Blog – Jocelyne Lopez

29 – Das Forschungsprojekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz

Nachstehend 29. Abschnitt der bisher unveröffentlichen Arbeit Das Forschungsprojekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz, die im Forum von Ekkehard Friebe als Fortsetzungsreihe vorgestellt wird:

 

1993/1998/1999 – Was der GOLEM über die Relativistik zu erzählen weiß

1993 haben zwei angelsächsische Wissenssoziologen, Harry Collins und Trevor Pinch, in einem Buch über die Methoden der Naturwissenschaft u. a. eingehend analysiert und aufgedeckt, wie zwei berühmte Experimente der Relativistik durchgeführt worden sind, wie die publizierten angeblichen Ergebnisse zustandegekommen sind und welche Interpretationen der Öffentlichkeit als gesichert und maßgeblich vermittelt worden sind. Die Autoren haben für ihre Untersuchung (1) das Michelson-Morley-Experiment und die anschließenden Interferometer-Versuche bis zu Dayton C. Miller 1927 und (2) die Beobachtungen der Sonnenfinsternis von 1919 durch die Expedition von Eddington nach Brasilien und Principe gewählt.

Das Ergebnis war für die Relativisten derart verheerend, daß ihre Machthaber, höchst allarmiert, die beiden Autoren vor das Tribunal eines eigens veranstalteten Symposiums der akademischen „physikalischen Wissenschaft“ geladen haben. Nach dem Tribunal, auf dem Collins und Pinch in der Sache nichts zurückzunehmen hatten (weil sie mit größter Genauigkeit nur vorgetragen hatten, was die Kritiker der Relativistik schon seit langem wissen und vortragen), ließen sie 1998 eine englische 2. Auflage erscheinen mit einem zusätzlichen Anhang über das Symposium „zu ihren Ehren„. 1999 erschien dann eine deutsche Ausgabe mit dem Informationsstand der 2. englischen Auflage. Die zweite englische und die erste deutsche Ausgabe gehören zum Lesenswertesten über den wahren Zustand der „theoretischen Physikwissenschaft“ und ihre Komplizen:

The Golem : what everyone should know about science / Harry Collins, Trevor Pinch. Cambridge 1993. 164 S. The Golem – what you should know about science / Harry Collins, Trevor Pinch. 2. ed. Cambridge 1998. 192 S. Der Golem der Forschung : wie unsere Wissenschaft die Natur erfindet / Harry Collins, Trevor Pinch; fachliche Betreuung der Übersetzung: Andrea Loettgers. Berlin 1999. 239 S. In der Sache kamen die beiden Autoren zu folgenden Ergebnissen (Seitenzahlen der 2. englischen Ausgabe ):

(1) Für die Aussagekraft des MMV muß der Versuch notwendigerweise an verschiedenen Stellen der Erdbahn (Jahreszeiten) durchgeführt werden (S. 33): diese Wiederholung unterblieb jedoch (S. 37; 156). – Berichtet die MMV- Ergebnisse von 1881, 1887, Morley/Miller 1905, Miller 1924, Michelson 1930 und Millers Bericht 1933. (S. 36-42). Nur die negativen Ergebnisse für den Ätherwind wurden als Bestätigung der Theorie gewertet und zum Mythos aufgewertet; anders lautende Ergebnisse wurden als Fehler abgetan oder verleugnet: auch Millers positives Ergebnis, „the outcome of the best experiment yet completed, perhaps the only one which could truly be said to have tested what it was meant to test (S. 42; Hervorhebungen von uns).

(2) Während Eddingstons Beobachtungsergebnisse der Sonnenfinsternis 1919 seither als größte Bestätigung der ART behauptet werden (z.B. P.C.W. Davies 1977: „triumphantly verified„), stellen Collins/Pinch zu Eddingstons Ergebnissen fest: „As we shall see, they were very inexact and some of them conflicted with others.Eddington had Einstein’s prediction very much in mind. Therefore Eddington could only claim to have confirmed Einstein because he used Einstein’s derivation in deciding what his observations really were, while Einstein’s derivations only became accepted because Eddington’s observation seemed to confirm them. […] Observation and prediction were linked in a circle of mutual confirmation … (S. 45; Hervorhebungen von uns). Beschreiben detailliert die technischen Bedingungen der Beobachtungen 1919 und analysieren die offiziellen Interpretationen. (S. 46-52). – Fazit: die Ergebnisse sind nicht so zustande gekommen, wie offiziell behauptet wird, und beweisen nicht, was sie angeblich beweisen sollen (S. 52 – 55).

When he chose which observations to count as data, and which to count as ’noise‘, that is, when he chose which to keep and which to discard,

Die beiden großen Triumph-Experimente der Relativistik, die die Geschäftsgrundlage der permanenten Gehirnwäsche für die Öffentlichkeit darstellen, werden von den zwei Soziologen als Lügenkram entlarvt. Es ist ihnen damit gelungen, die Physik-Machthaber zu einer erfolglosen Gegenveranstaltung zu provozieren und damit die Angst der Relativisten vor der Kritik aufzudecken. Außer den wenigen Lesern der Bücher hat die Öffentlichkeit aber nichts von der Kontroverse erfahren und nichts von der Existenz einer Kritik der Relativitätstheorien. Das Tribunal in dem Symposium bleibt ein „Geheimverfahren“ in nur leicht stalinistischer Manier, weil ohne physische Liquidierung der Angeklagten. (Dok., Kap. 3, S. 355 – 356; Kap. 4, S. 477 – 478.)

(G.O. Mueller)