Blog – Jocelyne Lopez

Peinlich, peinlich, Herr Nobelpreisträger Max Born…

Im sehr informativen und ergiebigen Blog von Dr. Wolfgang Herrig „Briefe aus meiner Mühle“ ging es im 13. Brief u.a. um die äußerst peinliche Argumentierung des Nobelpreisträgers Max Born, der sich die undankbare Aufgabe selbst erteilte, die Natur der Längenkontraktion in der Speziellen Relativitätstheorie erläutern zu wollen und die jahrzehntenlangen Unstimmigkeiten zu klären: 

“Durch diese Auffassung wird auch jene berüchtigte Streitfrage erledigt, ob eine Kontraktion „wirklich“ oder nur „scheinbar“ ist. Wenn ich mir von einer Wurst eine Scheibe abschneide, so wird diese größer oder kleiner, je nachdem ich mehr oder weniger schief schneide. Es ist sinnlos, die verschiedenen Größen der Wurstscheiben als „scheinbar“ zu bezeichnen und etwa die kleinste, die bei senkrechtem Schnitt entsteht als die „wirkliche“ Größe.“
(Max Born – Die Relativitätstheorie Einsteins, Springer-Verlag, 1969)

 

Dazu mein Kommentar vom 20.01.01 im Blog von Dr. Wolfgang Herrig: 

Es ist erstaunlich, was sich sogar ein Nobelpreisträger für absurde Argumentierungen einfallen lassen kann, nur um das Unerwünschten zu verschleiern. Peinlich…

Hier scheint Max Born nicht zu erkennen, dass jede abgeschnittene Scheibe einer Wurst ein einzelnes, einmaliges, selbständiges, reales, materielles Objekt ist, mit seinen eigenen, einmaligen, realen, materiellen Abmessungen. Herr Born scheint nicht zu erkennen, dass es hier nicht um die Wurst geht, sondern um die Scheiben. Und die Scheiben haben nur mal keine „scheinbaren“ Größen, sondern jeweils eine einmalige reale Größe, und zwar sowohl diejenige, die senkrecht geschnitten als auch diejenige, die schief geschnitten wurden. Jede Scheibe hat also eine einzige „wirkliche Größe“, und keine zwei oder unendlich viele Größen… Da würde hier kein Mensch behaupten, auch wenn er nicht Nobelpreisträger ist – und vielleicht gerade dann –, dass die verschiedenen Größen der Scheiben nicht „wirklich“ seien.

Auch die Forschungsgruppe G.O. Mueller ist auf diese unglaubliche Argumentierung Borns in ihrer Dokumentation eingegangen, zum Beispiel im Kap. 2 Fehlerkatalog, Fehler Q3 – Seite 147:

Born 1920 bestätigt die Wechselseitigkeit der Effekte aufgrund des Relativitätsprinzips, bestreitet folglich noch die Realität der Effekte und kann damit die Frage nach Ursachen vermeiden; mit der Wurstscheibe glaubt er die „berüchtigte Streitfrage“ nach Anschein oder Realität zu erledigen, erklärt aber zugleich alle arbiträr (!) gewählten Schnitte (Wurstscheiben) aller (!) Beobachter für gleichermaßen real und behauptet damit mehrere Realitäten für gleichermaßen real, worin er glücklicherweise keinerlei Widerspruch sieht, sondern alle Widersprüche ausgeräumt zu haben glaubt.

Peinlich, peinlich, Herr Nobelpreisträger Max Born…

 (Jocelyne Lopez) 



Comments

  1. September 9th, 2010 | 09:03

    […] Herrig ist auf die peinliche Aufklärung der Längenkontraktion von Max Born eingegangen, siehe: Peinlich, peinlich, Herr Nobelpreisträger Max Born… und schreibt darüber in seinem Blog 11. Brief aus meiner […]