Blog – Jocelyne Lopez

Ingenieure und Techniker schummeln nicht

Ich verweise auf meinen Eintrag Dr. Markus Pössel: Noch unbeantwortete Frage und auf einen Austausch über diese an Dr. Pössel gerichtete Frage (und von ihm noch nicht beantwortet) im MAHAG-Forum:

 

13.05.11 – Zitat von Arthur Schmitt:

Sehr geehrte Frau Lopez,

Ihre oben gestellten Fragen zur Längenmessung mit Licht bekommen Sie auf den Seiten der PTB Braunschweig (http://www.ptb.de) hinreichend beantwortet.

Dort finden Sie Erklärungen von kompetenten Fachleuten zu allen Fragen, die mit Messungen mittels Licht (Lasern), Zollstöcken und ähnlichen Messgeräten zusammenhängen. Bessere Fachleute finden Sie auf der ganzen Welt nicht.

Nach dem Studium der Internetseiten der PTB Braunschweig dürften sich Ihre Fragen an Herr Dr. Pössel erübrigt haben.

 

13.05.11 – Zitat von Chief:

Tja, leider ist PTB kein unabhängiges Institut. Die Informationen die man dort bekommt sind SRT-gerecht verbogen. PTB und M. Pössel sind Feinde einer objektiven und unabhängigen Wissenschaft.

 

13.05.11 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Die PTB setzt die Normen fest. Ingenieure und Techniker bauen Maschinen und Geräte, die funktionieren müssen. Sie richten sich nicht nach der Einhaltung von irgendwelchen universalen Theorien, sondern nach der Empirie, die Natur ist ihr einziger Richter, und zwar ein äußerst strenger, unnachgiebiger Richter. Wenn die Geräte nicht funktionieren, dann suchen sie nach Fehlern und nicht nach Einhaltung von Theorien, und suchen solange, bis die Maschine funktioniert.

Wenn die Ingenieure und Techniker feststellen, dass das Gerät nur innerhalb von bestimmten Grenzen funktioniert, dann sagen sie es auch, sie haben kein Problem damit. Jedes Gerät funktioniert ja auch nur innerhalb eines angegebenen Gültigkeits-bereiches, darüber hinaus ist die Funktionalität nicht mehr gewährleistet, das ist ganz normal in der Technologie.

Wenn die Ingenieure und Techniker getestet haben, dass die Präzision der Lasermeßgeräte von verschiedenen Faktoren abhängt:

• von der Oberfläche der beiden Objekte (Material, Farbe)
• von der zu messenden Distanz
• von Umwelteinflüssen

dann ist es auch so. Punkt, fertig. Man kann hier der Objektivität der Ingenieure und Techniker trauen (dafür nicht unbedingt der von Theoretikern) und zwar mit recht: Unser Leben hängt jeden Tag von ihrem Wissen, ihrem Können und ihrer Erfahrung ab.

In diesem Zusammenhang nachstehend ein Auszug aus einer Arbeit aus dem Jahre 1988 von Ekkehard Friebe (Ingenieur), der sich auch auf die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit als Definitionsgleichung für einen idealisierten Konstanzbegriff beziehen könnte: Was sind physikalische Gesetze?

 
Zitat Ekkehard Friebe:

Gibt es eine experimentelle Bestätigung des „OHM-schen Gesetzes“?

So eine dumme Frage! Das weiß doch jedes Kind, daß dieses Gesetz von dem bekannten Physiker Georg Simon OHM vieltausendfach in der Praxis bewährt ist und schon von Halbwüchsigen ohne Schwierigkeiten experimentell überprüft werden kann. 

Wird es auch überprüft? Mit welchen Fehlertoleranzen wird es überprüft? Wie erfolgt eine solche Überprüfung?

Das ist doch ganz einfach! Ich nehme einen metallischen Leiter, lege eine elektrische Gleichspannung an die Enden des Leiters an und messe den durch den Leiter fließenden Strom. Dann erhöhe ich die elektrische Gleichspannung um z. B. 10% und messe erneut den Strom. Ich stelle fest, daß sich auch der Strom um 10% erhöht hat. Damit ist die Proportionalität zwischen Spannung und Strom bewiesen und das OHM-sche Gesetz bestätigt (BILD 1).

Gilt das auch, wenn ich den Strom so stark erhöhe, daß sich der elektrische Leiter merklich erwärmt?
Dann natürlich nicht wegen des Temperatur-Koeffizienten des Leiters!

Gilt das auch, wenn ich statt eines metallischen Leiters einen Halbleiter verwende?
Dann natürlich nicht!

Gilt das auch bei Wechselspannung?
Dann natürlich nicht wegen der Selbstinduktivität des Leiters!

Wann gilt das OHM-sche Gesetz denn überhaupt?

Ja … man hat da einen speziellen Widerstandsdraht, den sogenannten Konstantan-Draht, entwickelt. Der hat überhaupt keinen Temperatur-Koeffizienten. Da gilt das OHM-sche Gesetz streng und absolut!

Auch wenn ich den Strom so stark erhöhe, daß aufgrund der Verlustwärme die Schmelztemperatur des Konstantan-Drahtes überschritten wird?
Dann natürlich nicht!

Wann gilt dann das OHM-sche Gesetz überhaupt noch?

Die Lösung des Problems liegt darin: Das OHM-sche Gesetz ist überhaupt keine physikalische Gesetzmäßigkeit, die aus irgendwelchen Einflüssen der Natur folgt, sondern eine Definitionsgleichung für einen idealisierten Widerstandsbegriff […]