Blog – Jocelyne Lopez

Jörg Friedrich: „Wann ist Wissenschaft?“

Ich mache auf einen sehr interessanten Artikel im Blog von Jörg Friedrich aufmerksam 

Wann ist Wissenschaft?

und auf die Frage, die ich den Autor heute als Kommentar gestellt habe:

 
20.05.09 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Hallo Herr Friedrich,

Ihr sehr interessanter Artikel wurde mir von Ihrem Kollegen Thilo Kuessner in der Diskussion „Eintein und die Cranks“ in seinem Blog empfohlen, und zwar im Rahmen eines ganz konkreten Falls über die Untersuchung der Wissenschaftlichkeit einer physikalischen Theorie.

Kurz über die Vorgeschichte dieses Falls:

Ich habe neulich in einem Forum einen Austausch mit einem Teilnehmer gehabt, wo wir darüber einig waren, dass die Forderung der Falsifizierbarkeit von Karl Popper ein gegenwärtig anerkanntes Kriterium für die Wissenschaftlichkeit einer naturwissenschaftlichen Theorie darstellt. Diesen Austausch habe ich in meinem Blog übernommen:

Die Spezielle Relativitätstheorie ist weder wahr noch falsch: Sie ist eine Glaubenfrage

Ich habe hier den Einwand gebracht, dass die Spezielle Relativitätstheorie diese Forderung Poppers nicht erfüllt, da sie Scheineffekte beschreibt, die weder messbar, noch in der Natur materiell wechselwirken können. Der Experte für die Relativitätstheorie, Dr. Markus Pössel vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik / Albert Einstein Institut hat mir auch 2008 in einer Korrespondenz über die Natur der relativistischen Längenkontraktion (eine Kernaussage der Theorie) bestätigt, dass die Längenkontraktion von bewegten Objekten nicht materiell ist.

Meine Überlegung: Vorgänge, die sich jeglicher konkreten Messung entziehen, weil sie nicht von materieller Natur sind, sind experimentell nicht nachprüfbar und fallen daher nicht im Bereich der Naturwissenschaften. Man könnte zum Beispiel nicht die genauen Maßen einer Fata Morgana ermitteln, obwohl dieses Phänomen im Gehirn eines Menschen existieren kann.

Aus diesem Grund ist für mich die Spezielle Relativitätstheorie nicht falsifizierbar und daher nicht wissenschaftlich im Sinne Poppers, genauso wie Glaubenfragen, die prinzipiell nicht falsifizierbar sind.

Was meinen Sie über meinen Einwand?

Viele Grüße
Jocelyne Lopez