Blog – Jocelyne Lopez

Archiv für Mai, 2008

Gedanken sind schwer

Die kontroverse Diskussion im Forum Auf zur Wahrheit anlässlich der Untersuchung des Experiments Hafele & Keating ist ergiebig und behandelt auch den Aspekt der Logik. Ich wiedergebe nachstehend einen Austausch mit einem Anhänger der Relativitätstheorie, der also an die Zeitdilatation glaubt und bemüht ist, seine Aussage logisch zu begründen: „Die Zeit geht langsamer, daraus folgt logischerweise auch, dass Uhren langsamer gehen„:

Zitat „Phasenverschobener:
Du willst also ernsthaft behaupten, das Ex falso sequitur quodlibet nicht gilt? Aristotoles rotiert im Grabe. Weißt du was, auf dieser Basis kann ich dir Beweisen, das schwarz = weiß ist. Wenn du Lust hast, kann ichs mal vorführen.

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Zitat Lopez:
Ich würde sagen, dass Aristoteles über die „Logik“ der Relativitätstheorie im Grabe rotiert.

Dein Satz „Die Zeit läuft langsamer, deshalb gehen die Uhren langsamer“ enthält nämlich gar keine logische Folgerung und kann deshalb nicht ein Konsens erzeugen. Das ist lediglich eine unentscheidbare Behauptung.

Deine logische Analyse Deines Satzes ist nämlich grob fehlerhaft, wenn Du davon ausgehst, dass der 1. Satz: „Die Zeit läuft langsamer“ auf jeden fall „wahr“ ist. Er ist nicht wahr, er ist unentscheidbar, weil man physikalisch „die Zeit“ nicht messen kann.

Nach demselben Muster wie Deinem Satz „Die Zeit läuft langsamer, deshalb gehen die Uhren langsamer“ könnte man nämlich beliebige unentscheidbare Behauptungen aufstellen, zum Beispiel:

Gedanken sind schwer, deshalb kriegt man Kopfschmerzen„.

– Der Satz „Gedanken sind schwer“ ist nicht „wahr„, sondern unentscheidbar, weil man Gedanken nicht wiegen kann. Man kann genauso unentscheidbar behaupten: „Gedanken sind leicht„.

– Die Folgerung „deshalb kriegt man Kopfschmerzen“ ist nicht „wahr„, sondern unentscheidbar, weil man keinen Zusammenhang zwischen der Entstehung von Kopfschmerzen und dem Gewicht von Gedanken erstellen kann.

Die „Zeit“ ist ein abstrakter Begriff und kein Gegenstand, deshalb kann man sie auch nicht messen. Abstrakte Begriffe und Denkmuster kann man nicht messen. In der Experimentalphysik misst man auch keine „Zeit„, sondern man misst eine „Dauer“ zwischen zwei Ereignissen, deren Anfang und Ende man willkürlich bzw. beliebig festsetzt.

Auf die sprachliche Verwirrung über den Begriff „Zeit“ in der Relativitätstheorie haben zahlreiche Kritiker wiederholt hingewiesen und ich habe z.B. auch in meiner HP in Anlehnung auf eine Arbeit des Kritikers Helmut Hille Messen als Erkenntnisakt den Absatz Die Relativitätstheorie ist surrealistisch geschrieben, falls es Dich interessiert.

Auch G.O. Mueller hat sehr anschauliche Ausführungen in seiner Dokumentation darüber geschrieben, Kapitel 3, Seite 237 – Exkurs: Über „ die Zeit“ – eine Ausnüchterung:

Der Zeitbegriff ist kein Naturgegenstand

Der Zeitbegriff ist nicht vom Himmel gefallen, findet sich auch nicht als Gegenstand in der Natur vor, sondern ist von Menschen gemacht, weshalb es auch unweigerlich verschiedene Zeitbegriffe geben wird. Vom Zeitbegriff hängt ab, was er begreift. Deshalb muß jeder, der Erkenntnisse über die Zeit verkünden will, mindestens seinen dabei verwendeten Zeitbegriff vorzeigen.

Gedächtnis und Dauer

Die historische Entwicklung kann helfen, einen Begriff zu explizieren, ohne ihn endgültig festzulegen. Sicher ist jedenfalls, daß die intuitive Erfassung der Dauer sich von sichtbaren Vorgängen ableitete, Bewegungen, die der Mensch mit den Sinnen wahrnehmen konnte. An den sichtbaren Bewegungen entwickelte sich als erstes der Sinn für die Dauer, den Zeitablauf. Der Zeitablauf kann nur dort erkannt werden, wo die Natur ein Gedächtnis installiert hat. Die vielzitierten Ringe im Baumquerschitt sind, entgegen der beliebten Metapher, noch kein Gedächtnis, sondern können nur als solches interpretiert werden.

Der Vergleich der beobachteten und erinnerten Bewegungen führte zu Feststellungen, dass bestimmte (längere) Bewegungen noch andauern, während bestimmte andere (kürzere) enden. Aus diesem Vergleich von Bewegungen erst konnte, nach der Dauer, der Begriff der Gleichzeitigkeit entstehen.

Wiederkehrende Bewegungen

Die Menschen wurden von Anbeginn durch die Natur reichlich mit wiederkehrenden Bewegungen versorgt, durch die wandelnden Gestirne und den Rhythmus von Tag und Nacht, dann durch die hergestellten Geräte wie drehende Räder und Pendel. Besonders die wiederkehrenden Bewegungen luden zu Vergleichen ein: jede einmalige Bewegung konnte mit den wiederkehrenden Bewegungen verglichen werden. Ergebnis waren Verhältniszahlen: eine Reise dauerte von einem Sonnenaufgang bis zum nächsten oder übernächsten. Die Angabe „2 Tage“ ist eine solche Verhältniszahl: die eine Bewegung (die Reise) steht zur anderen Bewegung (dem Lauf der Sonne) im Verhältnis 1:2. Der Zeitbegriff ist mit der Bildung der Verhältniszahl über zwei Bewegungen voll ausgebildet. Dabei ist es bis heute geblieben. Alle Verfeinerungen durch Apparate haben daran nichts geändert; auch die Schwingungen im Cäsium der Atomuhr sind nur Bewegungen.

Verhältniszahl über zwei Bewegungen

Wer angesichts dieser nüchternen Feststellung von „der Zeit als vierter Dimension“ spricht, redet schlicht Unsinn: die Verhältniszahl über zwei Bewegungen ist nämlich eine dimensionslose Zahl; und sie wird nur durch Beobachtung und Vergleich von Bewegungen in den Dimensionen des Raums gewonnen, ist also die Konstruktion aufgrund eines funktionierenden Gedächtnisses. Wirklich sind nur der Raum und die Bewegungen im Raum: alles andere ist nützliche Konstruktion.

Die Substantivierung der Verhältniszahl

Die Konstruktion einer Verhältniszahl über zwei Bewegungen ist und bleibt eine Abstraktion, die nicht in die Wirklichkeit des Raumes zurücktransportiert werden kann. Die Verhältniszahl ist nirgendwo im Raum anzutreffen.

Die Versuchung dazu ist dennoch groß, weil der Umgang mit Abstraktionen eine gewisse geistige Anstrengung verursacht, und wir zu unserer Entlastung den Sprachgebrauch eingeführt haben, den Wert der Verhältniszahl über zwei Bewegungen als „die Zeit“ zu bezeichnen.

Mit dem Substantiv kommt die Täuschung, wir hätten es mit einer Sache zu tun, von der wir mehr oder weniger große Stücke abtrennen und über sie verfügen können, als eine Sache, die, wie alle Gegenstände, eine Dimension hat.

Wer von einer „Reise in die Zeit“ schwadroniert, kann nur eine „Reise in eine Verhältniszahl über zwei Bewegungen“ meinen: damit entweicht die heiße Luft aus „der Zeit„.

(G.O. Mueller)



Das Geheimnis der ewigen Jugend

Ich komme zurück auf meinen Eintrag in diesem Blog „Die Zeitdilatation: Wie kann man bloß an so was glauben??? im Rahmen einer Forumsdiskussion im Forum Auf zur Wahrheit anlässlich der Untersuchung des Experiments Hafele & Keating mit Atomuhrentransporten, und wiedergebe hier Austauschen mit einem Teilnehmer, der die Relativitätstheorie, das Experiment Hafele/Keating und die Vorstellung der „Zeitdilatation“ der Relativisten vertritt:

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Zitat Lopez:
Um aber die Relativitätstheorie zu bestätigen, müsste man die einzigartige persönliche Vorstellung der „Zeit“ von Albert Einstein bestätigen. Einstein bzw. die Relativisten glauben nämlich, dass die Geschwindigkeit der Gang von Uhren die Geschwindigkeit der physikalischen Ereignisse in der Natur bestimmt und steuert. Zum Beispiel eben: Wenn ein Reisender eine Uhr mitführt altert er langsamer, weil seine mitgeführte Uhr langsamer läuft.

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Zitat „Phasenverschobener:
Behauptet die Relativitätstheorie glücklicherweise auch nicht. Die Zeit geht langsamer, daraus folgt logischerweise auch, das Uhren langsamer gehen. Nicht Uhren gehen langsamer und daraus folgt, das alles andere auch anders abläuft. Implikationen sind nicht umkehrbar, das ist einer der elementaren Grundaussagen der Logik.

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Zitat Lopez:
Deine Antwort stellt ein zirkelschlussartiges Problem dar bzw. eine mit der Logik nicht entscheidbare Aussage, weil man mit der Physik bei der Beobachtung, dass Uhren unter bestimmten Bedingungen langsamer gehen, nicht feststellen kann, was Ursache und was Wirkung ist. Die falsche Deutung bzw. die Verwechselung von Ursache und Wirkung sind auch bekanntlich gängige Fehler der Menschen. Gehen also die bewegten Uhren langsamer, weil die „Zeit dilatiert„, oder aber „dilatiert die Zeit“ weil die Uhren langsamer gehen? Oder könnten die Uhren auch aus anderen Ursachen langsamer gehen? Deine Aussage „Die Zeit geht langsamer, daraus folgt logischerweise auch, das Uhren langsamer gehen“ ist also logisch nicht gültig und nicht konsensfähig, sie ist lediglich eine Behauptung und kann nicht den Anspruch einer logischen Folgerung erheben.

Deshalb müssten eigentlich die Relativisten auch grundsätzlich und logischerweise das Phänomen der „Zeitkontraktion“ berücksichtigen, und nicht nur der „Zeitdilatation„, weil bekanntlich bewegten Uhren auch vorgehen, also schneller laufen, was auch beim Hafele & Keating Experiment bestätigt wurde. Es gibt also auch eine relativistische „Zeitkontraktion„. Wer a sagt muss auch b sagen können, nicht?

Unabhängig jedoch von der Frage, ob „die Zeit“ dilatiert weil die bewegten Uhren langsamer gehen, oder andersrum die bewegten Uhren langsamer gehen, weil „die Zeit“ dilatiert, bleibt das Glauben der Relativisten an einen Einfluß der Geschwindigkeit des Ganges der Uhren auf die Geschwindigkeit der physikalischen Ereignisse in der Natur unberührt: Die Relativisten glauben nämlich ganz fest daran, dass der Gang der mitgeführten Uhren die physikalischen Ereignisse beeinflüßen, zum Beispiel eben, dass ein Reisender langsamer altert, sprich dass seine Zellen langsamer absterben, wenn seine gerade mitgeführte Uhr gerade langsamer geht, also wenn er sich in einer Phase der „Zeitdilatation“ befindet (wenn er sich unglücklicherweise in einer Phase der „Zeitkontraktion“ befindet, weil seine gerade mitgeführte Uhr gerade vorgeht, dann altert er schneller, pech, aber darüber spricht die Relativitätstheorie nicht, das ist zuvorkommend, wir wollen die Reisenden nicht demotivieren, oder?).

Sogar Albert Einstein selbst hat dieses Phänomen des langsameren biologischen Alterns bei der „Zeitdilatation“ mit einem Gedankenexperiment beschrieben:

Wenn wir z.B. einen lebenden Organismus in eine Schachtel hineinbrächten und ihn dieselbe Hin- und Herbewegung ausführen lassen wie vorher die Uhr, so könnte man es erreichen, dass dieser Organismus nach einem beliebig langen Fluge beliebig wenig geändert wieder an seinen ursprünglichen Ort zurückkehrt, während ganz entsprechend beschaffene Organismen, welche an den ursprünglichen Orten ruhend geblieben sind, bereits längst neuen Generationen Platz gemacht haben. Dies ist eine unabweisbare Konsequenz der von uns zugrundegelegten Prinzipien, die die Erfahrung uns aufdrängt.

A. Einstein: Die Relativitätstheorie. In: Naturforschende Gesellschaft in Zürich. Vierteljahrsschrift.56. 1911, H. 1/2, S. 1-14; darin: S. 12.

Wenn man also das Gedankenexperiment Einsteins wirklich durchführt und z.B. ein paar Käfer in einer Schachtel zusammen mit einer Uhr beliebig lange hin-und her schüttelt, dann altern die Käfer nicht, die sind unsterblich. O Wunder. Es sei denn, sie sterben alle an Gehirnerschütterung, das kann auch sein, natürlich. Aber grundsätzlich ist das lange ersuchte Geheimnis der ewigen Jugend endlich gelüftet: Sich einfach hin- und her zusammen mit einer Uhr schütteln lassen. Ist das nicht schön? „Dies ist eine unabweisbare Konsequenz der von [Albert Einstein] zugrundegelegten Prinzipien, die die Erfahrung [Albert Einstein] aufdrängt„.
Tja.



Die Zeitdilatation: Wie kann man bloß an so was glauben???

Ich komme zurück auf eine Diskussion im Forum Auf zur Wahrheit anlässlich der Untersuchung des Experiments Hafele & Keating mit Atomuhrentransporten, das – wohl zu Unrecht – als eine triumphale Bestätigung der Relativitätstheorie gilt und als solche im Bildungssystem seit Jahrzehnten gelehrt wird, obwohl dieses Experiments unter dem Verdacht steht, unschlüssig, nicht aussagekräftig und sogar unredlich und manipuliert zu sein.

Einstein hat sinngemäß einmal gesagt: Die Zeit ist, was die Uhren anzeigen.
Das erste Mal, wo ich diese Aussage hörte, habe ich geglaubt, es handelte sich um ein Bonmot von Einstein – er hatte bekanntlich einen Sinn für Humor, was ich sehr sympathisch finde – und ich habe auch dabei gelächelt. Aber er meinte das wohl ernst. Das habe ich nachträglich in Forendiskussionen mit Anhängern der Relativitätstheorie festgestellt. Und seitdem will mir es nicht in den Kopf, dass die Relativisten es ernst meinen und z.B. glauben, man altere langsamer, wenn man eine langsamer laufende Uhr mitführt. Wie kann man bloß an so was glauben???

Ich wiedergebe nachstehend einen kleinen Austausch aus dieser Diskussion mit einem Teilnehmer, der die Relativitätstheorie und ihre vermeintliche Bestätigung durch das Experiment Hafele/Keating vehement verteidigt:

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Zitat Lopez:
Der jenige, der durch die Gegend reist (und wir rasen auch alle jede Sekunde durch die Gegend, seit der ersten Sekunde unseres Lebens) kann nach Einstein nur langsamer altern, weil seine mitgeführte Uhr nachgeht und langsamer läuft. Wenn er aber dabei unglücklicherweise eine Uhr mitführt, die vorgeht, dann hat er Pech, er altert schneller, weil seine Uhr schneller läuft. Fazit: Am besten sollte man immer grundsätzlich Uhren bei sich mitführen, die nachgehen, so bleibt man immer jung, das haben die Natur und die Uhren vorgesehen. Ist das nicht schön? Das ist für Einstein zwar klar, bloß man darf sich natürlich fragen, wie die Lebenszellen in unserem Organismus wissen, dass die gerade mitgeführte Uhr gerade vorgeht oder gerade nachgeht, um sich schneller zu teilen oder aber auch um schneller abzusterben… Können unsere Lebenszellen denn unsere Uhren ablesen? Es wird mir unheimlich dabei.

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Zitat „Phasenverschobener“:
Nichts von dem kannst du aus der speziellen Relativitätstheorie folgern, die Einstein verfasst hat bzw. von einigen andern weiterentwickelt worden ist. Nur müsstest du dir mal die passende Literatur besorgen. Hat man ja alles irgendwo gehört, das die spezielle Relativitätstheorie solche Folgerungen zulässt.

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Zitat Lopez:
Wenn Du an die Relativitätstheorie und an ihre „Zeitdilatation“ glaubst reicht es lange nicht, durch Messungen zu bestimmen, um wie viel (in statistischen Durchschnitt) bewegten Uhren langsamer laufen, um die Relativitätstheorie zu bestätigen.

Mit der bloßen Bildung von Mittelwerten bei den Geschwindigkeitsschwankungen des Gangs von bewegten Uhren hat man nämlich noch lange lange lange nicht die Relativitätstheorie bestätigt: Man hat lediglich eine technische statistische Auswertung des Ganges von bewegten Atomuhren erstellt – die bekanntlich und üblicherweise verschiedentlich vor und nachgehen, nichts Neues. Man hat einen Durchschnittswert bei einer bestimmten Anzahl von Einzelmessungen ermittelt, man hat also nur die technische Funktionalität der jeweiligen bewegten Atomuhren gestestet. Nichts Weltbewegendes, nichts Bahnbrechendes, ganz normales Gerätetest, ganz normale Zeitmessungen, ganz normale statistische Auswertung, ganz normale Physik.

Um aber die Relativitätstheorie zu bestätigen, müsste man die einzigartige persönliche Vorstellung der „Zeit“ von Albert Einstein bestätigen. Einstein bzw. die Relativisten glauben nämlich, dass die Geschwindigkeit der Gang von Uhren die Geschwindigkeit der physikalischen Ereignisse in der Natur bestimmt und steuert. Zum Beispiel eben: Wenn ein Reisender eine Uhr mitführt altert er langsamer, weil seine mitgeführte Uhr langsamer läuft. Die Geschwindigkeit der biologischen Prozesse des Reisenden richten sich also gemäß Vorstellung der Relativisten nach den Geschwindigkeitsschwankungen (bzw. nach der Durchschnittgeschwindigkeit) des Gangs der gerade mitgeführten Uhr. Im Klartext bestimmt die Uhr, durch eine mysteriöse Fernwirkung, wie schnell oder wie langsam physikalische Ereignisse außerhalb des Uhrenmechanismus zu laufen haben. Eine zugegebenermaßen seltsame Vorstellung, oder? Man kann sie ruhig meinetwegen „kontraintuitiv“ nennen, wie die Relativisten selbst ihre eigene Theorie gerne bezeichnen.

Diese Vorstellung beruht nämlich in keinerweise auf der Erfahrung, die in der Wissenschaft jedoch maßgebend ist.

Dass ein Reisende langsamer altert (d.h. dass während einer bestimmten mit seiner mitgeführten Uhr gemessenen Dauer eine viel kleinere Anzahl von seiner biologischen Zellen abstirbt), nur weil seine gerade mitgeführte Uhr gerade langsamer geht, ist schwer zu glauben, die Kausalität ist nicht vorhanden bzw. nicht erkennbar, oder?

Man kann es auch vielleicht mit einem Gedankenexperiment veranschaulichen:

Nehmen wir an, Du möchtest zum Frühstück wie Loriot ein 4-Minuten Ei haben.
Ich koche also separat 3 Eier, jeweils mit drei separaten, vorher unter sich synchronisierten Uhren:

– Die 1. Uhr läuft genau und präzis (in Bezug auf die gültige Standardzeit)
– Die 2. Uhr ist verstellt und läuft doppelt so schnell als die 1. Uhr
– Die 3. Uhr ist verstellt und läuft doppelt so langsam als die 1. Uhr.

Was meinst Du, wie sich die Eier in Bezug auf den Gang der Uhren verhalten, die gerade ihre 4-minutige Kochzeit messen?

– Wenn ich nach 4 Minuten gemäß 1. Uhr das Ei aus dem Wasser raushole, ist es das gewünschte perfekte Frühstücksei.
– Wenn ich nach 4 Minuten gemäß 2. Uhr das Ei aus dem Wasser raushole, dann ist es quasi noch ein rohes Ei.
– Wenn ich nach 4 Minuten gemäß 3. Uhr das Ei aus dem Wasser raushole, dann ist es ein hartgekochtes Ei.

Die Geschwindigkeit des Verlaufs der physikalischen Ereignisse richtet sich nicht nach der Geschwindigkeit des Gangs der Uhren, die sie messen.

Einstein verwechselt Geschwindigkeit der Uhren mit Geschwindigkeit der physikalischen Ereignisse in der Natur. Er hat nicht verstanden, dass unsere Zeitmessung lediglich eine Konvention zwischen den Menschen ist, und kein Naturgesetz!! Das ist schon verschärft. Und das sagen eben die Kritiker auch, besorge Dir die entsprechende Literatur.

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Zitat „Phasenverschobener“:
Schönes Beispiel, hat dummerweise nichts mit der Relativitätstheorie zu tun. Würdest du feststellen, dich mal mit der selbigen auseinandersetzen willst. Hierbei geht es um die Konventionen von Einheiten. Wenn man nicht fähig ist die Umrechnungsfaktoren einzufügen, dann kann nur Schrott rauskommen. Allerdings ist man seid Galileo Galilei schlauer. Physikalische Gesetze sind nämlich gar nicht an Einheiten gekoppelt. Sie werden unhabhängig davon formuliert. Eineheiten kann man definieren und einsetzen wie man lustig ist. Du kannst sogar eine Jocelyne-Minute definieren, wenn du Bock drauf hast. Wenn du dann aber die Umrechnungsfaktoren zu anderen Einheitensystemen nicht beachtest, dann bist du selbst Schuld. Nur mit der Relativitätstheorie hat das nichts zu tun…

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Zitat Lopez:
Sorry, aber wie es unschwer festzustellen ist, geht es hier nicht um „Konventionen von Einheiten“ (?????) und auch nicht um „Umrechnungsfaktoren“ (?????), sondern es geht um Zeitmessung von Ereignissen mit verschiedentlich laufenden Uhren. Und die Unterschiede in der Ganggeschwindigkeit der Uhren haben Null Wirkung auf die Geschwindigkeit der Ereignisse. Die Ereignisse passen sich nicht der Geschwindigkeit der Uhren an. Genauso wenig wie der schnelle oder langsame Gang der mitgeführten Uhr eines Reisenden eine Wirkung auf seine biologischen Prozesse hat. So schwierig ist es doch nicht zu verstehen, oder?



Forendiskussion ueber die Anfrage von Ekkehard Friebe an Prof. Dr. Gerd Litfin, Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft

Im Zusammenhang mit der Anfrage vom 10.04.08 von Ekkehard Friebe an den Präsidenten der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, Prof. Dr. Gerd Litfin über das Experiment Hafele/Keating, das als eine triumphale Bestätigung der Relativitätstheorie gilt und im Bildungssystem auch als solche seit Jahrzehnten gelehrt wird, verweise ich auf meinen Thread im  Forum „Auf zur Wahrheit“, wo im Gegensatz zu anderen Foren sachliche Austausche möglich sind und auch stattfinden.

Ich bin zum Beispiel in dieser Diskussion mit einem Teilnehmer – der die offizielle Schulphysik und das Hafele/Keating-Experiment vehement vertritt – schon so weit einig geworden, dass die Bildung von Mittelwerten in diesem Experiment von der Methodik her unglücklich und wenig aussagekräftig ist (wie z.B. der Kritiker Dr. Walter Theimer in einem Vortrag bei der DPG auch monierte):

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Zitat Lopez:
Wenn man das natürliche Verhalten von Atomuhren gemäß einer bestimmten wissenschaftlichen Hypothese beobachten und nachprüfen möchte, was das Ziel des Experiments war, darf man natürlich die Uhren nicht beliebig verstellen und nach dieser Hypothese „korrigieren„, ist doch logisch und das leuchtet auch jedem ein, oder?

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Zitat „Phasenverschobener
Man korrigiert ja nicht beliebig. Kannst du nicht lesen?
Lustig finde ich, das A.G. Kelly von einem Mittelwert faselt… Scheint ähnlich kompetent in Sachen Fehlerkompensation zu sein, wie du in plus und minus rechnen. Das ihm nicht klar ist, das man durch die Gegenseitige Kompensation des Fehlers eine wesentlich höhere Genauigkeit erreicht, als eine einfache Mittelwertbildung spricht für sich. Sobald du dir von Nubok mal das addieren und suptrahieren eines Fehlers erklärt lassen hast, beschäftige dich mal mit der Normalverteilung und dann können wir uns über ausgefeiltere Fehlerkompensationsverfahren unterhalten. Vorher nicht. Das ist völlig sinnfrei.

Ich finde es schon höchst erstaunlich, das der Kerl überhaupt geantwortet hat. Dabei wurde das Experiment von J.C. Hafele und Richard E. Keating durchgeführt. Beide haben mit Gerd Litfin praktisch gar nix am Hut. Aber naja, haste mal einen überaus gutmütigen Prof erwischt.

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Zitat Lopez:
Na ja, einen Mittelwert zu rechnen, wenn es sich ausgerechnet darum geht, das genaue Verhalten von Uhren in zwei entgegengesetzen Richtungen zu beobachten finde ich methodologisch nicht gerade geeignet, glücklich und aussagekräftig, oder? […]

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Zitat „Phasenverschobener:
Finde ich auch.
Es waren nur drei Uhren beteiligt, da kann ich keine hohe Genauigkeit erwarten (Errata: 4 Uhren).  […]

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Zitat Lopez:
Was nämlich auch bei diesen verheimlichten „Uhrenkorrekturen“ auffällt, ist, dass auch beim Hafele & Keating-Experiment natürlich beobachtet wurde, dass bewegte Uhren nicht nur nachgehen, sondern auch vorgehen.

Dies ist meiner Meinung nach eine gravierende Verletzung und sogar eine eklatante Widerlegung der Relativitätstheorie: Einstein hat nämlich nur eine Verlangsamung von bewegten Uhren vorhergesagt bzw. für seine Hypothese vorausgesetzt, und er hat auf gar keinen Fall vorgesehen, dass bewegten Uhren schneller laufen können! Es kann nach Einstein nur eine „Zeitdilatation“ geben (die bewegten Uhren gehen langsamer), aber gar keine „Zeitkontraktion“ (die bewegten Uhren gehen schneller). Das ist jedoch in diesem Experiment widerlegt worden – wie auch natürlich tagtäglich seit Jahrzehnten in der Praxis und in der Technologie.

Die Tatsache, dass auch beim Experiment Hafele & Keating die Uhren zeitweise schneller gelaufen sind führt also die Hypothese Einsteins der „Zeitdilation“ ad absurdum. […]

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Zitat „Phasenverschobener„:
Eine solche Vorrausetzung hätte ich gerne mal in den Arbeiten Einsteins nachgewiesen bekommen. Fakt ist nämlich, das genau das nicht der Fall ist. Die Zeitdilation ergibt sich als logische Schlussfolgerung und nicht als Vorraussetzzung. Prämisse und Konklusion sollte man auseinander halten können.

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Zitat Lopez:
Na ja, von einer „Zeitkontraktion“ habe ich nie bei der Relativitätstheorie gehört, nur von einer „Zeitdilatation“ (genauso übrigens wie es keine „Längenverlängerung“ von bewegten Gegenständen geben soll, sondern nur eine „Längenkontraktion„).

Der jenige, der durch die Gegend reist (und wir rasen auch alle jede Sekunde durch die Gegend, seit der ersten Sekunde unseres Lebens) kann nach Einstein nur langsamer altern, weil seine mitgeführte Uhr nachgeht und langsamer läuft. Wenn er aber dabei unglücklicherweise eine Uhr mitführt, die vorgeht, dann hat er Pech, er altert schneller, weil seine Uhr schneller läuft. Fazit: Am besten sollte man immer grundsätzlich Uhren bei sich mitführen, die nachgehen, so bleibt man immer jung, das haben die Natur und die Uhren vorgesehen. Ist das nicht schön?  Das ist für Einstein zwar klar, bloß man darf sich natürlich fragen, wie die Lebenszellen in unserem Organismus wissen, dass die gerade mitgeführte Uhr gerade vorgeht oder gerade nachgeht, um sich schneller zu teilen oder aber auch um schneller abzusterben… Können unsere Lebenszellen denn unsere Uhren ablesen? Es wird mir unheimlich dabei.

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Zitat „Phasenverschobener„:
Nichts von dem kannst du aus der speziellen Relativitätstheorie folgern, die Einstein verfasst hat bzw. von einigen andern weiterentwickelt worden ist. Nur müsstest du dir mal die passende Literatur besorgen. Hat man ja alles irgendwo gehört, das die spezielle Relativitätstheorie solche Folgerungen zulässt.

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Zitat Lopez:
Wenn Du an die Relativitätstheorie und an ihre „Zeitdilatation“ glaubst reicht es lange nicht, durch Messungen zu bestimmen, um wie viel (in statistischen Durchschnitt) bewegten Uhren langsamer laufen, um die Relativitätstheorie zu bestätigen.

Mit der bloßen Bildung von Mittelwerten bei den Geschwindigkeitsschwankungen des Gangs von bewegten Uhren hat man nämlich noch lange lange lange nicht die Relativitätstheorie bestätigt: Man hat lediglich eine technische statistische Auswertung des Ganges von bewegten Atomuhren erstellt – die bekanntlich und üblicherweise verschiedentlich vor und nachgehen, nichts Neues. Man hat einen Durchschnittswert bei einer bestimmten Anzahl von Einzelmessungen ermittelt, man hat also nur die technische Funktionalität der jeweiligen bewegten Atomuhren gestestet. Nichts Weltbewegendes, nichts Bahnbrechendes, ganz normales Gerätetest, ganz normale Zeitmessungen, ganz normale statistische Auswertung, ganz normale Physik.

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Zitat „Phasenverschobener„:

Stimme ich doch voll zu. Deswegen halte den Text von A.C. Kelly für hochgradigen Unsinn und das Auswertungsverfahren von Hafele und Keating für sinnvoller. Dumm, wenn man die eigenen Referenzen nicht liest.

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Zitat Lopez:
Der Text von A.C. Kelly ist kein „hochgradiger Unsinn„, sondern der Text von A.C. Kelly wiedergibt die tatsächlichen Messdaten bzw. die Größenordnung den manuellen Eingriffe, die in der offiziellen Veröffentlichung verheimlicht wurden, so daß für Außenstehenden die Bildung von Mittelwerten, die schon in dieser Experiment von der Methodik her fragwürdig ist – da sind wir uns schon einig -, noch weniger übersichtlich und aussagekräftig ist.

Wenn Du den Text der Anfrage lesen kannst, geht es also nur darum für die DPG, die sich bereiterklärt hat, diese Anfrage zu behandeln, sich von den Amerikanern bestätigen zu lassen, dass die von A.C. Kelly ohne Quelle veröffentlichen Daten tatsächlich die Originaldaten sind. Das wird ihr wohl gelingen, als Deutsche Physikalische Gesellschaft, diese Bestätigung einzuholen oder sich die Originaldaten des Experiments zu besorgen, oder? Die Kosten sind wohl überschaubar. Und wenn es der DPG nicht gelingt, wem sollte das sonst gelingen?

Insofern ist die Fragestellung von A.C. Kelly im Titel seiner Abhandlung kein „hochgradiger Unsinn„, sondern im Gegenteil völlig berechtigt und trifft im Gegenteil genau den Kern des Problems und der Grund der an die DPG erbetenen Prüfung: „„Hafele & Keating tests: did they prove anything?“.

Es geht also darum für den beauftragten Fachverband der DPG zu untersuchen, ob dieses Experiment wirklich ohne Bedenken als einwandfreie experimentelle Bestätigung der Relativitätstheorie zu lehren und zu „vermarkten“ ist, wie es bisher geschehen ist, oder ob doch Bedenken und Vorbehalten über die Methodik und die Aussagekraft des Experiments vernünftigerweise zu äußern sind.

Immerhin haben gemäß Berichterstattung von Dr. Theimer sogar die Experimentatore Hafele und Keating selbst nach der offiziellen Veröffentlichung zugegeben, dass sie manuellen Korrekturen während des Experiments vorgenommen haben und dass hier eine nicht abschätzbare Fehlerquote stecken könnte:

Diesen unerlaubten Eingriff verschwiegen die Autoren in ihren beiden Zeitschriftenberichten. Erst auf einer anschließenden Tagung in Rolla, Missouri, gaben sie den Eingriff zu und begründeten ihn mit dem Streben nach größerer Genauigkeit. Sie räumten ein, daß hier eine Fehlerquelle liegen konnte.

Auch die Authentizität dieser Aussagen wäre bei der Untersuchung nachzuprüfen. Es könnte nämlich durchaus sein, dass die Experimentatore selbst sehr wohl über die methodischen und experimentellen Mängel des Experiments sich bewusst waren und nicht selbst dafür verantwortlich sind, dass ihr Experiment als triumphale Bestätigung der Relativitätstheorie und als Paradebeispiel ihrer Gültigkeit weltweit dargestellt wurde, sondern dass es auf eine unangemessene „Vermarktung“ zurückzuführen ist (siehe zum Beispiel die Aussagen eines Nobelpreisträgers im Nebenthread bei einer anderen Thematik: „Der Urknall ist nur Marketing„).

Und wenn es der Fall ist, dann sollte es auch angemessen im Bildungssystem und in der Öffentlichkeit jetzt berichtigt werden. Das wäre korrekt und legitim. Wer könnte was dagegen haben?



Mai 2008: Antwort von Prof. Dr. Gerd Litfin, Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft zur E-Mail-Anfrage von Ekkehard Friebe wegen Experiment Hafele & Keating

Am 5. Mai 2008 ließ Prof. Dr. Gerd Litfin folgende Antwort zur E-Mail-Anfrage von Ekkehard Friebe schreiben:

Sehr geehrter Herr Regierungsdirektor Friebe,

im Namen des Präsidenten der Deutschen Physikalischen Gesellschaft möchte ich Ihnen für Ihre Anfrage bezüglich des Experiments von Hafele/Keating danken und Ihnen mitteilen, dass wir diese – nach Rücksprache mit dem Präsidenten – an das zuständige Fachgremium der DPG (Fachverband Gravitation), mit der Bitte um Prüfung weitergeleitet haben. Sehr gerne werden wir Sie über die ersten Zwischenergebnisse sowie natürlich über das Schlussergebnis der Prüfung auf dem Laufenden halten.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Genath
Persönlicher Referent des Präsidenten
DPG-Geschäftsstelle



April 2008: Ekkehard Friebe schreibt an den Präsidenten der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, Prof. Dr. Gerd Litfin

Vor dem Hintergrund der Vorwürfe der Datenmanipulation bei dem berühmten Experiment Hafele/Keating 1972 hat Ekkehard Friebe am 10. April 2008 folgenden E-Mail an den Präsidenten der Deutschen Physikalischen Gesellschaft geschrieben:

Von: Ekkehard Friebe
An: Prof. Dr. Gerd Litfin
10. April 2008
Betr.: Kritik zur Relativitätstheorie

Sehr geehrter Herr Professor Dr. Gerd Litfin!

Seit über 25 Jahren beschäftige ich mich mit Recherchen um die Relativitätstheorie und ihrer Kritik – siehe hierzu meine Homepage http://www.ekkehard-friebe.de/home.html -, bin Mitglied der DPG, wo ich wiederholt Vorträge gehalten habe, und möchte Ihnen heute ein besonderes Anliegen vortragen:

Wie Sie wissen, gilt das berühmte Experiment von Hafele/Keating (1972) mit Atomuhrtransport als eine entscheidende Bestätigung der Relativitätstheorie. Jedoch kursiert schon seit Jahren in wissenschaftlichen Kreisen und in der Öffentlichkeit der Vorwurf der Unredlichkeit und der Datenmanipulation im Zusammenhang mit diesem wichtigen Experiment.

So berichtet zum Beispiel schon 1985 Dr. Walter Theimer – ein hervorragender Wissenschaftler und Kenner der Relativitätstheorie – in einem Vortrag bei der DPG über Unstimmigkeiten und unzulässige manuelle Korrekturen der Uhren, siehe Tagungsband der DPG: „Didaktik der Physik„, München 1985, Seiten 618 bis 620:

V. Als Berechnungsgrundlage dienten die Logbücher der Flugkapitäne. Diese Daten sind viel zu grob, um daraus Differenzen von Milliardstelsekunden berechnen zu können. Die angegebenen Differenzen sind nicht beobachtet, sondern auf Grund nicht näher beschriebener Formeln zusammengerechnet. Hierbei wurde reichlich Gebrauch von Schätzungen und Näherungen gemacht. Die Autoren geben zu, daß hier eine erhebliche Fehlerquelle liegt. Ihre Gesamtformel ist kompliziert und weicht stark von Einsteins einfachen Angaben ab. Die Ergebnisse sind ebenfalls ganz anders. Trotzdem wird dieses Experiment als Bestätigung der Voraussagen Einsteins hingestellt.

VI. Die vier verwendeten Atomuhren gingen nicht ganz gleich, was bei Atomuhren nicht ungewöhnlich ist. Die Autoren nahmen deshalb den Mittelwert. Vorsichtshalber halfen sie diesem Mittelwert ein wenig nach. Sie verstellten die Uhren während der Reise auf synchronen Gang. Diesen unerlaubten Eingriff verschwiegen die Autoren in ihren beiden Zeitschriftenberichten. Erst auf einer anschließenden Tagung in Rolla, Missouri, gaben sie den Eingriff zu und begründeten ihn mit dem Streben nach größerer Genauigkeit. Sie räumten ein, daß hier eine Fehlerquelle liegen konnte. In Wirklichkeit haben die Autoren den Uhrengang verfälscht und die Fehlerbreite verwischt, die sonst weit größer gewesen wäre als die angegebenen Resultate. So konnten dis Autoren ihren Bericht mit einer geringen Fehlerbreite schönen.
[…]
Im übrigen müssen schon die behaupteten Genauigkeiten Zweifel erregen. Bei einer Zeit der einen Reise von 65 Stunden oder 234,000.000.000.000 Milliardstelsekunden wollen die Autoren eine Differenz von 59 Milliardstelsekunden verläßlich festgestellt haben, ebenso bei der anderen Reise von 80 Stunden oder 288,000.000.000.000 Milliardstelsekunden eine Differenz von 275 Milliardstelsekunden. Das ist doch schwer zu glauben, zumal wenn man die zahlreichen Fehlerquellen in Betracht zieht.
—-

Diese Vorwürfe der Datenmanipulation werden auch von dem irischen Autor A. G. Kelly erhoben, der angeblich die Originaldaten des Experiments aus einer nicht genannten Quelle erhalten hat und sie in einer Abhandlung mit dem Titel „Hafele & Keating tests: did they prove anything?“ veröffentlicht hat: Sie weichen nämlich erheblich von den seinerzeit offiziell veröffentlichen Daten ab. Dieser Aufsatz von A.G. Kelly mit den „richtigen“ Originaldaten ist schon seit mehreren Jahren im Internet der breiten Öffentlichkeit zugänglich, siehe zum Beispiel: http://www.cartesio-episteme.net/H&KPaper.htm

Durch diese Umstände entsteht eine sehr fragwürdige und bedenkliche Situation, die im Hinblick auf die Glaubwürdigkeit der Physik m.E. nicht vertretbar ist und unbedingt einer Klärung bedarf.

Aus diesem Grunde erlaube ich mir zu fragen, ob die DPG durch ihre internationalen Kontakte eine Bestätigung einholen kann, daß die von A.G. Kelly mitgeteilten Daten korrekt sind – sollte es diese Bestätigung nicht geben, sollte es möglich und berechtigt sein, die Originaldaten dieses Experiments zu erbitten.

Ich wäre Ihnen sehr dankbar für Ihre Bemühungen zur Klärung dieser Umstände
und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Ekkehard Friebe
Regierungsdirektor i.R.
des Deutschen Patentamts

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Siehe Anwort von Prof. Dr. Gerd Litfin



Der Staat verstoesst seit Jahrzehnten gegen das Grundgesetz

Ich verweise auf meinen Thread im Unterforum „Rechtswissenschaften“ vom Forum UNICUM.de

Unterdrückung der Kritik der Relativitätstheorie: Bis zur Verfassungsklage?
– eröffnet am 29.7.07
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wo eklatant dokumentiert wird, dass das Publikum der Foren erhebliche Defizite beim Verständnis der Grundrechte und des Grundgesetzes vorweist.

Es wird dort zum Beispiel unendlich darüber gestritten, ob die Relativitätstheorie richtig oder falsch bzw. ob die Kritik der Relativitätstheorie stichhaltig oder nicht sei. Auch wird unendlich darüber gestritten, ob technologische Anwendungen (zum Beispiel die GPS-Navigatore) die Richtigkeit der Relativitätstheorie bestätigen oder nicht. Ein Anhänger der Relativitätstheorie in dieser Diskussion hat z.B. als Argument für seine Auffassung der Aussichtlosigkeit einer Verfassungsklage sich vor ein paar Tagen u.a. die lachhafte „Perle“ geleistet: „In Karlsruhe sitzen 8 Richter – ok, einer bereitet jeweils per Vorsortierung die Trennung von Spreu und Weitzen vor. Aber die Verfassungsklage würden 8 Richter bewerten – und die haben sicherlich mehrheitlich eine Einstein GPS-Gerät im Auto„.

Was dieser Teilnehmer und die ganz große Mehrheit der anderen Teilnehmer bei dieser juristischen Thematik überhaupt nicht verstehen können (oder nicht wahrhaben wollen), ist, dass die Richter sich hier überhaupt nicht dafür interessieren würden, aus welchen Gründen eine technologische Anwendung funktionieren könne oder auch nicht.

Richter haben auch über physikalische Gegebenheiten überhaupt nicht zu entscheiden, sie haben sich nicht einmal damit zu befassen oder wertende Kommentare abzugeben, kein bisschen, damit sind sie auch ganz streng und konsequent, und das leuchtet auch jedem ein. Richter würden sich also hüten, sich mit der Gültigkeit oder Ungültigkeit der Relativitätstheorie zu beschäftigen, sowie natürlich auch mit der Stichhaltigkeit oder Nicht-Stichhaltigkeit der Kritik der Relativitätstheorie. Ob eine Theorie richtig sei oder nicht, ob die Kritik einer Theorie stichhaltig sei oder nicht, das interessiert hier die Richter überhaupt nicht, das kann und darf zu keinem juristischen Verfahren gehören. Das ist auch richtig so und das ist eigentlich auch nicht schwierig zu verstehen.

Hier haben Richter nur zu untersuchen und zu entscheiden, ob die Bestimmungen des Art. 5 § 3 GG über die Wissenschaftsfreiheit im öffentlichen Bildungssystem beachtet und umgesetzt werden oder nicht.

Bei diesem Thema kann z.B. der Bonner Kommentar zum Grundgesetz herangezogen werden, wohl der aktuell umfangreichste mit gegenwärtig 145 Seiten Erläuterungen (S. 19-163) allein zu Art. 5 § 3 (Wissenschaftsfreiheit).

Nachstehend einige Auszüge aus dem Bonner Kommentar zum Grundgesetz [Hervorhebungen im Fettdruck durch mich]:

Die Wissenschaftsfreiheit zwingt nicht zuletzt dazu, die Vielfalt der wissenschaftlichen Ansätze im Sinne eines Wissenschaftspluralismus mit dem darin liegenden Innovationspotential zu respektieren, zu schützen und zu fördern; für den Staat führt dies zu einem Gebot der Nicht-Identifikation (Seite 41).

Die Förderung der Wissenschaft durch den Staat muß dem „Gebot meinungsneutraler Wissenschaftspflege“ entsprechen (Seite 34).

der Staat, „der sich als Kulturstaat versteht“, hat „die Pflege der freien Wissenschaft und ihre Vermittlung an die nächstfolgende Generation durch Bereitstellung von personellen, finanziellen und organisatorischen Mitteln zu ermöglichen und zu fördern“ (S. 28-29)

Für die „freie wissenschaftliche Entfaltung“ … „reicht es nicht aus, in Art. 5 Abs. 3 GG nur den Schutz der individuellen Freiheit des beamteten Wissenschaftlers zu erblicken“ (S. 21)

Der Staat (hat) durch geeignete organisatorische Maßnahmen dafür zu sorgen, dass das Grundrecht der freien wissenschaftlichen Betätigung so weit unangetastet bleibt …“ (S. 22).

Übergeordnetes Ziel ist die Organisation eines ‘freiheitlichen Wissenschaftspluralismus‘ …“ (S. 23).

Die Wissenschaftsfreiheit ist mehr als ein Spezialfall der Meinungsfreiheit des beamteten Hochschullehrers“ (Seite 40)

„Der Wissenschaftler muss das eigene Forschungsresultat zum bisherigen Stand der Erkenntnisse in Bezug setzen und sich zumindest ansatzweise mit Gegenpositionen auseinandersetzen. […] Das Verfassungsgericht verfährt bei der Anwendung dieser Kriterien sehr großzügig („weit zu verstehende(r) Wissenschaftsbegriff“) und spricht einem Werk die Wissenschaftlichkeit nur dann ab, wenn „es nicht auf Wahrheitserkenntnis gerichtet ist, sondern vorgefaßten Meinungen und Ergebnissen lediglich den Anschein wissenschaftlicher Gewinnung oder Nachweisbarkeit verleiht“. Indiz dafür ist „die systematische Ausblendung von Fakten, Quellen, Ansichten und Ergebnissen, die die Auffassung des Autors in Frage stellen“ (S. 42)

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Das Grundgesetz hat also für den Staat eindeutige Pflichten definiert, z.B. mit den Geboten der Nicht-Identifikation und der meinungsneutralen Wissenschaftspflege, die er durch geeignete organisatorische Maßnahmen bei der Wissensvermittlung an die nachfolgenden Generationen zu ermöglichen und zu fördern hat.

Die Lehrinhalte im öffentlichen Bildungssystem im Bereich der theoretischen Physik identifizieren sich jedoch einzig und allein mit der Relativitätstheorie, von der Grundschule bis zur Uni, die als einzig gültige Theorie seit Jahrzehnten gelehrt wird, und sie blenden auch systematisch Fakten, Quellen, Ansichte und Ergebnisse aus, die diese Theorie in Frage stellen.

Damit verstößt der Staat seit Jahrzehnten gegen das Grundgesetz Art. 5 § 3.
Ein klarer Fall.

Im Forum UNICUM.de haben zwar zwei anonyme Teilnehmer hier angeführt, dass diese systematische Ausblendung von Gegenpositionen im öffentlichen Bildungssystem, die die Gültigkeit der Relativitätstheorie in Frage stellen, nicht zutreffen würde, und dass sie sogar selbst Uni-Seminare kennen oder gehört haben, die das widerlegen. Bei einer direkten Nachfrage von mir haben sich jedoch diese zwei anonyme Teilnehmer geweigert, die Unis und die Namen der Professoren zu nennen, die Gegenpositionen zur Relativitätstheorie lehren.

Über diese jahrzehntenlangen Verstöße gegen das Grundgesetz könnte sich die Frau Bundesministerin für Bildung und Forschung Dr. Annette Schavan vielleicht ein paar Gedanken machen, oder?

(Jocelyne Lopez)



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