Blog – Jocelyne Lopez

Anfrage von Peter Ripota an Dr. Markus Pössel

Im Rahmen meiner Anfrage vom 28.04.10 habe ich am 15.06.10 folgende E-Mail an
Dr. Markus Pössel vom Albert Einstein Institut / Max Planck Gesellschaft geschickt:

 

von Jocelyne Lopez
an Dr. Markus Pössel / AEI-MPG
Datum: 15.06.10
Betr.: Bitte um Klärung – Spezielle Relativitätstheorie

Sehr geehrter Herr Dr. Pössel,

Ein Leser unserer Austausche hat mich gebeten, Ihnen den nachstehenden Text zukommen zu lassen. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie die aufgeworfenen Fragen im Rahmen meiner eigenen Anfrage mitbeantworten würden, da es sich um die gleiche Thematik handelt.

Ich danke im voraus und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Jocelyne Lopez

Lorentzkontraktion

Sehr geehrter Herr Dr. Pössel,

Sie wurden mir als Fachmann für Phänomene der Speziellen Relativitätstheorie empfohlen. Obwohl selbst Physiker, habe ich immer noch keine Klarheit über die Lorentz-Kontraktion. Ich habe in der Literatur ein wenig recherchiert und dabei folgende Fakten gefunden:

(1) Die Lorentz-Fitzgerald-Kontraktion ist real, kann aber nicht gemessen werden.
(2) Die Lorentz-Fitzgerald-Kontraktion ist fiktiv, kann aber unter Umständen gemessen werden.
(3) Die Lorentz-Fitzgerald-Kontraktion kann niemals gemessen werden, weil uns eine gütige Natur davor bewahrt, Einstein zu widerlegen.
(4) Die Lorentz-Fitzgerald-Kontraktion geschieht um den Faktor „gamma“ (= Wurzel aus 1 – (v/c)²).
(5) Der Faktor der Lorentz-Fitzgerald-Kontraktion ist größer als gamma.
(6) Der Faktor der Lorentz-Fitzgerald-Kontraktion ist kleiner als gamma.
(7) Der Faktor der Lorentz-Fitzgerald-Kontraktion ist gleich 1.
(8) Der Faktor der Lorentz-Fitzgerald-Kontraktion ist mal kleiner, mal größer, mal gleich, mal überhaupt nicht gleich gamma. Es hängt vom Standpunkt ab.
(9) Ein Experiment stellte fest: Es gibt keine Lorentz-Fitzgerald-Kontraktion.
(10) Eine Neu-Interpretation des gleichen Experiments stellte fest: Es gibt sehr wohl eine Lorentz-Fitzgerald-Kontraktion, vorausgesetzt, die Atome des Maßstabs verbiegen sich elliptisch.

Konkret:

Es begann mit James Terrell vom Los Alamos Scientific Laboratory, der bereits 1959 zeigte, dass sich ein Meterstab bei hohen Geschwindigkeiten nicht verkürzt, nur scheinbar verdreht. Die Lorentzkontraktion bleibt unsichtbar.

Stimmt nicht, behauptete C. W. Sherwin von der Universität von Illinois in Urbana 1961: Die Lorentzkontraktion ist sichtbar.

Delbert Larson dagegen, ein Designer für den „Superconducting Supercollider“, interpretiert das Experiment von Sherwin dahingehend, dass eine Lorentzkontraktion nicht sichtbar ist, ja nicht einmal existiert (Es sind die gleichen Daten!).

Ganz anders Hsiao-Bai Ai vom Institut für Kernforschung in Shanghai: Der direkte Nachweis der Lorentzkontraktion ist möglich (so der Titel seines Artikels).

Unsinn, meint A. Gamba 1966: Niemand wird je die Lorentzkontraktion beobachten.

Quatsch, meint Robert D. Klauber von der Universität in Fairfield, Iowa. Natürlich kann man sie sehen, aber nicht messen (oder war es umgekehrt?). Allerdings: Das Ausmaß der Lorentzkontraktion ist anhängig vom Standpunkt des Betrachters. Je nachdem, wo der Beobachter steht, sieht er den Meterstab kürzer, gleich lang oder länger. Es hängt außerdem davon ab, wie die Uhren synchronisiert werden, auch das ist ziemlich willkürlich.

Schließlich behaupten die Physiker Bernhard Rothenstein und Ioan Damian von der Politehnica Universität in Rumänien:
Die Realität der Lorentzkontraktion ist das Ergebnis der Tatsache, dass die Natur uns vor Ergebnissen schützt, die das heilige Prinzip der Relativität verletzen.“

Was aber stimmt nun und warum? Und was trifft nicht zu und warum? Vielen Dank im voraus für Ihre aufklärenden Bemühungen.

-Peter Ripota-

Hier die links:

James Terrell (1959):
http://www.guspepper.net/electro/Segundo%20semestre/Seminarios/Funez.pdf

Hsiao-Bai Ai (1994):
http://www.springerlink.com/content/y073028vv0gq2196/

Delbert Larson (2002):
http://itis.volta.alessandria.it/episteme/ep6/ep6-lars1.htm

Bernhard Rothenstein und Ioan Damian (2005):
http://arxiv.org/ftp/physics/papers/0507/0507016.pdf

Robert Klauber (2008):
http://arxiv4.library.cornell.edu/PS_cache/arxiv/pdf/0808/0808.1117v1.pdf



Comments

  1. Juli 23rd, 2010 | 08:34

    […] auch, dass Dr. Markus Pössel beim Abbrechen der Diskussion mit mir natürlich mit keinem Wort auf die Anfrage von Peter Ripota über die Lorentzkontraktion eingegangen ist, obwohl er Herrn Ripota keine Schuld beim Abbruch der […]

  2. August 13th, 2010 | 08:26

    […] von Dr. Markus Pössel, ich hätte seine Aussagen als Laie missverstanden greift hier nicht: Die Anfrage des Physikers Peter Ripota an Dr. Markus Pössel zum Beispiel, die wiederum eine Reihe von widersprüchlichen Auffassungen über die Natur der […]

  3. August 16th, 2010 | 09:22

    […] z.B. allein mit einer Auflistung vom Physiker Peter Ripota – die er in einer nicht beantworteten Anfrage an Dr. Markus Pössel zusammengestellt hat – rund 30 fachlich qualifizierte Autoren weltweit, die verschiedene […]

  4. Oktober 2nd, 2010 | 09:17

    […] Anfrage von Peter Ripota an Dr. Markus Pössel Gertrud Walton: „On the nature of relativistic effects” […]

  5. Oktober 14th, 2010 | 12:31

    […] dokumentiert, die verschiedenen Interpretationen der Längenkontraktion vertreten, siehe: Anfrage von Peter Ripota an Dr. Markus Pössel und Gertrud Walton: On the nature of relativistic […]

  6. November 10th, 2010 | 08:24

    […] Anfrage von Peter Ripota an Dr. Markus Pössel […]

  7. Januar 8th, 2011 | 09:33

    […] wurde zusammen von der britischen Kritikerin Gertrud Walton und von Peter Ripota der Nachweis von ca. 30 Autoren der Relativistik gebracht, die verschiedene Auffassungen über die […]

  8. Februar 5th, 2011 | 07:19

    […] ist zum Beispiel auch in einer Anfrage von Peter Ripota an Dr. Markus Pössel über die Natur der Längenkontraktion ersichtlich: Peter Ripota listet 8 Autoren der Relativistik […]

  9. April 6th, 2011 | 13:14

    […] Ich habe zum Beispiel am 15.06.10 eine Anfrage des Physikers Peter Ripota an Dr. Markus Pössel, Mitarbeiter des Max Planck Instituts für Gravitationsphysik / Albert Einstein Institut über die verschiedenen Auffassungen der Längenkontraktion in der Speziellen Relativitätstheorie vermittelt, da diese Institution mir von der Bundes-ministerin für Bildung und Forschung 2006 zur Klärung vom  wissenschaftlichen Meinungsstreit bzgl. der Relativitätstheorie genannt wurde: Anfrage von Peter Ripota an Dr. Markus Pössel. […]

  10. April 19th, 2011 | 07:40

    […] auf die Anfrage von Peter Ripota (Physiker und Kritiker der Relativitätstheorie) an Dr. Markus Pössel, der weitere 6 Autoren […]

  11. April 21st, 2011 | 05:59

    […] ja die Theorie seit Jahren ohne ihn. Dr. Pössel soll zum Beispiel klar Position zu der anstehenden Anfrage von Peter Ripota beziehen oder zu der Autoren-Auflistung von Gertrud Walton. Der Ball ist bei ihm, nicht bei den […]

  12. Juni 8th, 2011 | 19:42

    […] Juli 2010 richtete Peter Ripota auch eine Anfrage an Dr. Pössel über die Natur der Längenkontraktion und über widersprüchliche Interpretationen seitens Autoren […]