Blog – Jocelyne Lopez

Tierversuche: Forschungsmüll für die Karriere!

Ich verweise auf meinen Blog-Beitrag über die Enthüllungen der Ärztin Stella Urban in einem Interview mit der Frankfurter Neue Presse vom 09.07.2015:

Forschungsbetrug in der Medizin – Junge Ärztin enthüllt: „ Es geht zu wie bei der Mafia“

die sich weitgehend mit Aussagen aus einem Artikel von Nicola Kuhrt im SPIEGEL-ONLINE WISSENSCHAFT vom 08.02.2014 decken:

Systemkritik: Wissenschaftselite beklagt zu viel Forschungsmüll

Auszüge aus dem SPIEGEL-Artikel:

Mit einem einzigartigen Spezial hat sich das Magazin „The Lancet“ jetzt der Kritik vieler Wissenschaftler angenommen, im Forschungsbetrieb werde zu viel Unwichtiges produziert. Die Anreizsysteme von Forschungseinrichtungen und Instituten seien oft unsinnig, Geld werde verschleudert, Patienten geschädigt.

Es gebe ein starkes Gefühl unter Wissenschaftlern, darunter auch viele Nobelpreisträger, dass etwas falsch läuft in der Wissenschaft, schreiben Sabine Kleinert und Richard Horton in einem Kommentar, gleichsam der Auftakt zu fünf großen Analysen, in denen dargestellt wird, wie die Qualität in der Forschung verbessert und Verschwendung verringert werden kann.
[…]
In ihrer Studie „Vermeidbarer Müll in der wissenschaftlichen Arbeit“ kamen sie zu dem Ergebnis, dass 85 Prozent aller Investitionen in Forschung verschwendet werden. Eine unvorstellbar große Summe. Diese ungeheure Zahl bezog sich sowohl auf die Arbeitskraft als auch auf Fördermittel, Zeit und Material. Es würden die falschen Fragen gestellt, mit untauglichen Studiendesigns gearbeitet und – für viele Experten der größte Fehler – es werde nicht geprüft, ob vergleichbare Untersuchungen bereits existierten. Oftmals würden Forschungsergebnisse nicht allen Wissenschaftlern zugänglich gemacht. Schuld sei meist nicht der schlampig arbeitende Wissenschaftler, der Fehler liege im System. […]

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Diese erschreckende Analyse lässt sich 1:1 auf die Forschung mit Tierversuchen übertragen, wie die Ärztevereinigung Ärzte gegen Tierversuche e.V.  seit mehr als 30 Jahren durch eine herausragende Aufklärungsarbeit es dokumentiert: Tierversuche sind nicht nur sinnlos und unbrauchbar für die Humanmedizin, sondern sogar gefährlich für die Gesundheit der Menschen und werden sowohl aus Profitgier der Pharmalobby, als auch aufgrund eines  unverantwortlichen und grobfahrlässigen Publikationsdrucks  des Wissenschaftssystems auf die Forscher betrieben.

Als Nachweise von Forschungsmüll und nahezu  schizophrenem Publikationszwang der Forscher sei hier zum Beispiel die Studie von Ärzte gegen Tierversuche angeführt:

Absurditäten aus deutschen Labors
mit der Aufklärungsbroschüre Winterschlaf hilft gegen Alzheimer und andere Absurditäten aus deutschen Labors

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oder 20 wissenschaftliche Studien, die die Sinnlosigkeit und Erfolglosigkeit der Forschung mit Tierversuchen zu Therapieansätzen von schweren menschlichen Krankheiten belegen:

20 wissenschaftliche Studien

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oder in der seit 40 Jahren erfolglosen und entsetzlichen Hirnforschung mit Primaten, die von den Forschern verlogen und fachlich völlig unqualifiziert als  unerlässlich für die Therapie von menschlichen neurologischen Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson, Epilepsie oder Multiple Sklerose der Öffentlichkeit verkauft wird und nie das geringste brauchbare Ergebnis geliefert hat:

Wer profitiert von meinem Leid?
Aktuelle Vortragsreihe von Ärzte gegen Tierversuche über die Affenhirnforschung in Tübingen

Hirnforschung an Affen – Grausam und sinnlos – Wissenschaftlicher Aufklärungsbericht der Organisation Ärzte gegen Tierversuche e.V., der ersichtlich macht, warum solche Versuche mit Primaten erfolglos bleiben müssen und wissenschaftlich nutzlos sind.

Hirnforschung mit Sinn und Verstand – ohne Affen – Ärzte gegen Tierversuche e.V.

Parkinsonforschung ohne Tierleid – Ärzte gegen Tierversuche e.V.

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Den Nachweis eines regelrecht  krankhaften Forschungsprojekts lieferte 2012 die Behörde LANUV NRW an eine Gruppe von Tierschützern als genehmigende Behörde für die über 22 Jahre durchgeführten Versuche mit Affen in der Hirnforschung an der Universität Bochum: Das Halten von zwei Fußballtoren!!! Zur Verhöhnung der Tiere und der Bürger zitierte uns die Behörde mit unglaublichem Zynismus folgende haarsträubende Forschungsergebnisse aus dem Jahre 2007:

http://www.pm.ruhr-uni-bochum.de/pm2007/msg00378.htm
Das Hirn des Torwarts beim Elfmeter – Spickzettel half Jens Lehmann tatsächlich wie man seine Reaktion verbessern kann […]

Für solche vermeintlich „wissenschaftlichen“ Ergebnisse wurden hochempfindsame und leidensfähige Tiere über 22 Jahre an der Universität Bochum unter dem Deckmantel der Therapie von Alzheimer, Epilepsie, Parkinson und Multiple Sklerose gefoltert und getötet. Ticken diese Typen noch richtig im Kopf???!!!

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NB: Um zu versuchen, die Behörde LANUV NRW zur Verantwortung für ihre grobfahrlässige Genehmigungspolitik von Tierversuchen vor Gericht zu stellen, wurde kürzlich eine Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht eingereicht:

Verfassungsbeschwerde wegen der Tierhaltung im Affenlabor COVANCE
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