Blog – Jocelyne Lopez

Austausch mit Herrn Dr. Markus Pössel vom 24./26.08.08

Ich erhielt im Zusammenhang mit dem Austausch mit Herrn Dr. Markus Poessel vom 17./19.08.08  folgende E-Mail-Antwort

Von Markus Pössel
An Jocelyne Lopez
Datum: 24.08.08
Betr.: Re: Frage zur Speziellen Relativitätstheorie

Sehr geehrte Frau Lopez,

bitte haben Sie Verstaendnis, wenn ich aus Zeitgruenden nicht den diversen von Ihnen empfohlenen Links folge, sondern mich auf das konzentriere, was ich als Kern Ihrer Argumentation zur Laengenmessung sehe.

Zunaechst einmal: Selbstverstaendlich muessen alle Beobachter in ihren jeweiligen Bezugssystemen die gleiche Laengeneinheit waehlen, also z.B. ueber die Wellenlaenge eines bestimmten Uebergangs eines bestimmten Typs von Atom definieren, was ein Meter ist. Laengenkontraktion ist keine Frage unterschiedlich gewaehlter Einheiten.

Allerdings kommt bei Laengenmessungen von relativ zueinander bewegten Bezugssystemen aus ein Aspekt hinzu, den Sie bislang vernachlaessigen: die Gleichzeitigkeit.  Die prototypische Laengenmessung funktioniert doch wie folgt: jeder Beobachter hat einen Standardmaszstab, der relativ zu diesem Beobachter ruht.  Will der Beobachter messen, welchen den Abstand zwei gegebene Objekte zu einem bestimmten Zeitpunkt haben, dann muss er feststellen, bei welcher Markierung des Maszstabes sich jedes der beiden Objekte befindet – das sind zwei Teilmessprozesse, fuer jedes der beiden Objekte einer, die gleichzeitig stattfinden muessen. Die Differenz der an den Markierungen notierten Werte gibt den gesuchten Abstand. (Alternativ kann der Beobachter natuerlich jedes andere Messverfahren verwenden, das zu dieser Art der Laengenmessung aequivalent ist.)

Die Gleichzeitigkeit ist ein essentieller Bestandteil solcher Messungen. Das heisst aber: Wenn Gleichzeitigkeit relativ ist, sich also die Gleichzeitigkeitsbegriffe gegeneinander bewegter Beobachter unterscheiden (sprich: wenn Ereignisse, die ein Beobachter als gleichzeitig bestimmt, fuer einen anderen nacheinander stattfinden) dann wird auch die Laengenmessung relativ. Genau das ist in der Speziellen Relativitaetstheorie der Fall: Gleichzeitigkeit ist relativ – das ist der entscheidende Unterschied zur klassischen Physik, und der Hintergrund der Relativitaet der Laengenmessung.

Mit den besten Gruessen,
Markus Poessel

—-

Dazu meine Antwort vom 26.08.08:

Von Jocelyne Lopez
An Markus Pössel
Datum: 26.08.08
Meine Anfrage vom 17.06.08

Ihre Antwort vom 30.06.07
Meine Rückfrage vom 01.07.08
Meine Rückfrage vom 12.07.08
Unser Austausch vom 21.07.08
Unser Austausch vom 24./25.07.08
Unser Austausch vom 26./27.07.08
Unser Austausch vom 31.07./01.08.08
Unser Austausch vom 04./05.08.08
Unser Austausch vom 07.08.08
Unser Austausch vom 10./12.08.08
Unser Austausch vom 17./19.08.08

Sehr geehrter Herr Dr. Pössel,

Vielen Dank für Ihre E-Mail vom 24.08.08.
Sie schreiben:

bitte haben Sie Verstaendnis, wenn ich aus Zeitgruenden nicht den diversen von Ihnen empfohlenen Links folge, sondern mich auf das konzentriere, was ich als Kern Ihrer Argumentation zur Laengenmessung sehe.

—–

Ich finde es sehr bedauerlich, dass Sie als Experte der Relativitätstheorie aus Zeitgründen nicht in der Lage sind, sich mit den wichtigsten Kritikpunkten zur Relativitätstheorie auseinanderzusetzen, die seit der Aufstellung dieser Theorie bis heute ungebrochen von größtenteils hoch qualifizierten Autoren weltweit vorgetragen wurden. Vielleicht können Sie in der nächsten Zeit dieses Defizit nachholen und ich erlaube mir auf das umfangreiche Sammelwerk der Kritik von der Forschungsgruppe G.O. Mueller hinzuweisen, die einmalig die Kritik der Speziellen Relativitätstheorie über eine Zeitspanne von 95 Jahren zusammengestellt hat, mit weltweit 3789 kritischen Arbeiten von ca. 1300 Autoren (von Professoren, Doktoren, Ingenieuren, Technikern, Philosophen, Gelehrten und sogar Nobelpreisträgern):

G. O. Mueller
Über die absolute Größe der Speziellen Relativitätstheorie
Ein dokumentarisches Gedankenexperiment über 95 Jahre Kritik (1908-2003)
 mit Nachweis von 3789 kritischen Arbeiten
Textversion 1.2 Juni 2004

Kapitel 0: Über die absolute Größe der Speziellen Relativitätstheorie
Kapitel 1: Einleitung (Das Selbstbildnis der Relativistik usw.)
Kapitel 2: Fehler-Katalog zu beiden Relativitätstheorien
Kapitel 3: Das Relativitätsmärchen und die Fakten
Kapitel 4: Dokumentation der kritischen Veröffentlichungen
Kapitel 5: Kritische Monographien und Sammelwerke
Kapitel 6: Zeitschriften u. a. mit ihren kritischen Aufsätzen
Kapitel 7: Chronologie sämtlicher kritischer Veröffentlichungen
Kapitel 8: Kritische Veröffentlichungen nach Sprachen

Gerne könnte ich auch die Forschungsgruppe G.O. Mueller bitten, Ihnen die aktuellste CD-ROM mit allen Veröffentlichungen über dieses Forschungsprojekt zukommen zu lassen, die schon seit 2004 an mehr als tausend Adressaten der Bildung, der Forschung und des öffentlichen Lebens weltweit verteilt wurde. Bitte geben Sie mir einen kurzen Hinweis, ob Sie an dem Erhalt dieser Dokumentation interessiert sind.
—-

Sie schreiben weiter:

Zunaechst einmal: Selbstverstaendlich muessen alle Beobachter in ihren jeweiligen Bezugssystemen die gleiche Laengeneinheit waehlen, also z.B. ueber die Wellenlaenge eines bestimmten Uebergangs eines bestimmten Typs von Atom definieren, was ein Meter ist. Laengenkontraktion ist keine Frage unterschiedlich gewaehlter Einheiten.
—-

Ich verstehe hier nicht, was für eine Rolle die Definition von bestimmten Typen von Atomen in der Längenmessung eines Objektes oder einer Strecke spielt. Bei der Längenmessung eines Objektes oder einer Strecke, die ausschließlich in unserer Alltagsdimension oder in der Astronomie erfolgen, können die bestimmten Typen von Atomen meßtechnisch nicht erfasst werden und folglich keine Rolle im Messergebnis spielen. Könnten Sie mir näher erläutern, was für einen Einfluß auf das Messergebnis einer Längenmessung die „bestimmten Übergänge von bestimmten Typen von Atomen“ haben sollen?

—-
Sie schreiben weiter:

Allerdings kommt bei Laengenmessungen von relativ zueinander bewegten Bezugssystemen aus ein Aspekt hinzu, den Sie bislang vernachlaessigen: die Gleichzeitigkeit.  Die prototypische Laengenmessung funktioniert doch wie folgt: jeder Beobachter hat einen Standardmaszstab, der relativ zu diesem Beobachter ruht.  Will der Beobachter messen, welchen den Abstand zwei gegebene Objekte zu einem bestimmten Zeitpunkt haben, dann muss er feststellen, bei welcher Markierung des Maszstabes sich jedes der beiden Objekte befindet – das sind zwei Teilmessprozesse, fuer jedes der beiden Objekte einer, die gleichzeitig stattfinden muessen.

Die Längenmessung eines bewegten Objektes (oder eines ruhenden Objekts durch einen bewegten Beobachter) stellt in der Tat ein großes meßtechnisches Problem dar, u.a. wegen des gleichzeitigen Ablesens der Endmarkierungen. Nicht umsonst werden in der Experimentalphysik bei Hochpräzisionsmessungen Längen und Strecken bei zueinander ruhendem Objekt und Maßstab durchgeführt: Die Messungen wären sonst gravierend unpräzis und als Hochpräzisionsmessung unbrauchbar (so auch z.B. bei den Messungen der Strecken zu Messungen der Lichtgeschwindigkeit).

Die Tatsache, dass es meßtechnisch nicht möglich ist, hochpräzis die Länge eines Objektes oder einer Strecke bei zueinander bewegten Längen/Objekten und Messinstrumenten zu messen bedeutet aber mitnichten, dass es keine Gleichzeitigkeit gibt, dass alle Längen „relativ“ seien und dass ein Objekt unendlich viele Längen habe! Der gravierende Denkfehler – der von zahlreichen Kritikern seit Jahrzehnten hervorgehoben wurde, insbesondere auch von Philosophen und Erkenntnistheoretikern – besteht hier darin, aus einem reinen meßtechnischen Problem ein vermeintliches, universales Naturgesetz zu folgern. In der Physik – und auch brillant bewährt in der Empirie und der Technologie – gilt aber für jedermann nachvollziehbar: Wenn bei der Messung der Länge eines Objekts oder einer Strecke verschiedene Messergebnisse rauskommen, dann muß man davon ausgehen, dass die Messungen unpräzis sind, und auf gar keinen Fall, dass das Objekt oder die Strecke unendlich viele verschiedene Längen habe! Sonst würden in der Physik als messende Wissenschaft keine Voraussagen und in der Technologie keine Anwendungen möglich sein.  

Mit freundlichen Grüßen
Jocelyne Lopez



Comments

  1. August 29th, 2008 | 13:07

    […] doch noch schaffen, sich von den ‘cans of whoopass’ zu erholen, die Peter Genath oder Markus Pössel über sie geöffnet […]

  2. September 2nd, 2008 | 19:04

    […] erhielt im Zusammenhang mit dem Austausch mit Herrn Dr. Markus Pössel vom 24./26.08.08 folgende E-Mail-Antwort: Von Markus Pössel An Jocelyne Lopez Datum: 31.08.08 Betr: Re: Fragen zur […]

  3. September 5th, 2008 | 08:19

    […] 24./26.08.08 Austausch mit Herrn Dr. Markus Pössel vom 24./26.08.08 […]

  4. Februar 20th, 2010 | 10:51

    […] – Ich stelle Herrn Dr. Pössel Argumenten von qualifizierten und namentlich genannten kritischen Autoren zu der besprochenen Thematik vor. Er will „aus Zeitgründen“ darauf nicht eingehen: „bitte haben Sie Verstaendnis, wenn ich aus Zeitgruenden nicht den diversen von Ihnen empfohlenen Links folge, sondern mich auf das konzentriere, was ich als Kern Ihrer Argumentation zur Laengenmessung sehe.“, siehe hier. […]

  5. März 27th, 2011 | 06:57

    […] hatte, wollte sich Dr. Markus Pössel aus „Zeitgründen“ nicht auseinandersetzen, siehe hier. […]