Blog – Jocelyne Lopez

Prof. Dr. Wolf Singer als „wissenschaftlicher“ Guru von militanten Atheisten

Ich verweise auf einen weiteren Austausch aus der Diskusssion 17.12.2011 – Empört Euch! Occupy Tierfolterlabore! im Forum Zeitwort.at:

 

27.11.11 – Zitat von erdbeeramazone:

Ich komme gerade drauf, dass dieses Thema tatsächlich sehr breit gefächert ist und es hängt tatsächlich vieles mehr dran als nur der Begriff „Vivisektion“. Die nächste Frage ist nämlich: Wer so kaltblütig mit Tieren verfährt, dem kann man einfach nicht trauen, in wessen Interessen er tatsächlich diese Hirnforschungen durchführt, und da läuten bei mir erneut die Alarmglocken, wie weit hier überhaupt „zum Wohle der Menschheit“ am Hirn geforscht wird.

 

28.11.11 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Das Negieren des Geistes und der extreme Determinismus von Wolf Singer führen ihn dazu, dem Menschen einen freien Willen abzusprechen und folglich auch die Verantwortung jedem einzelnen Individuum für seine Handlungen zu entziehen. Wir sind für ihn sozusagen willenlose Roboter in einer chemischen und physikalischen Hülle und sollten auch so behandelt werden. Diese These wird in dem von mir weiter oben zitierten Interview aus dem Jahre 2003 mit Singer und Metzinger in der Zeitschrift „Gehirn & Geist“ angedeutet: Ein Frontalangriff auf unsere Menschenwürde und ist wie gesagt in der anschließenden (schon lange gelöschten) Internet-Diskussion bei wissenschaft-online auf einen heftigen Gegenwind von den Wissenschaftlern aus verschiedenen Disziplinen gestoßen, die sich an dieser Diskussion beteiligt haben – siehe der Tenor der Gegenpositionen zu den Thesen von Singer in dem von mir verlinkten Aufsatz aus dem Jahre 2001 von Prof. Dr. Lutz Sperling (der jedoch nicht an dieser Diskussion von wissenschaft-online teilnahm): Kopernikus, Darwin, Singer?

Auch wird von Singer selbst im Interview angedeutet, dass diese These auf Unverständnis und Ablehnung der Juristen stoßt, was auch nicht verwunderlich ist: Die Gesetzgebung und die Rechtsprechung basieren ja ausschließlich auf dem Prinzip der Verantwortung eines einzelnen Individuums für seine eigenen Handlungen. Ohne das unverrückbare Grundprinzip der individuellen Verantwortung könnte unser Rechtssystem nicht existieren. Die Juristen nehmen auch Wolf Singer nicht ernst, das wird schon im Interview von Singer selbst zugegeben:

G&G:
Dieser Begriff ist ja auch ein juristischer Terminus. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, heißt es in der Präambel unseres Grundgesetzes. Werden sich auch Gesetzgebung und Rechtsprechung an den Erkenntnissen der Hirnforschung ausrichten müssen?

Singer:
Vor allem über unser Strafsystem werden wir neu nachdenken müssen. Wer immer sich heute über Schuldfähigkeit Gedanken macht, ist gut beraten, die Erkenntnisse der Hirnforschung zur Kenntnis zu nehmen.

G&G:
Nehmen denn die Juristen Ihre Forschungsergebnisse bereits wahr?

Singer:
Ich bin erstaunt, wie wenig beeindruckt sich juristische Kreise davon zeigen. Ich habe in Karlsruhe mit Bundesverfassungsrichtern über das Thema „freier Wille“ diskutiert. Die Juristen behandeln die Frage der Schuldfähigkeit pragmatisch: Einer tat, was er tat, weil es sich so fügte. Sonst hätte er es nicht getan.

Prof. Dr. Lutz Sperling sieht die Thesen von Wolf Singer als gemeingefährlich an, so fern sie ernst genommen werden sollten. Auch die Juristen nehmen Singer nicht ernst und bestehen zum Glück auf das Grundprinzip der individuellen Verantwortung: Jeder kann nur persönlich für seine eigenen Handlungen zur Verantwortung gezogen werden. Das sollte sich Wolf Singer erst einmal hinter die Ohren schreiben, ob er für uns herausgefunden haben will, dass Gott nicht existiert oder auch nicht.

Nach meiner persönlichen Beobachtung der Forenlandschaft seit mehreren Jahren ist mir aufgefallen, dass Wolf Singer mit seiner „wissenschaftlichen“ These „Ich habe für Euch herausgefunden, dass Gott nicht existiert“ der „wissenschaftliche“ Guru von militanten Atheisten geworden ist, die extrem brutal gegen jegliches religiöses Gefühl oder gegen jede Art von Spiritualität im Internet wüten – zum Beispiel im Forum Freigeisterhaus, betrieben vom Bund für Geisterfreiheit – sie haben jedoch als Aktivisten ihre Finger in allen größeren Foren oder „wissenschaftlichen“ Blogs wie z.B. „Science-Blogs„. Somit wüten sie auch brutal gegen jegliche Abweichungen von Mainstream-Meinungen in der Wissenschaft.