Blog – Jocelyne Lopez

August 2008: Rückfrage von Ekkehard Friebe und G.O. Mueller auf die Antwort der Deutschen Physikalischen Gesellschaft wegen Experiment Hafele/Keating

Ich beziehe mich auf meinen Blog-Eintrag August 2008: Antwort vom Präsidenten der Deutschen Physikalischen Gesellschaft auf die Anfrage von Ekkehard Friebe zum Experiment Hafele/Keating, der über die Antwort des persönlichen Referenten des Präsidenten der Deutschen Physikalischen Gesellschaft informiert.

Am 20. August 2008 schrieb Ekkehard Friebe eine Rückfrage auf diese erstaunliche und in meinen Augen äußerst unwissenschaftliche Antwort:

Von Ekkehard Friebe
An Prof. Dr. Gerd Litfin und Peter Genath
Datum 20.08.08
Betr.: Re: Antwort zur Anfrage zum Experiment Hafele/Keating

Sehr geehrter Herr Professor Dr. Gerd Litfin!
Sehr geehrter Herr Dr. Peter Genath!

Vielen Dank für Ihre „Antwort zur Anfrage zum Experiment Hafele/Keating“ vom 6. August 2008 (siehe unten).

Bereits mit meinem ersten E-Mail-Schreiben an Sie vom 10. April 2008 hatte ich mit Bezug auf meine Homepage darauf hingewiesen, dass ich mich schon seit über 25 Jahren mit Recherchen um die Relativitätstheorie und ihrer Kritik beschäftige. Deshalb hat mich Ihre Antwort vom 6. August 2008 etwas überrascht und ich habe das „Forschungsprojekt G.O. Mueller“, dessen Interessenvertreter ich bin, um eine Stellungnahme hierzu gebeten. Gestern nun erhielt ich diese Stellungnahme, die ich Ihnen nachstehend zur Kenntnis gebe (Zitat):

„Stellungnahme von G. O. Mueller v. 9.8.08 zur Antwort der DPG auf eine Anfrage von E. Friebe

Am 10.4.08 hatte sich Herr Regierungsdirektor E. Friebe als Mitglied der Deutschen Physikalischen Gesellschaft per Email an den Präsidenten der DPG, Herrn Prof. Dr. Gerd Litfin, gewandt mit der Bitte um Auskunft, ob die in jüngster Zeit berichteten Originaldaten des bekannten Experiments von Hafele/Keating mit Atomuhrentransport von 1972 von der DPG als korrekt bestätigt werden können und, falls dies nicht der Fall sein sollte, ob die Originaldaten dieses Experiment erbeten werden können. Herr Friebe hatte diese Bitte im Schlußabsatz seiner Anfrage so formuliert:

„Aus diesem Grunde erlaube ich mir zu fragen, ob die DPG durch ihre internationalen Kontakte eine Bestätigung einholen kann, daß die von A.G. Kelly mitgeteilten Daten korrekt sind – sollte es diese Bestätigung nicht geben, sollte es möglich und berechtigt sein, die Originaldaten dieses Experiments zu erbitten.“

Am 3.5.08 teilte der Persönliche Referent des Präsidenten, Herr Dr. Peter Genath mit, „dass wir diese [Anfrage] – nach Rücksprache mit dem Präsidenten – an das zuständige Fachgremium der DPG (Fachverband Gravitation), mit der Bitte um Prüfung weitergeleitet haben. Sehr gerne werden wir Sie über die ersten Zwischenergebnisse sowie natürlich über das Schlussergebnis der Prüfung auf dem Laufenden halten.“

Am 6.8.08 schrieb Herr Dr. Genath an Herrn Friebe:

„Sehr geehrter Herr Regierungsdirektor Friebe,

anbei schicken wir Ihnen hiermit (mit Verzögerung bedingt durch Sitzungs- und Urlaubszeiten) die Antwort des zuständigen Fachverbandes.
Dieser kommt zu folgendem Resultat: Die Ergebnisse von Hafele/Keating befinden sich erstens – innerhalb der Fehlergrenzen der damaligen Uhren – in Übereinstimmung mit den Vorhersagen aus Spezieller und Allgemeiner Relativitätstheorie. Zweitens wurden sie immer wieder mit wachsender Genauigkeit bestätigt. Es gibt nicht den leisesten Zweifel, dass die Ergebnisse der Speziellen und Allgemeinen Relativitätstheorie falsch sein könnten.
Zusammenfassend stellt der Fachverband damit fest: Die Spezielle und Allgemeine Relativitätstheorie ist in tausenden von Hochpräzisions-Experimenten immer besser bestätigt worden. Viele Technologien des täglichen Lebens funktionieren nur, weil die Spezielle und Allgemeine Relativitätstheorie richtig berücksichtigt wurde. Es kann keinen Zweifel an der Gültigkeit dieser Theorien im Rahmen der heutigen Messgenauigkeit geben.“

Zu diesem Schriftwechsel möchten wir mehreres anmerken, da wir die Arbeit von A. G. Kelly zu Hafele/Keating kennen und zusammenfassend referiert haben.

1. Die Bereitschaft der DPG zu einem Dialog mit kritischen Diskutanten über Fragen der Relativitätstheorien ist zu begrüßen und wird hoffentlich beibehalten. Alle Seiten sollten sich zu einem sachlichen und rationalen Umgang mit den Argumenten der anderen Seite verpflichtet fühlen.

2. Das Antwortschreiben v. 6.8. wirft nun einige methodische und inhaltliche Fragen auf, die von Seiten der DPG geklärt werden sollten, um die von Herrn Friebe angeschnittene Thematik zu einem Abschluß zu bringen, den sie noch nicht gefunden hat.

3. Herr Dr. Genath schreibt, er sende „anbei … die Antwort des zuständigen Fachverbandes„. Das erweckt den Eindruck, die Antwort des Fachverbandes liege bei. Herr Friebe scheint diese Antwort jedoch nicht erhalten zu haben, denn sonst hätte er sie wohl veröffentlicht.

4. Anstelle der Antwort des Fachverbandes berichtet Herr Dr. Genath nur die Ergebnisse der Antwort des Fachverbandes in Auswahl und eigener Formulierung. Damit stellt sich die Frage, warum eine vorliegende Auskunft des Fachverbandes nicht einfach an den Fragesteller weitergeleitet worden ist. Wir bitten Herrn Friebe im Interesse aller an der Sache interessierten Forumsteilnehmer, die Zusendung der Antwort des Fachverbandes zu erbitten.

5. Solange die Antwort des Fachverbandes nicht bekannt ist, weiß man nicht, wer und wieviele Mitglieder des Verbandes (einer? mehrere? alle? wieviele gibt es?) die Antwort mittragen, ob es eine Diskussion über die Anfrage gegeben hat, ob es ein breiteres Meinungsspektrum gegeben hat, und wer als Verantwortlicher für den Verband gezeichnet hat (der Vorsitzende? sein Stellvertreter?). Wenn ein Verband viele Mitglieder hat, ist doch eine gewisse Breite des Meinungsspektrums wahrscheinlich. Mit der Weiterleitung der Anfrage an den Fachverband soll doch offensichtlich und verständlicherweise der Antwort eine gewisse Autorität verliehen werden, die aber nur durch die Benennung verantwortlicher Persönlichkeiten dargestellt werden kann.

6. Die vorliegende Auskunft von Herrn Dr. Genath als ein Bericht über die Hauptaussagen der Antwort des Fachverbandes läßt den Eindruck entstehen, sämtliche Mitglieder (wieviele?) oder ein ständiges Gremium (welche und wieviele Mitglieder?) seien einstimmig zu den referierten Ergebnissen gekommen. Man kann jetzt aber niemanden mit den Aussagen zitieren, denn:
– der Herr Präsident hat die Beantwortung delegiert;
– der Fachverband hat eine Antwort vorgelegt, die niemand (außer Herrn Dr. Genath) kennt;
– der Persönliche Referent behauptet zwar, daß er die Antwort „anbei“ sende, in Wirklichkeit aber referiert er nur die Ergebnisse anderer Personen des Fachverbandes, ohne zu erklären, daß er persönlich diese Ergebnisse sich zu eigen mache. Man kann daher z. B. nicht behaupten, Herr Dr. Genath ist der Auffassung, daß nicht einmal die leisesten Zweifel an den beiden Relativitätstheorien überhaupt möglich sind.

7. Herrn Friebes Frage nach den Originaldaten von Hafele/Keating 1972 wird überhaupt nicht beantwortet. Hier sollte man die DPG noch einmal um Beantwortung bitten, da es sich doch nur um eine einfache Sachauskunft handelt: Sind die von Kelly und anderen nun endlich nach 30 Jahren erhaltenen Originaldaten nach Kenntnis der DPG korrekt oder nicht? Wenn nicht: Kann die DPG die korrekten Originaldaten beschaffen? Wäre doch alles mit „Ja“ und „Nein“ zu beantworten.

8. Die stärkste Aussage, die Herr Dr. Genath berichtet, lautet:
„Es gibt nicht den leisesten Zweifel, dass die Ergebnisse der Speziellen und Allgemeinen Relativitätstheorie falsch sein könnten.

Meint der unbekannte Urheber dieser Aussage, daß ihm keine Zweifel bekannt sind? Oder meint er, daß er und seine Mitunterzeichner keine Zweifel hätten? Oder meint er wirklich, daß es gar keine Zweifel geben könnte?

Wenn dem Urheber keine Zweifel bekannt sind, dann möchten wir ihm gern unsere Dokumentation zur Information zusenden.

Wenn der Urheber nur selbst keine Zweifel hat, so möchte er doch immerhin bitte zu den Zweifeln anderer Stellung nehmen, die in unserer Dokumentation nachgewiesen und referiert worden sind.

Wenn der Urheber tatsächlich meint, daß es Zweifel überhaupt nicht geben könne, dann wäre es um so dringlicher, etwas über die Person oder die Personen der Urheber zu erfahren, um sich von der Autorität dieser Personen eine zutreffende Vorstellung zu machen.

G. O. Mueller, 19.8.08

——

Der Anregung von G. O. Mueller folgend bitte ich Sie hiermit um die Zusendung der Antwort des Fachverbandes, aus der klar der/die Urheber dieser Antwort hervorgehen.

Außerdem bitte ich Sie nochmals um die Beantwortung meiner Frage nach den Originaldaten von Hafele/Keating 1972, da es sich doch nur um eine einfache Sachauskunft handelt: Sind die von Kelly und anderen nun endlich nach 30 Jahren erhaltenen Originaldaten nach Kenntnis der DPG korrekt oder nicht? Wenn nicht: Kann die DPG die korrekten Originaldaten beschaffen?

Mit freundlichen Grüßen
Ekkehard Friebe
Regierungsdirektor i. R.
des Deutschen Patentamts



Comments

  1. August 22nd, 2008 | 08:36

    […] Zusammenhang mit der letzten Rückfrage wegen diesem umstrittenen Experiment  erhielt Ekkehard Friebe folgende Antwort vom Dr. Peter […]

  2. Oktober 19th, 2010 | 10:12

    […] Rückfrage von Ekkehard Friebe an die DPG vom 20.08.08 […]

  3. Oktober 27th, 2011 | 07:38

    […] 09.08.2008 – Rückfrage von G.O. Mueller: […]