Blog – Jocelyne Lopez

Es steht irgendwo im Raum, dass es um Messungen ginge…

Ich gebe einen Austausch aus der Diskussion Dr. Markus Pössel: Endlich eine eindeutige Aufklärung im MAHAG-Forum wieder:

 

24.02.10 – Zitat Gerhard Kemme:

Typisch für Diskussionen und Aufsätze zu der SRT von A. E. scheint zu sein, dass Begründungen für seine Aussagen ständig angedeutet aber dann im Zusammenhang nachvollziehbar kaum angeboten werden. Es steht dann irgendwo im Raum, dass es um Messungen ginge, …

 

 28.02.10. – Zitat Jocelyne Lopez:

Genau, es steht irgendwo im Raum, dass es um Messungen ginge…
Dabei geht es bei dem relativistischen Effekt Längenkontraktion ganz und gar nicht um Messungen.

Ich könnte zum Beispiel auch als Hypothese annehmen:
Jedes Mal, wenn ich Sauerkraut esse, dann verliere ich 1/1.000.000 meiner Körpergröße. Jetzt führe ich konkrete Messungen zur Bestätigung meiner Annahme durch: Ich messe mich vor dem Essen von Sauerkraut mit 170 cm und nach dem Essen von Sauerkraut mit 170 cm, da der als Hypothese angenommene Längenverlust außerhalb der Messbarkeitsbereich liegt und messtechnisch leider nicht feststellbar ist. Dann wende ich meine Annahme mathematisch an und ermittle rein rechnerisch mit meiner Rechenmaschine, dass ich nach dem Essen von Sauerkraut 1/1.000.000 kleiner geworden bin, und fertig ist die Bestätigung meiner Hypothese mit 20 Kommastellen! Es darf auch gerne 40 Kommastellen sein, wenn gewünscht, kein Problem.

So machen es die Relativisten wohl auch mit den Bestätigungen der Längenkontraktion durch „konkrete Messungen“. Ich wüsste nämlich nicht, wo Dr. Markus Pössel je durch „konkrete Messungen“ die Längenkontraktion von bewegten Objekten festgestellt haben will, die in unserer Dimension außerhalb des Messbarkeitsbereiches liegt – und überdies theoretisch auch gar nicht existiert… Leider gibt er auf dieser Frage nirgendwo eine Antwort. 

Von welchen „konkreten Messungen“ Dr. Markus Pössel bei der physikalisch nicht existierenden Längenkontraktion spricht bleibt also sein Geheimnis, er nennt sie vorsichtshalber nicht. Genauso wenig wie Dr. Peter Genath von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, die „tausenden von Hochpräzisions-Experimenten nennt, die die physikalisch nicht existierenden relativistischen Effekte bestätigt haben sollen: „…in tausenden von Hochpräzisions-Experimenten immer besser bestätigt worden. Viele Technologien des täglichen Lebens funktionieren nur, weil die Spezielle und Allgemeine Relativitätstheorie richtig berücksichtigt wurde.“

Es ist in der Tat schwierig, Messungen von nicht existierenden Phänomenen und Technologien mit nicht wirkenden Effekten vorzuweisen, muss man schon die armen Relativisten verstehen, oder? Deshalb bleiben vorsichtshalber die beiden Herren bei der sprachlichen Unschärfe und produzieren hier weiter heiße Luft und reine Propaganda, wie gehabt…

Tatsache ist nämlich, dass die Längenkontraktion nie konkret gemessen wurde und auch nicht konkret existiert (Objekte verkürzen sich in der SRT nicht materiell). Wie könnte also Dr. Markus Pössel eine Längenkontraktion gemessen haben wollen, die es nicht gibt? Auch bestätigt ein anderer Relativist, dass keine relativistischen Effekte in der Alltagsdimension wirken, also dass sie auch nicht feststellbar sind – man kann ja Effekte nur durch ihre Wirkungen nachweisen, hier die Antwort von Prof. Dr. Ernst Peter Fischer über dieselbe Thematik:

Im Normalfall am Strand gilt eine Physik ohne relativistische Effekte (wie überhaupt im Alltag, selbst wenn wir bis zum Mond reisen).

Wie man unschwer feststellen kann, widerspricht die Auskunft von Prof. Fischer die Auskunft von Dr. Markus Pössel:

  • Prof. Dr. Fischer sagt aus, dass in der Alltagsphysik eine Physik ohne relativistische Effekte gilt.
  • Dr. Markus Pössel sagt aus, dass die relativistische Längenkontraktion durch „konkrete Messungen“ (also messbar in der Alltagsphysik) festgestellt wurde – allerdings ohne diese konkreten Messungen der Längenkontraktion zu nennen.

Wem sollte ich glauben? Dr. Markus Pössel oder Prof. Dr. Fischer?

Tatsache ist aber, dass die relativistische Längenkontraktion von bewegten Objekten nie gemessen wurde und dass die Aussage von Dr. Markus Pössel in seiner E-Mail vom 17.08.08 „Ergebnisse konkreter Messungen“ nicht korrekt ist, sowie bestens geeignet ist, Missverständnisse hervorzurufen und eine Irreführung der Leser zu verursachen: 

Die Laengenkontraktion geht nicht mit materiellen Veraenderungen des Koerpers einher; die Verschiedenheit der Werte ergibt sich allein daraus, dass von unterschiedlichen Bezugssystemen aus gemessen wird – ganz analog dazu, wie sich die verschiedenen Werte fuer Relativgeschwindigkeiten ergeben. Die gemessenen Laengenwerte sind selbstverstaendlich real – so real wie die Messungen von Relativgeschwindigkeiten. Es handelt sich nicht um optische Taeuschungen oder dergleichen, sondern um die Ergebnisse konkreter Messungen. [Hervorhebung durch Lopez].

 

 (Jocelyne Lopez)



Comments

  1. März 6th, 2010 | 16:34

    […] komme auf meinen Eintrag  Es steht irgendwo im Raum, dass es um Messungen ginge… zurück und gebe einen weiteren Austausch aus einer Diskussion im MAHAG-Forum […]

  2. März 25th, 2010 | 09:06

    […] auch die Anmerkung von Herrn Gerhard Kemme: Es steht irgendwo im Raum, dass es um Messungen ginge: “Typisch für Diskussionen und Aufsätze zu der SRT von A. E. scheint zu sein, dass […]