nachdem, ob man sie gerade als „ruhend“ oder als „bewegt“ definiert. Es würde per Prinzip gar kein Unterschied zwischen den Gängen der Uhren geben. Man würde demzufolge keine „Zeitdilatation“ feststellen können oder berechnen wollen. Die Uhren würden per Prinzip immer exakt synchron laufen. Das Prinzip, das Einstein für seine Theorie festsetzt (Reziprozität) steht im vernichtenden Widerspruch zu der Folgerung (Zeitdilatation), die er daraus zieht. 

Und nicht nur die zwei gerade beobachtete Uhren würden immer nach dem von Einstein festgesetzten Prinzip exakt synchron laufen, sondern auch alle anderen Uhren der Welt, weil man immer paarweise das Reziprozitätsgesetz von Einstein per Prinzip zwischen allen relativ zueinander bewegten Objekten anwenden kann.

Dass jedoch Uhren selten synchron laufen (einschließlich Atomuhren) erkennt sogar Einstein selbst (er definiert selbst sogar auch in seinen Argumentationen und seinen Gedankenexperimenten Objekte als „ruhend„…) und es ist auch nie von jemandem bestritten worden, was auch jeder einleuchten kann und in der Praxis tagtäglich bestätigt wird. Die SRT widerlegt sich also selbst, sie basiert auf einem unannehmbaren und unzulässigen Postulat. Die Theorie ist in sich widersprüchlich. Das ist auch weltweit eine Kernaussage der Kritiker seit Aufstellung der Theorie, die jedoch immer von den Relativisten ignoriert wurde.

Darauf weist z.B. G.O. Mueller wiederholt und mit einer Vielzahl von Autoren in seiner Dokumentation hin, zum Beispiel:

Kapitel 1 – Einleitung – Seite 34
Als schönstes Beispiel ist auf die massive Kritik von H. A. Lorentz hinzuweisen, den die Relativisten gern als einen der Väter der Speziellen Relativitätstheorie reklamieren wollen, was ihnen angesichts der Ahnungslosigkeit der Fachleute wie der Öffentlichkeit auch gelingt, ohne Widerspruch zu ernten. Lorentz hat bereits in seinen Göttinger Vorträgen von 1910 und noch entschiedener in seinen Vorlesungen in Teylers Stiftung in Haarlem, die 1914 in deutscher Sprache erschienen sind, eine massive Kritik an den Grundlagen der Speziellen Relativitätstheorie vorgetragen: sie ist von den Relativisten nur mit Schweigen quittiert worden, ihrem Erfolgsrezept.

Lorentz weist in seinen Vorlesungen nach, daß die zum Relativitätsprinzip gehörende Reziprozität zu unauflösbaren Widersprüchen führt und ein Kernpunkt der Speziellen Relativitätstheorie, die angebliche Relativierung der Gleichzeitigkeit, aufgegeben werden muß, da eine absolute Gleichzeitigkeit existiert, unabhängig von Meßprozeduren.

Dieser zentrale Kritikpunkt ist die schlüssige Widerlegung der Theorie. Die Theorie scheitert an der Reziprozität, die zum Inhalt des Relativitätsprinzips gehört, und zwar in zweierlei Hinsicht: entweder die Theorie beachtet konsequent die Reziprozität, dann ist sie mit widersprüchlichen Aussagen konfrontiert, die sie nicht entscheiden kann; oder sie verletzt die Reziprozität und behauptet einseitige reale Effekte, dann kann sie nicht begründen, warum überhaupt und in welchem von zwei Systemen ein realer Effekt auftreten soll. Beobachtete Effekte, die erklärt werden müßten, liegen ohnehin nicht vor.

Rund fünfzig Jahre später hat Herbert Dingle dieselbe Frage zugespitzt formuliert und in Großbritannien eine öffentliche Antwort gefordert. Er hat alle Autoritäten der Reihe nach zu Stellungnahmen aufgefordert und keine öffentliche Antwort erhalten. In seinem Buch „Science at the crossroads“ (1972) hat er detailliert seine Erfahrungen und den beschämenden Zustand seiner Branche geschildert.

und

Seite 101
Herbert Dingle hat das Physik-Establishment in Großbritannien spätestens seit 1960 mit der Ungültigkeit der SRT konfrontiert, indem er die Frage stellte („Dingles Frage„), mit welchem Argument aus der SRT die behaupteten einseitigen Effekte einer realen Kontraktion der Körper und einer realen Verlangsamung von Uhren in nur einem (von unendlich vielen möglichen) Inertialsystemen begründet werden sollen. Ein solches Argument aus der SRT gibt es nicht.

Dingle hat darauf keine öffentliche Anwort erhalten und über das Ergebnis seiner jahrelangen Anfragen und über seine Erfahrungen mit den verschiedenen Einrichtungen und Gremien der akademischen Physik in Großbritannien im Jahre 1972 in seinem Buch „Science at the crossroads“ berichtet. Seine Initiative war von besonderer Bedeutung durch seine herausragende berufliche Stellung und die Tatsache, daß er selbst bis in die fünfziger Jahre die SRT als gültig vertreten hatte. Abtrünnige und Ketzer werden, wie in den alleinseligmachenden religiösen, so auch in der physikalischen Kirche der Relativistik gnadenlos verfolgt.

Vgl. die Veröffentlichungen von Ian McCausland, der sich nach dem Tod von Dingle für eine sachgerechte Würdigung und Beantwortung seiner Anfrage eingesetzt hat, vergeblicherweise.Es ist anzunehmen, daß eine öffentliche Anfrage wie die von Herbert Dingle in allen Ländern der westlichen Welt von den Physik-Machthabern mindestens ebenso wie in Großbritannien nicht-beantwortet worden wäre.

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Vielleicht könnte die Anfrage von Ekkehard Friebe einen erneuten Anlaß bieten, die jetzigen offiziellen Vertreter der etablierten Physik dazu zu bewegen, anläßlich der Überprüfung des Hafele-Keating-Experiments zum Beispiel auch zu der „Dingle-Frage“ öffentlich und argumentativ Position zu beziehen. Vorausgesetzt, dass die Anfrage von Ekkehard Friebe auch nicht ignoriert wird, siehe Wird Prof. Dr. Gerd Litfin, Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, die Anfrage über das Hafele/Keating-Experiment ignorieren?

(Jocelyne Lopez)